Datum: 03. Januar 2021 13:09
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Beppo
Bin ja kein Spezialist, aber für mich klingt kaput nach New Yorker Jiddisch. Ein Banker würde vielleicht so reden. Im Rest der U.S.ofA. gehört das zumindest zum passiven Wortschatz.
Ich finde im Netz nicht viel dazu, wann, wo und wie das Wort ins Englische gelangt ist. Belegt ist es dort offenbar seit Ende des 19. Jahrhunderts: [
www.etymonline.com] Daß es in den USA in der Metropole New York (mit) übers Jiddische eingesickert ist – nicht auszuschließen …
Ich gebe jedoch zu bedenken, daß das deutsche Wort – ebenfalls in der Schreibweise "kaput" – Eingang in eine ganze Reihe weiterer Sprachen gefunden hat, bei denen man Übertragungsleistung durch das Jiddische eher ausschließen kann, etwa in das Dänische oder Finnische. Dänisch: [
ordnet.dk]
Allerdings ist die Frage, wie lange es irgendwo schon im Umlauf ist. Das Dänische empfängt ja seit alters viel vom südlichen Nachbarn. Aber vielleicht ist auch dort "kaput(t)" erst seit "Hitler kaput" 1945 effeff eingeflossen. Der von duck313fuchs verlinkte Text behauptet ja, daß erst das für die weltweite Karriere des Wortes gesorgt hat. Laut dem von mir verlinkten Text war es ja auch der Erste Weltkrieg, der dem Wort im Englischen eine größere Bekanntheit beschert hat, offenbar im Abarbeiten am deutschen Gegner. "Kaiser kaput" etwa 1919 in amerikanischen Provinzzeitungen.