Datum: 08. April 2009 11:09
Auch ich war ein bisschen verblüfft über die Heftigkeit der Kritik durch A.P., die möglicherweise auch mit einer gewissen Unzufriedenheit über seine eigene Rolle zu erklären ist.
Ich habe es ähnlich empfunden wie der geschätzte Herr Bompo Poff: Die Vorträge waren für meinen Geschmack vielfältig und anregend, der eine mehr, der andere weniger. Meine persönliche Empfindung gegenüber einem donaldistischen Vortragenden ist zunächst grundsätzliches Wohlwollen, dass jemand sich die Mühe macht (und sich "traut"), einem Fachpublikum einen wissenschaftlichen oder unterhaltenden Beitrag zu präsentieren. Wenn man dann über Inhalte verschiedener Meinung ist, kann man das - je nach Temperament - früher oder später, heftiger oder weniger heftig austragen, aber so, wie das z.B. Martin und Viola ja auch gemacht haben, nämlich eben NICHT mit der Attitüde: Du hast ja keine Ahnung. Aber am nächsten Tag lesen zu müssen, dass ich und (nach meinem persönlichen Eindruck) auch die meisten anderen Kongressteilnehmer einfach zu unterbelichtet waren, um zu erkennen, dass das Dargebotene niveaulos war, das irritiert mich denn doch.
Die Mehrzahl der Donaldisten hat es m.E. als bereichernd empfunden, dass in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Erstvortragenden zu verzeichnen war, die bei ihren ersten Gehversuchen sicher nicht nur Zurechtweisung durch erfahrene Altdonaldisten, sondern selbstverständlich auch Ermutigung brauchen. Insofern sollte jeder Kritiker etwas darauf achten, dass der Ton die Musik macht.
Ich hatte in meinem eigenen Vortrag betont, dass wir, wenn wir von gewissen Prämissen über die Welt Entenhausens ausgehen - wie z.B.: die meisten Naturgesetze im Anaversum ähneln in ihren Auswirkungen den unseren - , dann auch die jeweils neuesten Erkenntnise der hiesigen Atomphysik, Kosmologie etc. übertragen & anwenden sollten oder es zumindest versuchen. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Quantenphysik, die für das Verständnis für den Aufbau unserer Welt von zentraler Bedeutung ist, jemals vorher auf ihre donaldistischen Implikationen (jenseits der paTrickHawking'schen Quantenchronodynamik) abgeklopft worden ist. Wenn A.P. die Schlussfolgerungen, die sich aus diesem Versuch ergeben, nicht gefallen oder wenn sie ihm zu langweilig sind, ist das okay. Beides hat aber nichts mit dem wissenschaftlichen Niveau oder mit der Methodik, sondern eher mit persönlichem Geschmack zu tun.
@ Raskolnikow: Ursprünglich war man tatsächlich der Meinung, die Quantentheorie könne nur für Elementarteilchen gelten. Inzwischen hat man aber selbst an großen Molekülen das Verhalten von Quantenobjekten nachgewiesen, und Jahr für Jahr werden die Grenzen weiter in Richtung "Makrokosmos" verschoben; niemand traut sich bisher, eine absolute Grenze zu ziehen (siehe z.B. [
www.quantenphysik-schule.de]). Dies war für mich der eigentliche Aufhänger dafür, den Grenzbereich zwischen Quantenwelt und klassischer Welt zu thematiseren. - Es handelt sich hierbei ja außerdem auch nur um einen Diskussionsbeitrag unter vielen; niemand unter den donaldistischen Forschern muss ihn sich zu eigen machen.
Leider ist in diesem Brett-Faden über Kritik & Verrisse zu kurz gekommen, dass es mal wieder ein toller Kongresss war, phantasievoll und liebevoll organisiert. Den Veranstaltern & Mitwirkenden gebührt der Dank der Nation.
P.