Nachdem ich versucht habe, das aktuelle LTB 310 "Der schwarze Schatten" zu lesen und EINFACH NICHTS VERSTANDEN HABE, höre ich jetzt einfach auf. Vielleicht bin ich zu alt. Oder zu intelligent. Keine der Geschichten sprach mich auch nur im Geringsten an. Alles langweilig, verquast, schlecht gezeichnet. Fühlt Ihr auch diesen endgültigen Bruch? Bemerkt Ihr auch die ultimative Zäsur? Oder bin ich ganz allein mit meiner Verzweiflung?
Es grüßt Daunensteert

Das derzeitige LTB geht sogar noch, verglichen mit vielen anderen dieser sogenannten "Lustigen" Taschenbücher der - sagen wir - letzten hundert Nummern.

Zumindest an der Cavazzano-Geschichte ist zeichnerisch wie auch inhaltlich nichts auszusetzen, außer, daß sie zu kurz ist.

Die Ballergeschichte von Scarpa und die Titelgeschichte sind auch noch akzeptabel, wenn sie einen auch nicht unbedingt vom Hocker reißen.

Coolwater, Großmeister der C.A.V.A.Z.Z.A.N.O.

Genau meine Gedanken. Das Niveau der (un)lustigen Taschenbücher ist dermaßen gen NULL gegangen und das neueste hat der ganzen Sache nun wirklich die Krone aufgesetzt. Die Geschichten sind absolut unterirdisch und einen dermaßen arroganten Micky wie in der ersten geschichte habe ich nun wirklich selten irgendwo entdeckt.
Das erste was ich nach der Lektüre zu meiner Freundin sagte war "Das war's dann! Das Abo wird gekündigt!" und das nach 8 Jahren...
R.I.P. LTB! Dahin, dahin! So zerinnen die Träume, so verrauscht das Glück!

Ja merkwürdig, gerade Cavazzano mit seinen nach neuer Mode abgeknickten Unterschnäbeln geht mir in letzter Zeit fürchterlich auf die Nerven. Aber, verehrter Kollege Coolwater, es ist natürlich trotzdem unbestreitbar, daß er zu den Großen gezählt werden muß, schon wegen seiner historischen Zusammenarbeit mit Scarpa.

Daunensteert (das Gatto - Kind)

Man mischt nicht Mäuse und Enten. Das ist Sittenverfall.

Tja, den ersten Umbruch der "Lustigen" Taschenbücher empfand ich schon ab ca Band 50, eingermaßen erträglich waren sie danach für mich bis ca. Band 100. Später gab es nur noch vereinzelt Geschichten, die noch recht nett waren. Aber ab Band 120 waren sie nur verworren und verwurstelt, unsauber gezeichnet und mit hanebüchenen Storys.

Als linientreuer Anhänger des Barksismus - Fuchsismus fand ich den "Kolumbusfalter" noch recht gelungen...

Ähem... gerade die Bände von ca. 115-170 waren das, was ich einmal das Rokoko in der Entwicklung des LTBs genannt habe: die Jahre von 1987-1993 waren ein einziges Feuerwerk von herrlichen Geschichten und Zeichnungen; eine bunte Palette verschiedener hervorragender Zeichner: Cavazzano, M. de Vita, Scarpa, Carpi, Scala, Asteriti usw. hat sich ein letztes Mal in aller Pracht und Schönheit entfaltet und der Welt eine großartige Abschiedsvorstellung gegeben; es war ein ein letzter, rauschhafter Tanz vor dem Tod. Das LTB ist in Würde untergegangen.

Aber irgendwann dann um die Nummer 200 herum war das Spektakel dann vorbei. Die Darsteller verbeugten sich, das Publikum spendete Beifall, und dann fiel auf der Bühne der Vorhang und die Verfallszeit setzte unwiderruflich ein.
Was wir heute sehen, ist eine eine einzige primitive Ödnis: abgebranntes, ausgetrocknetes Land, in dem kein freies Atmen, kein Leben mehr möglich ist. So etwas wie die Cavazzano-Geschichte im derzeitigen LTB ist da nur ein zartes Pflänzchen, das gelegentlich auch in der unwirtlichsten Wüste sprießt, das aber ebenso bald eingeht und keinen Keim für eine bessere Zukunft legt.

... auf die Nummer 313. Die wollte ich mir eigentlich kaufen. Ich habe irgendwann im Bereich 140 aufgehört, die Teile zu lesen, geschweige denn zu kaufen, die kamen mir einfach zu oft raus.

