Das Schwarze Brett :  D.O.N.A.L.D.-Forum The fastest message board... ever.
Das Mitteilungsforum der D.O.N.A.L.D. 
Seiten: vorherige Seite1234567nächste Seite
Aktuelle Seite: 4 von 7
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Findibus Ferschwindibus ()
Datum: 06. Juli 2015 11:18

Quote
Direpol

Beeindruckender Beitrag.
ff

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Dottoressa Ducke ()
Datum: 06. Juli 2015 13:21

Liebes Forum,

der direkten Nachfrage will ich mich doch keineswegs verweigern. In das bisherige Gemetzel hatte ich allerdings tatsächlich wenig Neigung, hineinzuspringen.

Um es klar zu sagen: die Verantwortung für die Auswahl des Motivs lag bei mir. Ebenso wie für die Gesamtidee mit der Kombination aus Wandgestaltung und Patenschaft. Nicht bei der Ausstellungsagentur, nicht bei Gerhard, nicht bei Ehapa, nicht bei der Stadt. Weiteres Bashing bitte direkt an mich. Hintergrund war, dass mich Leute gefragt hatten, ob es möglich sein würde, symbolisch einen Backstein zu erwerben oder ähnliches. Statt Backsteinen fand ich nun ein Wandbild eine gute Idee.

Bei dieser Wand handelt es sich weder um die Außenfassade des Gebäudes, wie teilweise gemutmaßt, noch um einen Teil der Ausstellung, sondern um eine Seitenwand des öffentlichen Foyers. Nicht unsichtbar, durchaus an prominenter Stelle im Eingangsbereich, aber auch nicht die „Visitenkarte“ des Hauses. Diese Wand war zunächst einfach weiß, stand also für eine nachträgliche Gestaltung noch zur Verfügung.

Bei der Auswahl eines Motivs für genau diesen Zweck gab es neben der Ästhetik verschiedene weitere Aspekte. Kriterien für die Auswahl eines Motivs waren:
- viele klar voneinander abgegrenzte Flächen, um auf eine genügend hohe Anzahl von Einzelteilen zu kommen, ohne zu viele Flächen zu zerschneiden,
- verschiedene Charaktere, um nach Neigung auszuwählen,
- das Motiv soll die Wand gut füllen, ohne dass die Charaktere deutlich größer sind als durchschnittliche Menschen (sieht sonst bedrohlich aus),
- Motiv muss ohne Kontext einer Geschichte wirken und verständlich sein
- Per Patenschaft soll man symbolisch Teil der Enten- und Museumsfamilie werden, das muss das Motiv transportieren.
- ein freigestelltes Motiv, da vermutlich niemand die Patenschaften für Stuhlbeine, Teppichecken, Wände und ähnliches übernehmen möchte und weil ein Freisteller an der Wand dynamischer wirkt als ein Panel.

Vor allem letzteres ist der Grund, warum wir uns gegen ein Bild von Barks entschieden haben. Ich sage hier „wir“, weil das eine Diskussion mit der Ausstellungsagentur war. So wie mich in der Frage der eher technischen Anforderungen (Anzahl der Flächen etc.) eine Fundraisingfachfrau beraten hat. Und das geeignete Verhältnis von Bild zu Wandfläche zu Menschenmaßen mit dem Architekturbüro besprochen war.

Wenn es ein geeignetes Bild von Barks gibt, dann haben wir es in der Barkslibrary nicht gefunden. Und sind tatsächlich nicht auf die Idee gekommen, noch einmal in die ganz große Runde zu fragen, ob nicht doch jemand irgendwo irgendwas von Barks kennt. Oder von sonst einem Zeichner, der in Expertenkreisen als erträglich gilt. Vielleicht ist das selbstherrlich gewesen, um diesen Vorwurf aufzugreifen.

