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paTrick
Du bist auf dem richtigen Weg, aber schon viel zu weit gerannt (das hast Du Dir anscheinend aus Deiner Jugend bewahrt). Für die von Dir genannten beispielehaften Phänomene dürfte es kaum bis gar nicht möglich sein, einen Nachweis zu führen, dass sie nicht "wahr" sind.
Das trifft meines Erachtens nur auf sehr wenige Phänomene zu.
Eines dieser wenigen Beispiele sind die Sprechblasen. Bilden sich tatsächlich Blasen mit Wörtern über den Köpfen der Ducks? Die Antwort ist: Nein. Und der Grund ist: Sprache und Geräusche werden auch im Anaversum nachweislich durch Schall übertragen, den man hören, aber nicht sehen kann. Diesen Schall macht Barks durch Sprechblasen sichtbar, und Fuchs füllt diese. Demnach handelt es sich bei Sprechblasen um ein Stilmittel und nicht um "wahre" Phänomene.
Für Lautwörter gilt das Gleiche.
Ich denke, bis hierhin ernte ich noch keinen Widerspruch. Oder?
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Raskolnikow
Ich würde sagen, das ist unproblematisch.
Genau solche Einschränkungen meinte ich.Quote
Raskolnikow
Eine weitere Eigenschaft wäre z.B. dass die Berichte zweidimensional sind, wir aber nicht davon ausgehen, dass die berichtete Welt zweidimensional ist.
Farbigkeit wäre ein weiterer Fall. Da Farben von den Entenhausenern wahrgenommen und benannt werden, können wir davon ausgehen, dass es berichtete Universum so etwas wie Farben gibt, auch wenn die Berichte selbst nicht farbig sind (da wir die Kolorierungen ja normalerweise nicht als gültige Informationen werten).
Hat nicht Jacobsen mal was darüber geschrieben?
Hier tut sich ein weiterer Aspekt auf: Die Berichte stellen keine beobachterunabhängige Welt dar (das wäre auch schwierig, weil es ja immer noch eine sinnlich wahrnehmbare Darstellung ist), sondern so, wie sie einem relevanten Beobachter erscheinen würde. z.B. sind die Abbildungen in einer mesoskopischen Größenordnung skaliert, die der Wahrnehmung der intradiegetischen Beobachter in etwa entspricht. Einfacher gesagt, die "Auflösung" der Bilder orientiert sich in etwa an der "Auflösung" der Wahrnehmung der intradiegetischen Beobachter (Donald, Dagobert, etc.).
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paTrick
Somit halte ich fest: Sprech- und Denkblasen sowie Lautwörter sind als visuelle Darstellung sonst unsichtbarer Information Stilmittel.
Die Zweidimnesionalität ist eine Eigenschaft des gewählten Darstellungsmediums.
Und von der Farbigkeit wissen wir, dass die Koloration eben nicht von Barks/Fuchs stammt, sondern der Phanatasie eines Koloristen.
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paTrick
Als Naturwissenschaftler habe ich halt Probleme mit semantischen. erkenntnistheoretischen oder philosophischen Diskussionen. Ich mag Fakten.
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Der Herr Brügermeister schrieb
"Onkel Dagoberts Kleidung oder der 313 sind für mich rot. Auch wenn sie bisweilen anders koloriert sein mögen. Donalds Mütze ist blau. Talerscheine sind grün. Daisy läuft in der Regel in rosa/pink rum, den genauen Unterschied zwischen diesen beiden Farben hab ich noch nie verstanden. Die Farbgebung der Panzerknacker ist - für mich - ebenfalls eindeutig: Braune schuhe, blaue Hosen, rote Pullis mit schwarzen Zahlen auf weißem Grund, schwarze Masken und blaue Mützen."
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paTrick
Genau solche Einschränkungen meinte ich.
