Datum: 12. März 2020 17:20
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Beppo
Corona werden wir sowieso alle kriegen, das lässt sich gar nicht vermeiden.
Aber die Donaldisten haben mittlerweile ein Durchnittsalter von 176 Jahren erreicht. Das ist die Risikogruppe. Bis die Coronawelle irgendwann wieder abflaut, sollten immer genug Intensivbetten zur Verfügung stehen, um die Teilmenge der schwer erkrankten Tattergreise zu beatmen. Das ist die Grenze, die nicht überschritten werden darf. Deshalb muss der Altruist möglichst spät an Corona erkranken. Wer in seiner Besenkammer bleibt, der trägt vielleicht dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.
Hört, hört! Ich bin jung und stark und gesund. Die harte Virologie kann mir nichts anhaben. Wenn Corona an meine Tür klopft, lache ich ihm ins Gesicht. Doch auch wir Jungen, Starken, Gesunden kennen uns liebe Alte, Schwache, Kranke, bei denen Corona besser nicht an die Tür klopfen sollte. Ich etwa meine schon seit Jahrzehnten mit einer künstlichen Herzklappe lebende Mutter. Klopfte Corona an ihre Tür, es bedeutete wohl ihr Todesurteil. Gegen Grippe ist die alte Frau geimpft. Gegen Covid-19 ist dies kein Mensch auf Erden.
Zu Verständigen sollte inzwischen vorgedrungen sein, daß Corona das Reiskorn auf dem Schachbrett ist, wenn man es einfach gewähren läßt. Ebenfalls ist klar: In der Ausbreitungsphase tragen auch hierzulande zu einem bestimmten Zeitpunkt immer mehr Menschen das Virus längst ins sich und geben es weiter, als amtlich festgestellt sind. Wir sind daher wie die Ameisen. Wir warten nicht erst, bis Corona die Türen einrennt, sondern wir tun gleich was. Für die alte und kranke Mutter haben meine Schwester und ich weitgehende Isolierungsmaßnahmen mit Lebensmittel-Außenversorgung verhängt. Im Luxusknast läßt sich's aushalten: Das Haus ist groß, der Garten auch, es gibt Fernsehen, Telefon, Internet, eine Bibliothek, und das Essen schmeckt. Wenn sich das Coronavirus dem Grundstück nähert, wird es erschossen.
Um dem Virus gar nicht erst ins Gesicht lachen zu müssen und es womöglich jemand zu verehren, der dann weniger zu lachen hätte als ich, werde indes auch ich als Junger, Starker, Gesunder einschneidende Einschränkungen meiner Lebensweise vornehmen. So werde ich bis auf weiteres auf den Besuch
von Diskotheken meines Gentlemen's Clubs verzichten. Aus der Not eine Tugend: Zu Hause
zu saufen mein Gläschen Wein zu genießen kommt mich günstiger, und dort habe ich obendrein meinen Barks. Ich gehe davon aus, daß mir die Entscheidung in wenigen Tagen sowieso aus der Hand genommen wird, da es öffentliche Verlustbarkeiten dieser Art dann einstweilen nicht mehr geben wird.
Sollte die Welle bei uns abebben, ohne daß die Lage sich zugespitzt hat wie in China oder Italien – um so besser. Die kluge Vorsorge vieler wird dann vielleicht ihr Scherflein beigetragen haben. Panik ist übrigens was anderes. Panik wird sein, wenn bei unseliger Zuspitzung der Lage die Zögerer und Beschwichtiger dann doch in vermeintlich letzter Sekunde die Supermärkte stürmen und die Regale leerräumen, als ob ein Atomkrieg im Anmarsch ist. Da hockt aber der kluge Vorsorger längst mit Dosenravioli, Wein und Barks in seiner Bude und läßt das Coronavirus einen guten Mann sein.