Das gewählte Motiv habe ich schließlich einem Fundus von Bildern entnommen, die Ehapa uns zum Zweck der Eigenwerbung lizenzfrei zur Verfügung gestellt hat. Und ich gestehe, dass ich keine Ahnung habe, von wem die Zeichnung stammt. Okay, ich habe mittlerweile verstanden, dass diese Herangehensweise naiv war und dass es sehr wahrscheinlich bessere Motive gegeben hätte, die die technischen Kriterien ebenfalls erfüllt hätten. Die Entscheidung habe ich so getroffen, und wenn es eine Fehlentscheidung war, akzeptiere ich dafür die Kritik. Dass aber das Motiv als Beleidigung der Kunst, des gesunden Menschenverstands, der Unterstützer des Museumsprojekts und des Ansehens von Erika Fuchs aufgefasst werden könnte, hätte ich mir im Leben nicht träumen lassen.

Leider sehe ich keine Möglichkeit, nun noch auf ein anderes Motiv umzuschwenken. Nicht nur der Druck, auch die Aufbereitung der Grafik für die Druckvorstufe, die Vektorisierung des Bildes, die Programmierung für die Homepage, die Einbindung in das Spendentool – alles das ist bereits gelaufen. Und wie gesagt, die ersten Teile sind bereits verkauft. Ich habe keine Daten von den bisherigen Spendern, das läuft über die Agentur, die die online-Spenden abwickelt.

Es tut mir sehr leid, dass ein Detail wie die Gestaltung einer einzigen Wand nun sämtliche Arbeit, die in Planung, Finanzierung, Errichtung, Konzeption und Ausstattung des gesamten Museums geflossen ist, derart in den Schatten stellt. Und ich kann die geballten Vorwürfe, die in ihrer Reichweite über ein Wandbild weit hinausgehen, nicht wirklich nachvollziehen, ebenso wenig wie die Suche nach irgendwelchen weiteren Fehlern, anhand derer nun die Inkompetenz des kompletten Teams nachgewiesen werden kann.

Ich kann nur hoffen, dass für die meisten hier eine nicht geteilte Entscheidung in der Gestaltung des Foyers kein Grund ist, dem gesamten Museumsprojekt den Rücken zu drehen.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Der Sumpfgnom ()
Datum: 06. Juli 2015 16:17

Werte Direktorin,

auch ich habe die Anfeindungen nicht verstanden und fand einige Äußerungen schon sehr an der Grenze. Ich gebe zu, dass auch ich das Motiv nicht besonders toll finde und mir was barksiges oder talioferroges besser gefiele. Aber letztendlich könnte ich mit dem Motiv leben, immerhin habe ich ja was gespendet - weil ich die Idee gut fand, und das Museum sowieso.

Aber um die Leute hier im Forum zu beruhigen und sich Kommentare von künftigen Besuchern zu ersparen, wäre ein Motivwechsel sicherlich die bessere Wahl.
Wie viel Geld wurde denn bislang in das Motiv investiert? Das ganze Museum kostet 5 Millionen, allein der Fußboden wurde zweimal ausgewechselt. Kann man da nicht noch ein paar Euros zusätzlich investieren?

Die Spender würden sich über ein anderes Motiv sicherlich nicht aufregen...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.07.15 19:09.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: DasLeuchtkamel ()
Datum: 06. Juli 2015 19:57

Quote
Dottoressa Ducke

Wenn es ein geeignetes Bild von Barks gibt, dann haben wir es in der Barkslibrary nicht gefunden. Und sind tatsächlich nicht auf die Idee gekommen, noch einmal in die ganz große Runde zu fragen, ob nicht doch jemand irgendwo irgendwas von Barks kennt. Oder von sonst einem Zeichner, der in Expertenkreisen als erträglich gilt. Vielleicht ist das selbstherrlich gewesen, um diesen Vorwurf aufzugreifen.
Mein Vorwurf selbstherrlich zu entscheiden bezog sich auf die Behauptung, dass auch Kitsch Kunst sei. Ich gestehe, dass da bei mir eine Klappe gefallen ist und ich einen Spaziergang im Regen in Erwägung hätte ziehen sollen, bevor ich mich wieder zu Wort melde. So war ich derart erhitzt, das ich Feuer gefangen habe.
Quote
Dottoressa Ducke

Das gewählte Motiv habe ich schließlich einem Fundus von Bildern entnommen, die Ehapa uns zum Zweck der Eigenwerbung lizenzfrei zur Verfügung gestellt hat. Und ich gestehe, dass ich keine Ahnung habe, von wem die Zeichnung stammt. Okay, ich habe mittlerweile verstanden, dass diese Herangehensweise naiv war und dass es sehr wahrscheinlich bessere Motive gegeben hätte, die die technischen Kriterien ebenfalls erfüllt hätten. Die Entscheidung habe ich so getroffen, und wenn es eine Fehlentscheidung war, akzeptiere ich dafür die Kritik. Dass aber das Motiv als Beleidigung der Kunst, des gesunden Menschenverstands, der Unterstützer des Museumsprojekts und des Ansehens von Erika Fuchs aufgefasst werden könnte, hätte ich mir im Leben nicht träumen lassen.