Ich würde die Feststellung, dass es sich bei Sprechblasen und Lautwörtern um visuelle Darstellungen sonst unsichtbarer Information handelt, noch um die Denkblasen erweitern. Gedanken sind schliesslich ebenso unsichtbar. Viola vertrat ja die Theorie sie würden durch "Kognoküle" übertragen, aber meiner Ansicht nach darf eine Theorie, so schön sie auch sein mag, nicht Grundlage der Definition sein, was nun ein Stilmittel ist, und was nicht. Da müssen wir sehr strikt sein.
Somit halte ich fest: Sprech- und Denkblasen sowie Lautwörter sind als visuelle Darstellung sonst unsichtbarer Information Stilmittel.
Die Zweidimnesionalität ist eine Eigenschaft des gewählten Darstellungsmediums.
Und von der Farbigkeit wissen wir, dass die Koloration eben nicht von Barks/Fuchs stammt, sondern der Phanatasie eines Koloristen.
Aus meiner Sicht muss die Diskussion über Stilmittel hier enden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Nachweis geführt werden kann, das sonstige Phänomene Stilmittel darstellen. Falls doch: Her mit den Beispielen!
@Orville: Mein Lieber, Du weißt wie sehr ich Deine Arbeit schätze. Ignorieren wollte ich Dich nicht. Als Naturwissenschaftler habe ich halt Probleme mit semantischen. erkenntnistheoretischen oder philosophischen Diskussionen. Ich mag Fakten.
Ich freue mich aber sehr darauf, mehr von Dir zu lesen und zu hören.
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Orville Orb
Was du als landläufige Definition beschreibst ist eben genau das: eine wahrheitstheoretische Grundlage (eben genau das, was man eine Korrespondenztheorie nennt und was ich zwei Beiträge vorher vorgeschlagen habe…). Wahrheit ist halt ein philosophischer Begriff. Das wär jetzt ausnahmsweise mal ein Gebiet, in dem ich (und ein paar andere hier) tatsächlich ausgebildet bin und weiterhelfen könnte, wenns darum geht die Dinge etwas sauberer zu formulieren (bin auch kein Experte in Wahrheitstheorie und Erkenntnistheorie, aber es sollte schon langen). Also, ich biete gerne meine Hilfe an, wenn was da ist, formulierungsmässig mitzuhelfen.
Grundsätzlich würd ich versuchen, das einfach mal voranzutreiben, ohne sich zu viel in Diskussionen einzulassen, was Wahrheit ist, etc.
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Orville Orb
Ich werde dann wohl doch auch mal meinen alten Artikel veröffentlichen, da das was ich davon hier gepostet habe, ja in der Diskussion eher ignoriert wird…
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Peter Planyavsky
Guten Morgen, hier ist der Störenfried mit der Orgelpfote ...
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Raskolnikow
Kannst Du bitte erklären, was „Mesoskopie“ und „ mesoskopisch“ in diesem Zusammenhang bedeuten?
Die ergugelten Definitionen dieses Begriffes helfen mir bei unserem Theme nicht weiter.
Geht es Dir hierbei nur um die Auflösung der Bilder, oder noch um etwas Anderes?
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McDuck
Trotzdem hoffe ich, dass es auch für dich in Ordnung ist, dass wir in den Formulierungen letztlich einen Begriff finden, der Raskolnikow und mir (und anderen vielleicht auch) nicht bauchgrimmum imposantum colossale bereitet.
Meine weiterführenden, vielleicht leicht häretischen Gedanken wurden bislang auch ignoriert. Sowas passiert, mach dir da keinen Kopf.
Ich harre der Veröffentlichung!
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McDuck
In unserem konkreten Fall sind für mich Barks und Fuchs authentische Quellen/Medien, die die Realität sehr exakt beschreiben. Abgesehen von möglicherweise einer gewissen Unschärfe, über die wohl noch trefflich zu streiten sein wird.
