Datum: 28. Februar 2024 01:04
Zu lappig, sagt Donald. Aber wie weit geht die Lappigkeit? Die Vorstellung, daß Daisy, Gundel und Oma – die gute Oma hab' ich oben vergessen, die stiefelt aber auch immer in enggeschlossenen schmalen Schuhen durch die Pampa –, die Vorstellung also, daß sie die Füße einrollen wie ich meine Pfannkuchen auf dem Teller, erheitert mich ungemein.
Was lach' ich so dumm? Wenn es nun so ist?
Es wäre eigentlich gar nicht zum Lachen, wenn die Modenorm in Entenhausen "befiehlt", eine Frau, die schön, gepflegt oder auch nur anständig daherkommt, habe Schuhe zu tragen – schmale Schuhe! Vielleicht quälen sie sich wirklich in ihre schmalen Schuhe, die entengestaltigen Frauen, und daß wir sie nicht weinen sehen und sie nicht klagen hören, ist nur, weil diese Norm so sehr verinnerlicht ist in dieser Kultur, daß auch die Leidenden das Leid nicht mehr sehen.
Der Möglichkeiten sind drei:
Erstens: Daisy, Oma und Gundel haben von Natur aus deutlich kleinere Füße als die Männer. Hier drängt sich der Gedanke auf, daß kleinere – das heißt vor allem: schmalere – Füße bei weiblichen Entengestaltigen möglicherweise ein Geschlechtsmerkmal zweiten Ranges sind. Oder aber die Füße der weiblichen Entengestaltigeren sind vielleicht im Durchschnitt deutlich kleiner (schmaler) als die der Mannsbilder – so wie in unserer Welt innerhalb einer abgegrenzten Teilbevölkerung der Menschheit die Männer im Durchschnitt wohl immer etwas größer sind als die Frauen, auch wenn es kein Kunststück ist, aus jeder Bevölkerung Riesinnen einerseits, Zwerge andererseits zu ziehen.
Zweitens: Die Weiber haben breite Füße wie die Männer. Wenn die entengestaltigen Frauen in ihre Schuhe steigen, wird gequetscht, gestaucht, eingerollt, gefaltet oder umgeklappt, aber sobald's wieder rausgeht aus den Tretern, nehmen die Füße wieder ihre natürliche Form an.
Drittens: Die entengestaltigen Frauen haben von Natur aus Füße wie die Männer, aber durch die übermächtige Schönheitsnorm werden die Frauenfüße von klein auf in die engen Schuhe gezwungen, so daß die Füße künstlich dauerhaft zerformt sind. Kennt man in unserer Welt von den
"Chinesinnenfüßchen".
Die Frage ist, ob wir Daisy, Oma oder Gundel irgendwo bei Barks baren Fußen sehen. Hat eine von ihnen dann Füße "wie Donald", trifft zumindest für sie wohl klar Nummer zwei zu: Fuß formt sich in den Schuh ein und entformt sich wieder, wenn er rausschlüpft. Gibt's nicht wenigstens von Daisy ein Bild, das sie am Strand oder beim Schwimmen zeigt?
Eben habe ich den Haiebericht mit Blick auf die Füße der entengestaltigen Dame besehen. Man will's nicht glauben, aber das Weibsstück hängt, wie's aussieht, tatsächlich die ganze Zeit mit engen geschlossenen Schuhen am Strand ab – auch beim Gang ins Wasser! Das spricht für die Annahme, daß in Entenhausen eine entengestaltige Frau stets (?) enge schmale Schuhe anhaben muß, um vollkommen "schön" zu erscheinen, daß die die platten, breiten "Entenfüße", die sie möglicherweise alle mehr-weniger ausgeprägt haben, bei Frauen als häßlich gesehen werden.
Ab ins Wasser, schwimmen – natürlich in Schuhen, wie sonst?
Schuhfreie Entenplattfüße dagegen bei der "Freundin" der Neffen (fällt mir grad nicht ein, wie die bei Fuchs heißt, und mag nicht vom Sofa aufstehen und nachschauen; die Amibilder hab' ich im Netz geklau…bt)! Aber die wirkt nicht, als würde sie sich viel um Modediktate scheren, jedenfalls ist sie wohl weniger um ihre "schöne" Erscheinung bedacht als die andere.
Offenkundig ein Färbefehler. Für mich is dat'n Schuh, immer noch!
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.02.24 01:08.