[www.spiegel.de]

Im Leuchtkamelbericht ist für Entenhausen ein gewisser Goofy belegt. Aber nur in Fuchs II. In Fuchs I steht an gleicher Stelle "Oma".

Wir haben den Fall hier vor etlichen Jahren erörtert. Die einleuchtendste Erklärung ist, daß es sich um einen Spielkameraden der drei Neffen handelt. Vielleicht ein Bub oder Mädel aus der Nachbarschaft, denkbarerweise auch ein Kind, das vorübergehend in Oma Ducks Obhut gegeben ist.

Ich will meine Kreativilität noch weiter entfalten: "Goofy" ist englisch für albern, doof, dämlich. Bei uns ist das für ein Kind kein gewöhnlicher Name, und ich schätze, auch auf dem Entenstern ist's dies nicht. Ich vermute somit, es handelt sich nur um den Spitznamen des unterstellten Spielkameraden.

Kühner Gedanke: Es gibt ja die Kunstfigur "Micky Maus" aus den gleichnamigen Filmen und Comics. Und diese Figur hat einen Sidekick mit Namen – Goofy! Vielleicht hat der eine oder andere hier schon mal davon gehört.

Nun werden auch in Entenhausen Micky-Maus-Comics gelesen, und auch die gleichnamige Figur kennt man dort (siehe den Quizshowbericht). Einen unmittelbaren Beleg für die Micky-Maus-Kunstfigur "Goofy" gibt es meines Wissens nicht, aber wenn man auf Stella Anatium "Micky Maus" und Micky-Maus-Comics hat, liegt der Schluß nahe, daß auch Mickys Sidekick kein Unbekannter ist.

Ich vermute drum, der Spielkamerad der drei Neffen hat seinen Spitznamen in Anlehnung an den "Goofy" der Micky-Maus-Comics verpaßt bekommen. Vielleicht ist er besonders lustig, tollpatschig oder albern. Oder ein langer Lulatsch. Oder ein Sidekick, also für Tick, Trick und Track nicht gleichberechtigter Kamerad, sondern Lakai oder gar "idiot friend".

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Coolwater
Nun werden auch in Entenhausen Micky-Maus-Comics gelesen, und auch die gleichnamige Figur kennt man dort (siehe den Quizshowbericht).

Nicht nur die Micky-Maus-Comics werden dort gelesen, sondern auch Comics oder andere Bücher mit dem Titel "Goofy"! Interessant ist, dass Comics dort nicht in dünnen Einzelheften gelesen werden, sondern offenbar in gebundenen, recht dicken Büchern. Es könnnen natürlich auch gebundene Jahrgänge sein.

Dieses Bil ist also reine Phantasie?

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

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StefanHD
Interessant ist, dass Comics dort nicht in dünnen Einzelheften gelesen werden, sondern offenbar in gebundenen, recht dicken Büchern.

Auch in dicken Büchern, auch. Mindestens einmal, nämlich zu Beginn des Unwürdigen Neffen, sind wir Zeugen, wie Donald sich über der Lese eines Comicheftes einen ablacht.

Sehr aufschlußreich das Goofybuch in den Tollen Trappern. Krückt die Vermutung ab, daß man in Entenhausen eine Kunstfigur "Goofy" kennt.

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Beppo
Dieses Bil ist also reine Phantasie?

Barksens Titelbilder sollte man cum kilo salis nehmen.

Barks hat ja nicht nur Witztitel verfertigt, sondern auch viele Titelbilder unmittelbar zu Berichten, vor allem langen Abenteuerberichten. Da sehen wir aber nicht einfach Bilder aus den Berichten herausgegriffen, sondern – vielfach äußerst freie – Szenenzusammenstellungen, ja Szenenneuschöpfungen. Wir sehen Szenen, die so nicht in den Berichten zu finden sind und die sich so auch nicht abgespielt haben können.

Ein Beispiel nur, der Münstermännchentitel: [inducks.org] Ist nie geschehen! Wann denn? Wo denn? Wie denn?

Wahrscheinlich gibt es kein einziges Abenteuertitelbild, das einfach nur eine wirkliche Szene aus einem Bericht getreu wiedergibt.

Aber wenn schon die Titelbilder zu den Abenteuerberichten nicht echt sind, warum sollten dann die Witztitel alle getreu nach dem Leben sein? Im Gegenteil, da ist erst recht ein Haufen zu sehen, was unwirklich, albern, goofy ist, und ich find's nicht kühn zu sagen, da hat Barksens Phantasie erst recht Blasen geschlagen.