Ich hätte auch nie im Leben gedacht, dass ein erfahrender Donaldist eine unschuldige Museumsdirektorin derart ins Messer laufen lässt.
Diesen Vorwurf, nicht lautstark Alarm geschlagen zu haben muss ich dem Herrn der Kitsch zur Kunst erklärte leider machen.
Als Ex-Präsidente hätte er wissen müssen, wie diese Vorlage aufgenommen wird.
Aber auch ihnen kann ich den Vorwurf nicht ersparen, immerhin hatten sie einige Zeit sich einzuarbeiten, offensichtlichen namenlosen Kitsch akzeptiert zu haben.
Quote
Dottoressa Ducke

Ich kann nur hoffen, dass für die meisten hier eine nicht geteilte Entscheidung in der Gestaltung des Foyers kein Grund ist, dem gesamten Museumsprojekt den Rücken zu drehen.
Mittlerweile habe ich besagten Spaziergang hinter mir und hoffe meinerseits, dass aus diesem Mosaik-Gate die richtigen Lehren für die Zukunft gezogen werden.

PS Eigentlich müssten sie uns Donaldisten doch schon ein bisschen kennen.
Da kann es, wie beim kleinen Herrn Duck selbst, durchaus mal vorkommen, dass das ganze Haus gesprengt wird, um einer einzigen Ratte habhaft zu werden ;-)

Duck auf, Maus raus!



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.07.15 20:12.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Eisenbeiß ()
Datum: 06. Juli 2015 21:21

>Weiteres Bashing bitte direkt an mich

Die Dottoressa schreibt sehr nett, warum sollte ich ihrem Wunsch nicht entsprechen? Wenn ich nur wüßte, wo ich anfangen soll… Vielleicht bei der Frage, ob das lizenzfrei zu Werbezwecken von Ehapa genutzte Motiv nebenher tatsächlich Werbung für Ehapa macht? Warum die völlig donaldische Ursprungsidee, Ziegelsteine zu verkaufen (vgl. Micky Maus 1/1951), überhaupt nicht in Betracht gezogen wurde? Ob die Museumsleitung eine Vorstellung hat, was ein "in Expertenkreisen als erträglich" geltender Zeichner sein mag? Wird in Zukunft überhaupt erwogen, die Meinung besagter Expertenkreise einzuholen? Wie ist zu erklären, daß die Ausstellungsagentur die Auswahl eines Motivs mitträgt, das überhaupt kein Teil einer Ausstellung ist? Ob es dem Paten eines Bildausschnittes möglich ist, zu entscheiden, daß sein Bildausschnitt im Foyer nicht gezeigt wird? Hach, ist das knifflig...

Optionen: AntwortenZitieren
Ziegelsteine...
geschrieben von: duck313fuchs ()
Datum: 06. Juli 2015 22:25

...diese Idee, die Ziegelsteine des Vorgängerbaues des Museums zu verkaufen oder den Mitgliedern im Klub der M.i.l.l.i.a.r.d.ä.r.e. für Spendenverpflichtungserklärungen in einer gewissen Höhe zu vermachen, hatten wir natürlich gehabt.
Diese Idee wurde aber schon verworfen, bevor unsere Frau Dottoressa Museumsleiterin wurde. Die Idee wurde verworfen, weil das Haus in den letzten 100 Jahren unterschiedliche Nutzungszwecke hatte und einige dieser Nutzungen im Rückblick uns problematisch erschienen, um mit diesen Steinen positiv Werbung für unser Museum zu machen...