Die goldene Zeit der LTBs war für mich bis etwa Anfang/Mitte der 80er Nummern, mit diesen Überbrückungsseiten zwischen den Geschichten und die Hälfte in Schwarz/Weiß. Dann ab 117 kamen wieder ein paar gute Nummern raus, das hat aber nicht lange gehalten, und später war es dann nur noch ein 250 Seiten dickes Donald-Duck Taschenbuch, d.h. lieblos hintereinander geklatschte Geschichten mit Längen zwischen 10 und 34 Seiten. Gerade das war früher das Interessante, 4 oder maximal 5 Geschichten in einem Taschenbuch, und es kam auch nur alle 2 bis 3 Monate raus, und die Geschichten hatten fast alle ein gewisses Niveau...
oder spielt mir die Erinnerung einen grausamen Streich? Man verklärt ja so einiges im Nachhinein.

Naja, ich werde mir die 313 auf jeden Fall mal ansehen, vielleicht lege ich sie mir sogar zu.

Die beste Nummer war für mich die 41, die ersten Phantomias-Geschichten.



Duck auf
Alex

Ich bin ein Ukrainer (sehr frei nach John F. Kennedy)

Ungläubiger
Kenntnisnehmer
Russischer
Aggressionen
In
Nahegelegenen
Europäischen
Regionen

Nr. 41 mit dem Phantomias-Debüt von Carpi ist super.
Die Entscheidung, welches LTB das beste ist, ist ziemlich schwierig zu treffen: Ich würde mich wahrscheinlich für Nr. 118 entscheiden, mit vier langen, hervorragenden Duck-Geschichten von Cavazzano und M. de Vita. Aber selbstverständlich gibt es sehr viele anbetenswerte LTBs zwischen Nr. 1 und 200. Bemerkenswert sind vielleicht noch Nr. 74 mit zwei langen, exzellenten Scarpa-Geschichten sowie Nr. 124, das womöglich beste Micky-LTB mit dem Asgardland-Epos von M. de Vita.

Die Entwicklung der LT's spiegelt wohl auch einen allgemeinen Trend beim Disney-Material wieder: den Trend weg von den Fortsetzungsgeschichten!
Denn die langen Geschichten in den alten LT's waren nichts anderes als Nachdrucke von ursprünglichen (TOPOLINO-)Fortsetzungsgeschichten. Man merkt dies ganz deutlich an den typischen Perego-Einschüben, die fast immer in der Mitte jener Stories anzutreffen waren - hier mußten einfach die
Splash Panels mit den Überleitungstexten übersprungen werden.

Auch für die MICKY MAUS gilt ja: die Highlights in den älteren Jahrgängen waren stets die Fortsetzungsgeschichten! In neuerer Zeit haben sich diese
mehrteiligen Stories ja ziemlich rar gemacht; man findet manchmal über einige Wochen hinweg gar keine Fortsetzungen mehr und wenn, dann sind sie maximal zweiteilig. Vorbei die Zeiten der 60er Jahre als es hin und wieder sogar Fünfteiler gab!

Aber heute wird die Leserbindung eben durch Gimmicks (Plastikpistolen, Kugelschreiber, Scherzartikel, Furzkissen, etc.) hergestellt. Die klassische
Fortsetzungsgeschichte hat ausgedient - vielleicht haben die heutigen Kinder auch einfach keine Geduld mehr, drei oder vier Wochen zu warten, bis die Geschichte zu Ende ist?!?

Tempora mutantur! (Oder besser: O tempora! O mores!)

Ach Daunesteert,
ich verstehe Dich!

Verehrte Kollegen,
das beste LTB aller Zeiten ist meiner Ansicht nach Nr. 25 "Tick, Trick und Track räumen auf". Die Zeichner, u.a. Gatto, da Vita, Scarpa, in absoluter Hochform, die Texte aufs äußerste verknappt und sehr schön (Achtung, die Texte sind in den Neuauflagen im verquasselten Stil verändert).
Die Stories sind derart kunstvoll verbunden, daß man wirklich meint, es mit einer durchgehenden Geschichte zu tun zu haben.
Glaubwürdige Vorgeschichte, gute Überleitungsgeschichten. Gute Figuren auch, besonders die, die ihren Wohnsitz "Unter den knorrigen Platanen" hat.
LTB 25 ist ein Solitär, ein Schmuckstück.
Das erste Phantomias-LTB ist tatsächlich ebenfalls sehr gut, weil die Superheldenidee dort noch unverbraucht war und man mit dem Gegensatz "fauler und trotteliger Donald" und "aktiver und unbesiegbarer Donald" noch gut arbeiten konnte.
Hauptsächlich wegen LTB 25 bezeichne ich mit auch nicht als orthodoxer (Nur-) Barxist, sondern primär als Gatto-Kind.
Grüße Rt. Daunensteert

Von jemandem, der Gatto, den König der Schweißspritzer bewundert, habe ich bis dato auch noch nie gehört.

