Das Schwarze Brett :
D.O.N.A.L.D.-Forum
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Mechandising mit Donald
geschrieben von:
Jacky1995
()
Datum: 26. September 2009 14:05
Hallo! Komme gerade aus Disneyland Paris zurück und musste mit Erschrecken feststellen, daß Donald so gut wie gar nicht mehr `verkauft` wird. toben Weder solo (hier war er bisher wenigstens noch für das Thema Segeln `zuständig), noch in Zusammenhang mit den `Fab Four`. Hier wird er oft sogar gegen Stitch, Tigger, Buzz Lightyear o.ä. ausgetauscht! Habt ihr ähnliche Erfahrungen, bzw., Erklärungen dafür warum dem so ist? Ich war in drei Tagen in JEDEM Geschäft in beiden Parks und die Ausbeute ist mehr als mager.Abgesehen von mehr oder weniger gelungenen Stofffiguren gibt es eigentlich Nix mehr. Sogar seine Pins werden nicht mehr erneuert.
Re: Mechandising mit Donald
geschrieben von:
Coolwater
()
Datum: 27. September 2009 03:23
Jacky1995 schrieb:
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> Hallo! Komme gerade aus Disneyland Paris zurück
> und musste mit Erschrecken feststellen, daß Donald
> so gut wie gar nicht mehr `verkauft` wird. toben
> Weder solo (hier war er bisher wenigstens noch für
> das Thema Segeln `zuständig), noch in Zusammenhang
> mit den `Fab Four`. Hier wird er oft sogar gegen
> Stitch, Tigger, Buzz Lightyear o.ä. ausgetauscht!
> Habt ihr ähnliche Erfahrungen, bzw., Erklärungen
> dafür warum dem so ist? Ich war in drei Tagen in
> JEDEM Geschäft in beiden Parks und die Ausbeute
> ist mehr als mager.Abgesehen von mehr oder weniger
> gelungenen Stofffiguren gibt es eigentlich Nix
> mehr. Sogar seine Pins werden nicht mehr erneuert.
Dazu muß man vielleicht eines sagen: In der französischen Disneykultur steht das Donaldische viel weniger in der Weise beherrschend im Mittelpunkt wie in Deutschland und Skandinavien. Es ist in einem Artikel zu Barksens Europareise 1994 im letzten Band der Carl-Barks-Collection darauf hingewiesen worden, daß der öffentliche Widerhall auf den Besuch in den verschiedenen Ländern recht deutlich gezeigt habe, daß Skandinavien "Donald-Duck-Land" sei, Frankreich dagegen "Micky-Maus-Land". Hier, in Frankreich, werde er eben nur als ein "Disney-Künstler" gesehen, und entsprechend temperiert sei die Barks-Begeisterung.
Dagegen warf man sich in Skandinavien und Deutschland ja wirklich einem Gotte zu Füßen, und das mit Recht. Ich erinnere mich, daß ich schon damals in irgendeiner Comiczeitschrift gelesen habe, daß in merkwürdigem Kontrast zu dem Empfang, der ihm bei uns und weiter im Norden bereitet worden war, überhaupt niemand in Erwartung Barksens bei der Ankunft des Gottes am Pariser Flughafen zugegen gewesen sei. Ach, Frankreich!
Diese relative Donaldarmut Frankreichs darf man wohl nicht übersehen. Und hörte man je von französischen Donaldisten? "Da ist man oft so unzufrieden, und dabei haben wir's so gut." Ich könnte mir vorstellen, daß französische Barks-Liebhaber neidvoll auf die hochentwickelte donaldische Kultur diesseits des Rheins blicken ... Nun ist zwar das Pariser Disneyland ein "Euro-Disney", wo Menschen aus dem ganzen Kontinent zusammenströmen mögen, aber ich nehme mal an, daß es, da es nun einmal in Frankreich liegt, vor allen anderen von Franzosen besucht wird. Entsprechend wird die ganze Sache aufgezogen sein und der Kommerz sowieso.