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Direpol ()
Datum: 06. Juli 2015 22:55

Am Sonntag war hier für drei Stunden ein Vorschlag zur Güte unseres verehrten Stifters und Mitgründers duck313fuchs zu lesen: Man möge doch schon einmal mit möglichen Bearbeitern der Vorlage Kontakt aufnehmen. Ein schönes Zeichen der Bereitschaft zum pragmatischen Überdenken in den Schwarzenbacher Planungsstäben!

Am Abend war die Nachricht leider schon wieder verschwunden bzw. durch zwei Pünktchen ersetzt. Unser eloquenter Alt-Präsiderpel: plötzlich nachträglich verstummt, als hätte man ihm beim Weihnachtsliedersingen den Schnabel zugeklebt!

Ich hatte natürlich noch nicht mit Reiche, Schröder oder Gulbransson Kontakt aufgenommen, nicht aus Misstrauen, sondern weil ich zuerst die Rahmenbedingungen klären wollte. Der ausführliche Beitrag der Direktorin erklärt nun die stillschweigende Rücknahme des Severinschen Vorschlags. Muss es dabei bleiben?

Zunächst einmal: Vielen Dank, liebe Frau Direktorin, für die umfassende Darlegung Ihrer Erwägungen, die man nun gut nachvollziehen kann.

Seien Sie unbesorgt: Ein verunglücktes Gestaltungselement im öffentlichen Bereich wird nicht über die Rezeption des Museums entscheiden, auch nicht über die Aufnahme unter den Donaldisten.

Aber bedenken Sie ehrlicherweise bitte auch: Eine Mosaikwand im öffentlichen Foyer mag nicht die einzige Visitenkarte des Museums sein, aber es handelt sich um ein denkbar auffälliges künstlerisches Statement, das die Besucher empfängt und auf die Ausstellung einstimmt. Format 1,74 mal 5,25 Meter! Diese Dimensionen lassen sich nicht kleinreden. Was in den nächsten Monaten auf dieser Wand angebracht wird, soll auf unabsehbare Zeit dort prangen.

Vor diesem Hintergrund schließe ich mich dem Appell des Sumpfgnoms an. Wie sieht die Zeitplanung, wie sehen die Kosten aus? Welchen zeitlichen und finanziellen Mehraufwand nähme man mit einer Überarbeitung der Vorlage in Kauf? Wie gesagt: Die Annahme, dass das Herz der Spender an dieser zeichnerischen Ausführung hängt, ist unplausibel - das wird auch die Spendenagentur verstehen.

Volker Reiche ist als Strizz-Zeichner auf dem Gipfel seines Ruhms, Ulrich Schröder hat über Jahrzehnte das europäische Gesicht von Disney geprägt, Jan Gulbransson ist vielen Besuchern als Zeichner der Deutschland- und Umlandbesuchsalben ein Begriff. Die Chance, einen dieser drei keineswegs nur erträglichen, sondern vielbewunderten Künstler für ein Auftragswerk zu gewinnen, sollte geprüft werden.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Klaus ()
Datum: 07. Juli 2015 12:19

Schließe mich den Ausführungen und dem Appell des Direpol an. Vollinhaltlich.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Alex P. Goofmann ()
Datum: 07. Juli 2015 19:13

Quote
Direpol
Am Sonntag war hier für drei Stunden ein Vorschlag zur Güte unseres verehrten Stifters und Mitgründers duck313fuchs zu lesen: Man möge doch schon einmal mit möglichen Bearbeitern der Vorlage Kontakt aufnehmen. Ein schönes Zeichen der Bereitschaft zum pragmatischen Überdenken in den Schwarzenbacher Planungsstäben!

Am Abend war die Nachricht leider schon wieder verschwunden bzw. durch zwei Pünktchen ersetzt. Unser eloquenter Alt-Präsiderpel: plötzlich nachträglich verstummt, als hätte man ihm beim Weihnachtsliedersingen den Schnabel zugeklebt!

Auch ich hatte diesen Beitrag erfreut gelesen.
Und als ungestümer Aktionist habe ich sogleich eine Bitte an unser Ehrenmitglied Don Rosa abgesetzt, ob er gern ein tolleres Motiv der Familie Duck für uns entwerfen würde.
Bislang habe ich aber noch keine Antwort erhalten, und als GOOFOLOGE aus Gewissensgründen bin ich mir auch nicht zu schade, meine Bitte an Don Rosa wieder zurückzunehmen,
oder sein Bild, falls er uns eines zeichnen mag, im Zweifelsfall zu meiner persönlichen Erbauung zu nutzen.

