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Stuttgarter Kinder können Donald Duck wählen

MITTWOCH, 23. SEPTEMBER 2009, 07:36 UHR



Die Kleinen haben die Qual der Wahl unter den Helden ihrer Kinderwelt.
Foto: dpa

Stuttgart (dpa/lsw) - Um die Jugend schon früh für Demokratie zu erwärmen, hat die Landeshauptstadt zur Bundestagswahl einen besonderen Stimmzettel für Kinder entworfen. Wenn Eltern ihr Votum direkt in der Ausgabestelle für Briefwahlunterlagen in Stuttgart abgeben, kann dort auch der Nachwuchs abstimmen - allerdings über Helden der Kinderwelt. Bei der Erststimme haben die Kleinen bis zu diesem Freitag die Wahl zwischen Donald Duck, Spiderman oder Sponge Bob. Entsprechend werben die Entenpartei, Die Retter oder Die Schwämme um die Zweitstimme der Kinder. Der neue Spielfilmheld und Wikinger-Junge Wickie kandidiert ebenso wie Bibi Blocksberg und Asterix. «Das soll einfach Spaß machen während die Eltern wählen», meint Thomas Schwarz, der Leiter des Statistischen Amtes der Stadt.

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M. E. ein eher peinlicher Versuch, diesen Vorgang am Sonntag, den man, falls man überhaupt daran teilnehmen mag, eher hinter sich bringt wie einen Klogang, zwanghaft für Kinder auf "lustig" und "interessant" zu machen. Es zeugt aber immerhin von einer gewissen Geschmackssicherheit der Macher dieses "Gags", daß sie sich für Donald Duck als Wahlmöglichkeit entschieden und nicht für M. M.

Es mag vielleicht grundsätzlich interessant sein, wie die in letzter Zeit von Mangas und "Superhelden" arg bedrängte "Figur" Donald Duck bei einer solchen "Wahl" abschneidet. Dieses Votum von Kindern von Eltern, die ihren Kram bei der Stuttgarter Ausgabestellte für Briefwahlunterlagen abgeben, kann allerdings kaum als repräsentativ angesehen werden. Dazu müßte man schon deutschlandweit z. B. in Schulen "Wahlen" abhalten (zumindest so, daß ein guter, repräsentativer Querschnitt erreicht ist) und auch die Liste noch einmal vernünftig gestalten, ohne Gealbere und Scheiß (wieso sollen ausgerechnet Tim und sein Köter einer "Abenteuerpartei" angehören - erlebt Donald Duck denn nicht weniger Abenteuer?).

Man kann aber auch alles verreißen, wenn man es denn will.

Ich halte das für eine nette Idee. Ob man das Recht/die Pflicht des mündigen Bürgers, sich seine Regierung selber zu wählen unbedingt mit einem Toilettengang vergleichen muss, sei mal dahingestellt. Da muss man nicht noch unbedingt den Versuch, dieses Erlebnis zu etwas interessantem für die Kleinen zu gestalten direkt als peinlich abkanzeln.

Denn so wird aus dem lästigen Pflichttermin Urnengang vielleicht für Familien ein kleiner Ausflug, die Kinder können auch ihre Stimme abgeben und werden so unter Umständen für das Prinzip der Demokratie begeistert. Sie können halt auch selber ein Kreuzchen machen, oder sogar deren zwei. Dazu noch ein bisschen reden über Erst- und Zweitstimme, und das ganze wird zum sehr lehrreichen Erlebnis für alle Beteiligten.

Außer, wenn die Kinder die Eltern dazu drängen, wählen zu gehen, und diese sie abkanzeln mit einer Aussage à la "bringt doch eh nix". Das wäre dann zutiefst kontraproduktiv.

Ich gehe übrigens am Sonntag nicht wählen.
Das habe ich schon vor zwei Wochen erledigt.

Duck auf
Alex

Ich bin ein Ukrainer (sehr frei nach John F. Kennedy)

Ungläubiger
Kenntnisnehmer
Russischer
Aggressionen
In
Nahegelegenen
Europäischen
Regionen

Bürgermeister von Timbuktu schrieb:
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> ...unbedingt mit einem
> Toilettengang vergleichen muss...


Wenn Du, lieber Alex, schon einmal auf meiner "Gäste"-Toilette Platz genommen hättest, wäre es für Dich sofort ein ungemein positives Beispiel, den Gang zur Wahlurne mit diesem Vergnügen für die Seele vergleichen zu wollen!

Eine sehr große Auswahl an DoKuG plus sehr nettem Rosa-, Vicar-, Scarpa-, Hergé-, Franquin-, Uderzo- und anderen tollen Comicwerken tummeln sich dort in Metern von Regalen zwischen Donaldischer Sekundärliteratur und weiteren netten Schätzchen!
Ich habe schon Besuch erlebt, den mußte man fast mit Gewalt vom WC entfernen...



Duck auf!

Rainer

Coolwater schrieb:
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> (wieso sollen ausgerechnet Tim und sein
> Köter einer "Abenteuerpartei" angehören - erlebt
> Donald Duck denn nicht weniger Abenteuer?).

Erstens glaube ich nicht, dass dieser Wahlzettel von Sachkundigen Experten zusammengestellt wurde, sondern eher von den Gelegenheits-Comiclesern in dem dafür zuständigen Amt.
Zweitens passt diese Partei mMn durchaus zu Tim & Struppi, wieviel besser oder schlechter Donald Duck da hineinpasst, darüber ließe sich streiten.
Ich persönlich finde Donald Ducks Parteizugehörigkeit mit der Entenpartei wesentlich besser getroffen, aber die Meinungen sind verschieden.

Zu der Idee an sich kann ich den Vorpostern nur zustimmen, ist sicher kein schlechter Weg, um Kinder für Demokratie und Wahlen zu begeistern.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.09.09 17:40.

...ist ne eindeutige Diskriminierung. Warum können Erwachsene nicht auch Donald wählen?