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McDuck
Ich möchte gerne noch eine weitere Grundsatzfrage in die Diskussion einwerfen. Wir gehen nämlich von einer Grundannahme aus, die aber – abgesehen von einigen Überlegungen zur Kanonizität – nicht bewiesen ist. Können wir das nicht? Oder ließe sich ein brauchbares Theoriemodell entwickeln, das unsere Grundannahme stützt?
Der Fuchsismus ist für mich begründbar, da Barks mit dem in Entenhausen gesprochenen Deutsch wenig anzufangen wusste und Fuchs damit die wesentlich bessere textliche Überlieferung bereitstellen konnte. (Falls nun der Einwand kommt, dass die Ducks gar nicht Deutsch sprächen, frage ich mich, warum wir uns dann überhaupt den Fuchstext ansehen. Dann wäre es am plausibelsten, dass der Urbarks richtig ist und ein großer Teil der bisherigen Forschung wäre völlig verfehlt und zum Kübeln. Schudder!)
Aber lässt sich auch der Barksismus wissenschaftlich begründen?
(Ich operiere für weitere Gedanken hier mit dem Barksonen-Modell, weil mir das so gut gefällt. Zack!)
Ließe sich also eine Theorie des Barksonenübertritts ins Anthropoversum und der (wahrscheinlich unbewussten) Wahrnehmung durch das Medium entwickeln, wäre uns sehr gedient. In so einer Theorie könnte der Mediumsbegriff ab einer gewissen Anzahl empfangener Barksonen definiert werden, wodurch dann klar wird, dass nur Barks und Fuchs legitim als Medien betrachtet und ihre Werke als Wiedergabe der Realität studiert werden können. Andererseits wissen wir, dass Taliaferro immerhin mit Oma Duck, Donalds Neffen und seinem 313 wichtige Bestandteile des Anaversums erstmals erkannt und beschrieben hat. Der OsKK hat ihn dementsprechend (zu Recht, mMn) zu den deuterokanonischen Quellen gezählt. Taliaferro wird nicht den oben angesprochenen, zu definierenden Kriterien des Mediums entsprechen, aber einige Barksonen dürfte er empfangen haben. Und es geht noch weiter: Ist es denn realistisch, dass 1934 und in Folge in den Disney-Studios eine kreative Figur mit Namen Donäld Dack erfunden wurde, die zufälligerweise optisch erhebliche Ähnlichkeiten mit der realen Person Donald Duck aufweist? Oder hat zumindest ein einziges Barkson damals irgendeinem Disney-Mitarbeiter eine sehr ungenaue Vorstellung davon geliefert, dass es so eine Person gibt und er hat daraufhin eine entsprechende Figur gestaltet? Was natürlich nicht in Zweifel stellt, dass die in Folge ausgedachten Geschichten samt und sonders hanebücherner Unfug sind. Letztlich könnten bisher beschriebene historische Objekte wie die Scheibenfibel von Illerup Ådal oder das, worauf Reinhard Mohr hingewiesen hat, ebenfalls durch Fluss und Wahrnehmung einzelner Barksonen erklärt werden.
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Orville
Zweite Grundannahme des Historischen Donaldismus:
Sofern nicht anders belegt, wird angenommen, dass die berichtete Welt unser Welt entspricht.
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Orville Orb
Zweite Grundannahme des Historischen Donaldismus:
Sofern nicht anders belegt, wird angenommen, dass die berichtete Welt unser Welt entspricht.
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Orville Orb
In der Tat vertrete ich z.B. die Position, dass wir immer annehmen sollten, beide Fuchsübersetzung und Urbarks sind gültige Berichte.
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Der Sumpfgnom
Ich bevorzuge mal Fuchs I, mal Fuchs II. Das sind aber persönliche Vorlieben, nichts Valides.
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paTrick
Ich bin mir nicht sicher, ob wir dies als Grundannahme benötigen. In erster Näherung wird man stets von Parallelen in unserer eigenen Welt ausgehen. Im Übrigen sind es ja gerade die Unterschiede zum Anthropoversum, welche die ganze Angelegenheit erst interessant machen.