Falls ich eine Antwort oder ein Bild erhalte, melde ich mich gern,
damit alle Mitdonaldisten bestaunen können, was wir hätten bekommen können,
oder frei nach oder frei nach Rudi Carrell:

Das wäre ihr Preis gewesen spinning smiley sticking its tongue out

Liebe Grüße und Duckup aus Hildesheim,
Alex

--- - --- --- - --- --- - --- --- - --- --- - --- --- - --- --- - --- --- - --- --- - --- --- - --- --- - --- --- - --- --- - ---
Wie sagt Poth? "In allen wichtigen Lebensfragen laß Knoblismus entscheiden." (Dr. Erika Fuchs)

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Rosaist ()
Datum: 07. Juli 2015 21:45

Wie praktisch. Bei Rosa mit seinen Schraffuren kämen bestimmt deutlich mehr verscherbelbare Mosaik-Stückchen heraus.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Beppo ()
Datum: 07. Juli 2015 22:02

Habe mir gerade den Schaum vom Mund gewischt. Es kommt aber immer noch ein kleines Rinnsal nach.

Kunst. Reden wir mal über Kunst. Stellen wir uns mal ein neu erbautes Rainer-Werner-Fassbinder-Haus für bittere Tränen und cineastische Kunst vor. Und dann kommt jemand von den Verantwortlichen auf die Idee, im Eingangsbereich ein paar Szenen aus Der Förster vom Silberwald an die Wand zu pinseln, weil das ja auch ein Aspekt der Filmkultur ist. Filmkitsch ist ja auch Filmkunst. Interessanter Kitsch oder uninteressanter Kisch, völlig egal. Hauptsache Kitsch. So genau kennt man sich ja auch nicht aus mit dem Kitsch.

Natürlich würde so etwas nie passieren. Jeder Feuilletonleser ist Fassbinderexperte. Jedenfalls weitgehend genug, um solche Peinlichkeiten zu vermeiden. Fassbinder ist nicht nur Kunst, Fassbinder ist KUNST. Ich mache mich anheischig, innerhalb von sechs Monaten ein Fassbindermuseum zu konzipieren, das vielleicht kein Erfolg wird, aber alle Erwartungen an so ein Objekt erfüllt. Fassbinder ist überhaupt kein Problem. Der Bürgermeister kennt ihn aus dem Fernsehen. Die Ausstellungsagentur steckt ihre drei Filmfreaks in das Team, der Webdesigner ist schwul und der Ausstellungsleiter wurde sogar über Fassbinder promoviert.

Mit Erika Fuchs ist es anders. Erika Fuchs ist ein Geheimtipp. Eine Aufgabe des Museums wäre es ja gerade, ihren Namen erst einmal bekannt zu machen. Hauptaufgabe des Museums ist es aber, Reklame für die Stadt Schwarzenbach zu machen. Ich nehme an, da sind wir uns alle einig. Der Herr Bürgermeister Eberl wäre ein ziemlich miserabler Bürgermeister gewesen, wenn es anders gewesen wäre. Er hat also eine Münze geworfen. Wappen für Emma Fuchs, Zahl für Jean Paul. Wappen hat gewonnen.

Daraufhin wurde ein Museum geplant, ein Museum für Comic, Sprachkunst und die Förderung des Schwarzenbachtourismus. Von lauter Leuten, die VORHER keinen Schimmer von Erika Fuchs hatten: "Beraten durch wenige Donaldisten bei einer Besprechung und Ausarbeitung des Museumskonzeptes hat sich der 'Dienstleister' zunächst die Barks Library besorgt ..." Dabei ist ein überraschend gutes Resultat herausgekommen. Ich möchte es noch einmal wiederholen: Die gegenwärtige Diskussion ist keine Fundamentalkritik am Gesamtkonzept des Museums. Schießen Sie nicht auf den Pianisten, er gibt sein Bestes.

