Datum: 13. Dezember 2022 02:38
Da les' ich harmlos nachts nach eins den neusten Band der
Entenhausen-Edition mit dem Klondykebericht, und schon gibt's Scherereien.
Bitte beäugen:
Wie sich entpuppen wird, gehören die Alaska-Airlines Onkel Dagobert. So weit, so bekannt – so merkwürdig! Wir befinden uns hier im
Hafen von
Entenhausen, und die Ducks besteigen das
Schiff, das sie nach Skagway in Alaska bringt. Dort in Skagway stoßen sie auf eine Zweigstelle der Alaska-Airlines, und wie wir alle wissen, schlägt Donald vor, damit weiter nach Whitehorse in Kanada zu fliegen:
Ich guck' nach, was in der
Carl Barks Collection los ist. Da steigen sie ebenfalls in Entenhausen in ein Schiff der Alaska-Airlines, aber auf dem Laufgang steht – "S.S.".
Fuchs goes gaga – Barks, hilf! Blick in die
Carl Barks Library in Color, und dort schaut schon alles etwas gottgefälliger aus:
Die Schiffslinie und die Fluglinie haben dem Namen nach nichts miteinander zu tun. "S.S." steht, sagt Wikipedia, für "screw steamer".
Schön und gut, daß bei Barks alles Sinn ergibt. Doch unser Urwort ist das Fuchswort.
Was steht da beim Fuchs-Urdruck in
Micky Maus und was beim, so vorhanden, Fuchs-II-Erstdruck?
Falls sich herausstellen sollte, daß schon beim Fuchs-Erstdruck die Ducks in Entenhausen auf auf ein Schiff der Alaska-Airlines steigen, will ich vorsorglich gleich eine erste, rohe Deutung dieser Merkwürdigkeit liefern:
Daß eine Fluglinie sich ausdehnt und eine Schiffslinie kauft oder selbst gründet, ist denkbar. Man sollte meinen, die Fluglinie pinselt dann nicht "Alaska-Airlines" auf ihre Schiffe, sondern eher was wie "Alaska-Shipping-Lines", aber das ist ihre Schiffslinie, da kann sie machen, was sie will. Aus Sky-Märkten wurden noch mehr Rewe-Märkte, aus der DDR wurde noch mehr Bundesrepublik.
Sicherlich, "Airlines" auf einem Schiff ist widersinnig, aber der widersinnigen Namen sind auch in unsrer Welt viele. In Coca-Cola ist heute weder Kokablatt noch Kolanuß drin. BASF hat gewiß längst andere Schwerpunkte als Anilin und Soda. Wer einen traurigen Hinterhofpuff betreibt, setzt ein Schild "Dreamworld" oder "Paradise" über die Tür. Warum also nicht "Airlines" auf Schiffen? Oder ist das verboten?
Das Annehmen der "Alaska-Airlines"-Schiffslinie wirft Fragen auf: Der alte Duck weiß in Whitehorse nicht, daß die "Alaska-Airlines", die Fluglinie, ihm gehören. Zahlt er dann für die Überfahrt von Entenhausen nach Skagway auf einem Schiff, auf dem er gleichfalls umsonst hätte fahren können? Auch hat es den Eindruck, daß die Ducks die Alaska-Airlines in Skagway neu entdecken, jedenfalls wird niemand stutzig oder merkt an, daß es das gleiche Unternehmen ist, auf dessen Schiff sie eben angekommen sind. Auch sagt keiner – am wenigsten Onkel Dagobert selber – dazu was, nachdem sich in Whitehorse geklärt hat, daß die Alaska-Airlines Onkel Dagobert gehören. Wie die Schiffslinie heißt, kann den Ducks während der tagelangen Überfahrt aber kaum verborgen geblieben sein, der Name des Unternehmens hat ja wohl nicht nur am Liegeplatz in Entenhausen auf einem Schild gestanden.