Beim fehlgeschlagenen Zauberkunststückchen hat er halt zwei Kunstfiguren, Witzfiguren in die Zuschauerschaft gepinselt. Geschenkt. Wahrscheinlich hat ihm der Chase Craig gesagt, he, Carl, wir haben auch Micky und Goofy im Heft, pinsel die zwei Kaschperln mal noch dazu.

....das Problem bei "Goofy" ist nur, daß dieser Titel nicht von Frau Dr. Fuchs stammt. Es handelt sich hier um den Text von Ulrich Klein aus dem Goofy-Magazin, der noch in TGDD 101 und der BL-WDC 36 verwendet wurde,



Erst in der HC-Version der Barks Library und später in der CBC hat Frau Dr. Fuchs den Buchtitel übersetzt ohne "Goofy"-Bezug:

Die Hessenschau hat's bei der Erklärung des Jugendwortes verbockt:

Das Jugendwort des Jahres 2023 hat seinen Ursprung schon im Jahr 1939: "Goofy" bezeichnet in Anlehnung an die Walt-Disney-Comicfigur eine tollpatschige, alberne Person oder Verhaltensweise.
[www.hessenschau.de]

Nein, eben nicht. Das Wort "goofy" – "albern" und so weiter, weitergebastelt vom Hauptwort "goof" – war im Englischen schon vor der Disneyfigur da, die es als solche seit 1929, unter dem Namen "Goofy" seit 1939 gibt. Siehe hier: [www.etymonline.com]

Ob im Englischen in unsrer Welt erst der Goofy da war oder das Goofysein an sich, ist unter Umständen nicht ganz unwichtig für die Frage, was der Name eigentlich in Entenhausen verloren hat.

> Barksens Titelbilder sollte man cum kilo salis nehmen.

Mit anderen Worten: Barks hat bei den Titelbilern manchmal geflunkert. Aber dann kann man nicht ausschließen, dass er auch bei den Geschichten manchmal geflunkert hat. Die Fuchs musste ja ihn oder gar sich selbst ab und zu korrigieren.

Der Zeugen-Jehova-Ansatz "Barks und Fuchs haben IMMER recht" funktioniert also nicht. Wir wissen nicht mit Sicherheit, ob der Sonderzug Gold oder Uran transportiert hat. Vielleicht war es ja auch Palladium.

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Was heißt da manchmal geflunkert? Die Titelbilder sind praktisch durchweg offene Phantasieerzeugnisse. Dagobert gießt ein Bäumchen, an dem Talerscheine wachsen? Leute, wir wissen doch, daß es so etwas in Entenhausen nicht gibt und daß Bertel sein Vermögen auf andere Weise gemacht hat. Wer mit großen Glubschaugen dem Barks das Talerbäumchen abkauft, kauft auch dem Baron Münchhausen den Kanonenkugelritt ab, wenn der seine Tabakspfeife rauchend im Sessel schmunzelnd hievon erzählt.

Grundlage des wissenschaftlichen Donaldismus sind die Berichte. Das ist eine andere Kategorie als die Titelbilder und auch die Ölgemälde, die nur in engen Grenzen als Quellen dienen können. Doch die Berichte und nur sie stehen graniten als die Wahrheit über Entenhausen. Da gibt's kein Schütteln und kein Rütteln. Da haben die Zeugen Jehovas schon recht.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.11.23 14:44.

In dem Ölschinken In Uncle Walt's Collectery hat Barks die als "Goofy" bezeichnete Disney-Gestalt links im Bild als Figur im Regal dargestellt.

Ein Hinweis darauf, daß man in Entenhausen "Goofy" als Kunstfigur kennt? Ich glaub's eher nicht. Denn noch viel mehr sehen wir auf dem Bild den höchst wirklichen Donald Duck als "Disney-Figur" in Gestalt von Püppchen und mehr. Ich glaube, mit dem Ölschinken hat sich Barks einen köstlichen Scherz erlaubt, indem er die Entenhausener in eine Disneyramsch-Bude unserer Welt "gebeamt" hat und sie dort staunend-belustigt die "Schätze" begutachten läßt. Ich sehe das Schmunzeln des alten Teilzeitmünchhausens.

Wenn Barks als "Weltenschöpfer" einerseits, als Künstler andererseits wesentlich ernster genommen würde, gäb's allein über diesen Ölschinken zig Abhandlungen, in denen jedes Steinchen dieses Bildes zu Tode durchleuchtet wäre.