Was mich allerdings etwas wundert, ist Folgendes: Warum hat man sich nicht weit mehr auf erfahrene und kompetente Zeichner wie Reiche, Schröder, Schildmeier, Drühl, Gulbransson gestützt? Was spricht ausgerechnet für Simon Schwartz? Dass er "preisgekrönt" ist? Wie das alkoholfreie Weißbier mit den Goldmedaillen auf dem Etikett? War Volker Reiche zu teuer oder hat man ihn gar nicht erst gefragt? Seine Kompetenz in Sachen Erika Fuchs hat er jedenfalls im HD 25 fulminant bewiesen. Was? Kennt man nicht in Schwarzenbach. Aha. Wenn man ein Bild braucht, ruft man deshalb gleich die Marketingabteilung von Ehapa an. Der Papa wirds schon richten.

Ich verrate euch jetzt ein ganz schlimmes Geheimnis. Vergleichbar mit dem Geheimnis, dass Gustav einmal im Leben gearbeitet hat. Ich mag Chicken McNuggets. Mit süßsaurer Soße. Aber ich stelle mich nicht hin und fasele (ein Fuchswort) etwas davon, dass ich sie im Haus für Tafelsilber und Gourmetkunst erworben habe. Das bewusste Bild ist billigster Kommerz und sonst nichts. Das hätte allenfalls im ironischen Zusammenhang hinten rechts in die Schmuddelecke gepasst. Dorette Duck trägt übrigens sonst immer Knopfstiefelchen für die reifere Dame und Gustav hat nie einen so entsetzlich brunzdummen Gesichtsausdruck, dass man schon fast erwartet, dass gleich die Männer mit den weißen Turnschuhen kommen und ihn abholen. Wenn der Zeichner wenigstens zeichnen könnte.

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Volker ()
Datum: 08. Juli 2015 10:07

Endlich ist mal Leben hier. Richtig geiferndes, fettes Leben. Jetzt kommt das ganze elitäre Weltbild der ordenbehangenen Würdenträger der DONALD zum Vorschein. An unserem Wesen soll die Welt genesen....
Liebe Frau Ducke, ziehen Sie Ihr Ding durch. Das Bild ist OK. Ach ja, die Bilder von Volker Reiche finde ich fürchterlich.
Alles Gute
Geoduck

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Theodora Tuschel ()
Datum: 08. Juli 2015 13:02

Um hier mal ein bisschen Dampf rauszunehmen, möchte ich die Diskussion auf den wesentlichen Punkt konzentrieren:

1. Viele Donaldisten/innen, die sich auf dem Schwarzen Brett zu Wort melden, finden das ausgewählte Motiv künstlerisch schlecht und dem Erika-Fuchs-Haus nicht angemessen.

2. Sie empfehlen der Museumsleitung, ein künstlerisch besseres und zu den Zielen des Erika Fuchs-Hauses besser passendes Motiv auszuwählen, so lange die Arbeit an dem Wandbild noch nicht begonnen ist.

Dagegen ist meiner Meinung nach nicht viel zu einzuwenden - vorausgesetzt, die Arbeit an dem Wandbild ist tatsächlich noch nicht begonnen und es werden durch einen Auftrag an einen anderen Künstler keine bestehenden Verträge verletzt.

Meine persönliche Meinung entspricht den beiden genannten Punkten. Ich halte es für eine verschenkte Chance (sogar für einen Jammer), wenn das ausgewählte Motiv realisiert werden sollte ohne dass weitere Optionen geprüft werden.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.07.15 13:02.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
Datum: 08. Juli 2015 13:59

Quote
Beppo
Und dann kommt jemand von den Verantwortlichen auf die Idee, im Eingangsbereich ein paar Szenen aus Der Förster vom Silberwald an die Wand zu pinseln, weil das ja auch ein Aspekt der Filmkultur ist.
.

Was hast du gegen den "Förster vom Silberwald"?

Entsetzt, der Korjakenknacker ...


( ;0) )

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Beppo ()
Datum: 08. Juli 2015 14:22

> Was hast du gegen den "Förster vom Silberwald"?

Nichts. Und Die Trapp-Familie finde ich auch ganz toll. Und wenn ich von den Chicken McNuggets Konstipation bekomme, dann lese ich nicht Hegel auf dem Örtchen, sondern ein LTB. (Ich besitze ja ein paar wegen Fuchs oder Barks).