Der gute Onkel Donald hat aber angesichts der Überflutung der heutigen Jugendkultur mit Schmutz und Schund aber überhaupt Federn gelassen, auch bei uns sind die Auflagenzahlen der Disney-Comichefte mit Geschichten und Berichten von Donald Duck in den letzten Jahren ja stark zurückgegangen. Gegen die langfristige Tendenz kann man wohl nicht viel machen, und dem Quantitätsverlust sollte vielleicht wenigstens mit einer Festigung und Steigerung der Qualität des Donaldischen begegnet werden. Das aber heißt: Aufklärung über und Propaganda für den wahren Donald Duck, von dem Carl Barks uns kündete, und für das Blühen und Gedeihen einer donaldischen Kultur auf der Grundlage und im Geiste dieses einzig wahren Donald Duck. Ich sehe es daher an sich nicht als tragisch an, wenn für irgendwelche vulgärdonaldistischen Exzesse in "Disneyland" das Sterbeglöcklein geläutet hat, auch wenn mir wohlbewußt ist, daß der unbarksistische Vulgär- oder Kommerzdonaldismus natürlich in gewisser Weise die Sphäre ist, von der der wahre Donaldismus umhüllt ist, und daß das Schwinden dieser Außensphäre auch Verluste für den Kern verheißt. Kurz, wenn weniger blöde Donaldpuppen verkauft werden, dann werden wahrscheinlich auch weniger gute Donaldcomics gelesen. Dieser "Konnex" ist's, was die Sache tragisch macht.
Als ich dreizehn Jahre alt war, sind mein Bruder und mein Cousin in den Sommerferien zu Euro-Disney nach Paris gefahren, das kurz zuvor eröffnet hatte. Ich konnte nicht mit, weil ich da gerade zum Abspecken in der Fettsackklinik war. Das war mir aber gleich, ich zuckte da nur mit den Schultern. Damals war mein ganzes Zimmer mit Comics der Marke Disney voll, und ich war besessen von Donald und Barks, aber "Disneyland" interessierte mich überhaupt nicht. Das kapierten die in meiner Familie nicht, die wähnten, ein Kind, das "Disney-Comics" lese müsse wohl auch sehnsüchtig sein, "Disneyland" zu besuchen. Aber was sollte ich "Cinderellas Schloß" made in Neu-Gablonz sehen wollen oder mit irgendwelchen Leuten, die in übergroßen, bescheuerten Goofykostümen durch die Gegend wackeln, Faxen machen? Was zum Teufel hat das alles mit dem Entenhausen der Comics und der Wertschätzung guter Autoren und Zeichner zu tun? Ich will gar nicht ausschließen, daß ich mich in so einem Disney-Erlebnispark amüsieren würde wie ein Schneekönig, aber um bei mir ein unstillbares Verlangen zu wecken, diesen Ort aufzusuchen, brauchte es schon einen schwarzen Kasten. Donaldischen Triebes zog es mich nie dorthin.
Reizen würde mich ja wirklich ein Carl-Barks-Land als Themenpark zum wahren Entenhausen, wie wir es aus den Berichten kennen. (Kopenhagen wäre dafür wohl ein geeigneterer Ort als Paris.) Das wäre wirklich etwas, wenn der Gott (C. B.) und der Heiland (D. D.) dem staunenden Volke so in ansprechender Weise nahegebracht würden! Vor mir aus könnten sie da auch ihr obligates "Walt Disneys" über das Ganze drüberschreiben.
Träume ...
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.09.09 04:05.
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> Hallo! Komme gerade aus Disneyland Paris zurück
> und musste mit Erschrecken feststellen, daß Donald
> so gut wie gar nicht mehr `verkauft` wird. toben
> Weder solo (hier war er bisher wenigstens noch für
> das Thema Segeln `zuständig), noch in Zusammenhang
> mit den `Fab Four`. Hier wird er oft sogar gegen
> Stitch, Tigger, Buzz Lightyear o.ä. ausgetauscht!
> Habt ihr ähnliche Erfahrungen, bzw., Erklärungen
> dafür warum dem so ist? Ich war in drei Tagen in
> JEDEM Geschäft in beiden Parks und die Ausbeute
> ist mehr als mager.Abgesehen von mehr oder weniger
> gelungenen Stofffiguren gibt es eigentlich Nix
> mehr. Sogar seine Pins werden nicht mehr erneuert.
Dazu muß man vielleicht eines sagen: In der französischen Disneykultur steht das Donaldische viel weniger in der Weise beherrschend im Mittelpunkt wie in Deutschland und Skandinavien. Es ist in einem Artikel zu Barksens Europareise 1994 im letzten Band der Carl-Barks-Collection darauf hingewiesen worden, daß der öffentliche Widerhall auf den Besuch in den verschiedenen Ländern recht deutlich gezeigt habe, daß Skandinavien "Donald-Duck-Land" sei, Frankreich dagegen "Micky-Maus-Land". Hier, in Frankreich, werde er eben nur als ein "Disney-Künstler" gesehen, und entsprechend temperiert sei die Barks-Begeisterung.
Dagegen warf man sich in Skandinavien und Deutschland ja wirklich einem Gotte zu Füßen, und das mit Recht. Ich erinnere mich, daß ich schon damals in irgendeiner Comiczeitschrift gelesen habe, daß in merkwürdigem Kontrast zu dem Empfang, der ihm bei uns und weiter im Norden bereitet worden war, überhaupt niemand in Erwartung Barksens bei der Ankunft des Gottes am Pariser Flughafen zugegen gewesen sei. Ach, Frankreich!