Neben meiner selbstverständlichen Verehrung des großen Barks und verschiedener Untergötter wie Rosa, Jippes, Cavazzano usw. leiste ich mir als skurriles Steckenpferd, vor dem naiven Mickyismus der 80er Jahre und seinen beiden Vertretern Tello und Bancells Pujadas eine ironische Verbeugung zu machen.

Erst einmal möchte ich betonen, dass mir hier aus der Seele gesprochen wurde! Seit etwa 10 Jahren sind die LTBs lustlos hingekritzelte 10 bis 20-Seiter ohne Esprit, ohne Witz, ohne alles, was man als Kind und Jugendlicher so daran geliebt hat.
Am schlimmsten - ich hoffe, man verzeiht mir dies auf dieser Seite! - ist die Verhanswurstung meines verehrten Micky. Wie versetzt man einen LTB-Leser in Angst und Schrecken? Indem man ihm einen Horrorfilm vorführt? Ihn mit einer Pistole bedroht? Nein - indem man Worte flüstert wie "Angriff der Riesenpinguine".
Ach ja: Die besten LTBs waren meiner Meinung nach natürlich die Nr. 1, die Nr. 37 (Ehrlich spart am längsten) sowie Nr. 38 (Donald hier, Donald da). Absolut perfekte Geschichten mit viel, viel Witz, überzeugenden Storys, sympathischen Figuren und guten Zeichnungen (dass Leute wie Xavi oder Joaquin überhaupt zeichnen dürfen, ist ein Skandal).

Ich habe die Hoffnung schon längst aufgegeben, dass das LTB wenigstens wieder lesbar wird. Wozu auch? Es verkauft sich blendend!

Doch, liebe Freunde, was soll´s: Ich brauche nur den Kasten neben mir zu öffnen und mich an den Originalausgaben der 60er, 70er Jahre zu ergötzen.

Lieber Kollege Coolwater,
abgesehen davon, daß ich den Kunstgriff der Schweißspritzer wegen der gewonnenen Dynamik schätze, heißt der König hier nicht Gatto, sondern Bordini. Die Geschichten dieses Meisters sehen wirklich so aus, als spielten sie sämtlich in der Sauna.
Grüße von Daunensteert

Die berüchtigten "Schweißspritzer" über den Stirnen (soll das eigentlich überhaupt Schweiß sein?! Andere Zeichner arbeiten ja oft mit Strahlenkränzen um die Gesichter) sind im übrigen keineswegs eine italienische "Erfindung". Bereits ein "klassischer" Zeichner, nämlich Bill Wright - m. E. der beste Maus-Zeichner neben Paul Murry - hatte dieses Stilmittel ausgiebig eingesetzt. Seine Hauptperiode waren die 50er Jahre.

Was es sein soll, ob Schweißspritzer oder was auch immer, ist ja gar nicht so wichtig. Als Wissenschaftler sind wir ja primär Beobachter und sollten einfach feststellen, da scheint bei gewissen pencillers das Bedürfnis zu bestehen, die Entenköpfe mit mehr Ausdruck zu versehen. Ich finde es einfach interessant, daß die tropfenartigen "Spritzer" um die Köpfe herum diesen Zweck so überaus gut erfüllen. Daß etwa Bordini JEDEN Kopf in JEDER Situation mit Tropfen versieht (s. etwa DDTB 27, erste Geschichte), erscheint allerdings etwas übertrieben und inflationiert m.E. dieses Stilmittel.
Aber, den orthodoxen Barxisten ins Stammbuch geschrieben: Es ist nicht alles schlecht, was Barks noch nicht gekannt hat.
Es grüßt das Gatto-Kind
Daunensteert

das niveau der ltb's lässt nach, weil es schon fast zu allen themen geschichten gibt und die wollen ja nichts zweimal bringen, also werrden immer schlechtere geschichten geschrieben.
Das einzige in dem die alten ltb's schlechter sindals die neuen ist die graphik...

da donald hat auf schwarzen hintergrund dann ein blaues matrosenhemd an und kein schwarzes