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Dottoressa Ducke ()
Datum: 08. Juli 2015 15:16

Liebes Forum,
okay, die Auswahl des Motivs war unglücklich, unklug und künstlerisch ignorant. Habe ich verstanden. Kann ich intellektuell und emotional nachvollziehen. Und ich akzeptiere die Kritik an der Auswahl voll und ganz (an der Auswahl des Motivs, nicht den Rattenschwanz von angehängten Vorwürfen). Ehrlich. Wirklich. Ja, doch, ist angekommen und insbesondere der Vergleich mit Kinokunst sehr plastisch und einleuchtend.

Es gibt leider auch andere Dinge im Museum, über die ich nicht glücklich bin und bei denen ich mich frage, wer um alles in der Welt eine so dämliche Entscheidung getroffen hat (ich will ja nicht behaupten, für alles verantwortlich zu sein, vor allem, was den Bau betrifft – stifte Sahnetörtchen für die Nennung des am schlechtesten platzierten Brandmelders, Temperaturfühler oder sonstiger lackierter Kinkerlitzchen). Manches kann man noch ändern, vieles leider nicht mehr. Jedenfalls nicht ohne einen Aufwand, der in keinem Verhältnis zum Problem steht.

Das Wandbild ist fertig und wird nächste Woche von der Druckerei geliefert.

Wollte man jetzt ein anderes Motiv auswählen, hieße dies:

- Entstandene Kosten vollständig abschreiben (ca. 7000 € für Vorbereitung der Grafik, Vektorisierung, Druckvorstufe, technische Spezifikation, Bemusterung, Produktion, Programmierung Homepage, Einbindung Spendentool).
- Stadt fragen, ob sie dazu bereit ist. Denn die Kosten blieben allein bei der Stadt, da Fördergeber für nicht fertiggestellte Dinge auch nicht zahlen.
- Förderanträge entsprechend bereinigen, und zwar bis 31.7. (Ende der Förderperiode)
- Mindestens gleiche Summe nochmal investieren. Vermutlich mehr, da die Arbeiten des Grafikers, der Druckerei und der Programmiererin jeweils Bestandteile eines größeren Gesamtauftrags für das Museum waren, und entsprechend günstig kalkuliert waren.
- Anderes Motiv finden/erstellen lassen
- gleiche „technische“ Anforderungen sicherstellen (Anzahl der Flächen, unterschiedliche Wertigkeit der Flächen, Familiengedanke etc.)
- Zeichner honorieren, wenn er nicht die D.O.N.A.L.D. oder das Museum so lieb hat, dass er umsonst arbeitet
- Motiv in geeigneter Weise zergliedern, Preise festlegen
- Geeignete Druckerei finden, bemustern lassen, technische Vorgaben klären
- Motiv durch Grafiker für den Druck vorbereiten lassen
- Für Nutzung im Internet aufbereiten
- Erneute Einbindung des Spendentools
- Kontaktdaten aller Spender rausfinden (hat nur Spendenagentur)
- Alle Spender um Einverständnis bitten. Entweder sofort ansprechen, ob sie auch für ein noch unbekanntes Motiv spenden würden. Oder später eine noch größere Anzahl von Spendern fragen, ob sie für ein anderes, dann immerhin schon bekanntes Motiv spenden würden.
- Alle Spenden rückabwickeln lassen und Gebühren für Rückabwicklung zahlen
- Gebühren für bereits getätigte Transaktion nachzahlen (da Spender ja gesamte Summe zurückerhalten sollen und die Spendenagentur sicher nicht auf ihren Gebührenanteil verzichten möchte, das ist schließlich ihre Geschäftsgrundlage)
- Hoffen, dass Spender bei neuem Motiv tatsächlich erneut spenden

Sollte sich eine Einzelperson oder eine Gruppe finden, die bereit ist, diesen zeitlichen und finanziellen Aufwand zu betreiben (und ich selbst habe diesen Spielraum derzeit definitiv nicht), können wir gern alle Details besprechen.

Da eine vollständige Umsetzung aber zumindest bis zur Museumseröffnung ausgeschlossen ist, bitte ich alle, zu akzeptieren, dass zunächst das nun hinlänglich bekannte Bild an der Wand hängen wird, auch wenn es einigen ein unbeschreibliches Gräuel ist.