Diese relative Donaldarmut Frankreichs darf man wohl nicht übersehen. Und hörte man je von französischen Donaldisten? "Da ist man oft so unzufrieden, und dabei haben wir's so gut." Ich könnte mir vorstellen, daß französische Barks-Liebhaber neidvoll auf die hochentwickelte donaldische Kultur diesseits des Rheins blicken ... Nun ist zwar das Pariser Disneyland ein "Euro-Disney", wo Menschen aus dem ganzen Kontinent zusammenströmen mögen, aber ich nehme mal an, daß es, da es nun einmal in Frankreich liegt, vor allen anderen von Franzosen besucht wird. Entsprechend wird die ganze Sache aufgezogen sein und der Kommerz sowieso.
Der gute Onkel Donald hat aber angesichts der Überflutung der heutigen Jugendkultur mit Schmutz und Schund aber überhaupt Federn gelassen, auch bei uns sind die Auflagenzahlen der Disney-Comichefte mit Geschichten und Berichten von Donald Duck in den letzten Jahren ja stark zurückgegangen. Gegen die langfristige Tendenz kann man wohl nicht viel machen, und dem Quantitätsverlust sollte vielleicht wenigstens mit einer Festigung und Steigerung der Qualität des Donaldischen begegnet werden. Das aber heißt: Aufklärung über und Propaganda für den wahren Donald Duck, von dem Carl Barks uns kündete, und für das Blühen und Gedeihen einer donaldischen Kultur auf der Grundlage und im Geiste dieses einzig wahren Donald Duck. Ich sehe es daher an sich nicht als tragisch an, wenn für irgendwelche vulgärdonaldistischen Exzesse in "Disneyland" das Sterbeglöcklein geläutet hat, auch wenn mir wohlbewußt ist, daß der unbarksistische Vulgär- oder Kommerzdonaldismus natürlich in gewisser Weise die Sphäre ist, von der der wahre Donaldismus umhüllt ist, und daß das Schwinden dieser Außensphäre auch Verluste für den Kern verheißt. Kurz, wenn weniger blöde Donaldpuppen verkauft werden, dann werden wahrscheinlich auch weniger gute Donaldcomics gelesen. Dieser "Konnex" ist's, was die Sache tragisch macht.
Als ich dreizehn Jahre alt war, sind mein Bruder und mein Cousin in den Sommerferien zu Euro-Disney nach Paris gefahren, das kurz zuvor eröffnet hatte. Ich konnte nicht mit, weil ich da gerade zum Abspecken in der Fettsackklinik war. Das war mir aber gleich, ich zuckte da nur mit den Schultern. Damals war mein ganzes Zimmer mit Comics der Marke Disney voll, und ich war besessen von Donald und Barks, aber "Disneyland" interessierte mich überhaupt nicht. Das kapierten die in meiner Familie nicht, die wähnten, ein Kind, das "Disney-Comics" lese müsse wohl auch sehnsüchtig sein, "Disneyland" zu besuchen. Aber was sollte ich "Cinderellas Schloß" made in Neu-Gablonz sehen wollen oder mit irgendwelchen Leuten, die in übergroßen, bescheuerten Goofykostümen durch die Gegend wackeln, Faxen machen? Was zum Teufel hat das alles mit dem Entenhausen der Comics und der Wertschätzung guter Autoren und Zeichner zu tun? Ich will gar nicht ausschließen, daß ich mich in so einem Disney-Erlebnispark amüsieren würde wie ein Schneekönig, aber um bei mir ein unstillbares Verlangen zu wecken, diesen Ort aufzusuchen, brauchte es schon einen schwarzen Kasten. Donaldischen Triebes zog es mich nie dorthin.
Reizen würde mich ja wirklich ein Carl-Barks-Land als Themenpark zum wahren Entenhausen, wie wir es aus den Berichten kennen. (Kopenhagen wäre dafür wohl ein geeigneterer Ort als Paris.) Das wäre wirklich etwas, wenn der Gott (C. B.) und der Heiland (D. D.) dem staunenden Volke so in ansprechender Weise nahegebracht würden! Vor mir aus könnten sie da auch ihr obligates "Walt Disneys" über das Ganze drüberschreiben.
Träume ...3-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.09.09 04:05.
Re: Mechandising mit Donald
geschrieben von:
Jacky1995
()
Datum: 05. Oktober 2009 20:52
Oh Mann, das war ausführlich! Ein wenig zu ernst und abgehoben, aber immerhin ausführlich. Danke dafür.