Datum: 22. Dezember 2013 16:27
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Bürgermeister von Timbuktu
Ich kann da ohnehin nix zu sagen, ich habe das Buch nicht gelesen. Mich irritiert nur, dass - soweit ich das mitbekommen habe - Bahners die Stella-Anatium-Theorie wohl eher nicht zu akzeptieren scheint und die Zukunftstheorie als die gültige vorzustellen scheint. Wenn das so ist, dann postuliert er eine Minderheitenmeinung, und das an prominenter Stelle.
Ich
habe das Buch gelesen, und ehrlich gesagt: Ich vermag in der Rückschau nicht recht zu sagen, was nun eigentlich seine, Bahnersens, Meinung zu dieser Frage ist und welcher Weltenlehre er den Vorzug gibt.
Kann auch sein, daß Bahners sich gar nicht festgelegt hat und mal für die eine, dann wieder für die andere Lehre ein Gewicht auf die Waagschale legt, ohne selbst abschließend Stellung zu beziehen. Das ist ja auch erlaubt. Allerdings: Wenn es sich so verhält, kommt auch dies, das Sich-nicht-festlegen-Wollen, nicht wirklich klar heraus. Zumindest hat es sich mir nicht richtig eröffnet.
Bahnersens Summum Opus ist ein ziemlich beeindruckendes, im mustergültiger Weise quellengesättigtes und nachweisunterfüttertes Kompendium, in dem alle wesentlichen Gegenstände und Fragen, mit denen der Donaldismus sich in fünfunddreißig Jahren beschäftigt hat, ausgerollt und behandelt werden. Ich habe aus dem Werk eine ganze Menge gezogen. Hut ab vor dem Fleiße des Verfassers, der solche Wissensmassen verarbeitet und zu einem Buche geformt hat!
Ich finde allerdings die in jener Besprechung geäußerte Kritik nicht ganz unbegründet, daß die mitunter gedrechselte Schreib- und Darstellungsweise und die in geradezu atemberaubender Geschwindigkeit hin und her springende Beweisführung des Verfassers nicht für jedermann eine verträgliche Kost sind. Bahners schleudert auch auf Schritt und Tritt Anspielungen aus, die vielfach dunkel bleiben, und den roten Faden verliert er nicht, sondern er kappt ihn völlig bewußt ständig.
Na ja, das ist dann wohl die Art von "postmodernem" Fölljetong, wie man's von Bahners ja auch seit je kennt, jetzt eben zu der Breite eines ganzen Buches ausgewalzt. Einfach macht er's einem damit aber nicht.
Gerade das Aufklärung verschaffende Werk auch für Lernbegierige oder "Einsteiger", das das Buch im Grunde sein könnte, ist es dieser seiner Form oder dieses seines Stils wegen meines Erachtens nicht unbedingt. Sondern schon eher was für die alten Hasen, bei denen das Wissen schon fest sitzt (und auch die werden ihre liebe Not haben, wenn sie sich von Bahners auf die Reise durch die Welt des Donaldismus nehmen lassen). Ich könnte mir vorstellen, daß jemand, der donaldistisch völlig unbeleckt ist, nach dem Lesen des Buches eher ratlos und verwirrt ist.
Wie gesagt: Einfach macht er's einem nicht. Ich werde deswegen das Buch auch sicherlich in einiger Zeit ein zweites Mal lesen, da ich gewiß bin, daß mir beim ersten "Durchkämpfen" einiges entgangen ist und daß sich manches mir klarer erschließen wird, wenn ich den Weg, den ich mir bereits geebnet habe, noch einmal beschreite.
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.12.13 23:02.