Ich bin mir sicher, dass kein Besucher und keine Besucherin sein oder ihr Gesamturteil über das Museum von dieser einen Wand abhängig machen wird. Und vielleicht ergibt sich ja später noch eine Gelegenheit, eine weitere Wand zu gestalten. Ich verspreche auch, dass ich dann zunächst den großen Rat einberufe, bevor ich ein Motiv auswähle.

Mit den besten Grüßen,
Alexandra

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Richard ()
Datum: 08. Juli 2015 18:11

Quote
Ostsibirischer Korjakenknacker
Was hast du gegen den "Förster vom Silberwald"?

"Wir könnten ihm ja nochmal den Förster vom Silberwald vorspielen."
"Nein, wir dürfen nicht gegen die Genfer Konvention verstoßen."

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Theodora Tuschel ()
Datum: 08. Juli 2015 19:45

Quote
Dottoressa Ducke
Das Wandbild ist fertig und wird nächste Woche von der Druckerei geliefert.

Tja, wenn das so ist, dann ist die Sache gegessen. Zur Schadensbegrenzung (vor allem für die Museumsbesucher) schlage ich folgendes vor: Von den Geldern, die nicht für ein neues Wandbild ausgegeben werden müssen, bekommt das Museum zwei Eingänge: einer für "CD" (nicht Corps diplomatique, sondern Charakterfeste Donaldisten), der die Besucher an dem inkriminierten Wandbild vorbeischleust, damit sie bei der Betrachtung desselben nicht Schaden an ihrer Seele nehmen, und der andere für "AL" (andere Leute). Der psychologische Trick dabei ist: Vor die Wahl gestellt, ob man sich selbst als charakterfest oder als "anderer Leut" einschätzt, geht jeder normale Mensch durch den CD-Eingang.

Problem erkannt, Problem gelöst! Nichts zu danken - Frl. Tuschel

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Klaus ()
Datum: 08. Juli 2015 22:00

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, daß gegenwärtig ein Ausschnitt aus dem unglücklichen Mosaik das Profilbild des Erika-Fuchs-Hauses auf Google Plus ist: [plus.google.com]
Auch die Stadt Schwarzenbach wirbt neuerdings mit dem Motiv: [www.schwarzenbach-saale.de];
Offenkundig war das Dingens wohl doch wohl sehr viel mehr als Visitenkarte vorgesehen, als hier im Forum eingeräumt wurde. Kann man das wegmachen?

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Patenschaften für Familie Duck
geschrieben von: Beppo ()
Datum: 09. Juli 2015 06:09

> Das Wandbild ist fertig und wird nächste Woche von der Druckerei geliefert.

Hier war von Anfang an von einem "Mosaik" die Rede. Unter einem Mosaik hab ich mir so ein Teil wie in Pompeji vorgestellt. So Steinchen für Steinchen und zweitausend Jahre lang haltbar. Das kommt davon, wenn man mir was von "Kunst" erzählt. Wenn so Wörter wie "Vektorisierung" gefallen sind, dann hab ich nur gestaunt, dass heutzutage auch die Mosaike schon mit dem Computer gebaut werden. Werden sie vermutlich auch.

Jetzt kommt plötzlich raus, dass es sich nur um ein größenwahnsinniges Paninibildchen handelt. Das kann man nach einer Schamfrist ja dann anpinkeln und verbrennen. Ich bitte darum.

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.15 07:45.

Optionen: AntwortenZitieren
Seiten: vorherige Seite1234567nächste Seite
Aktuelle Seite: 4 von 7


Dein vollständiger Name: 
Deine Emailadresse: 
Thema: 
Spam prevention:
Please, enter the code that you see below in the input field. This is for blocking bots that try to post this form automatically.
 **     **  **     **        **  **    **  ********  
 **     **  **     **        **  **   **   **     ** 
 **     **  **     **        **  **  **    **     ** 
 **     **  **     **        **  *****     ********  
  **   **    **   **   **    **  **  **    **     ** 
   ** **      ** **    **    **  **   **   **     ** 
    ***        ***      ******   **    **  ********  
This forum powered by Phorum.