Datum: 27. Juli 2004 12:46
Donaldische Kurzautobiografie, erster Teil (bis heute):
Meine ersten donaldischen Kontakte müssen so um die 70er/80er Wende datieren. Ich war mit einem Elternhaus gesegnet, das Micky Maus für harmlos und leseförderlich hielt, zudem hatte ein Bekannter meines Vaters irgendwas mit dem Vertrieb von Comicheften zu tun, so dass ich unregelmäßig neben so manchem Super- & Batmännern, Roten Blitzen & Grünen Leuchten auch Micky Mäuse, Micky Visionen und TGDDs geschenkt bekam, nachdem diese ihr Verkaufsdatum überschritten hatten.
Ich erinnere mich an so manche Micky-Maus-Lektüre ohne des Lesens mächtig gewesen zu sein. Auch erinnere ich mich an einen famosen Kater-Karlo-Aufkleber als langjährige Zierde eines Schrankes einer Wohnung, aus der ich im ersten Schuljahr Anfang der 1982/83 auszog. Letztlich erinnere ich mich an den Genuss der verstehenden Re-Lektüre meiner kleinen Micky-Maus-Sammlung, nachdem ich in die Kunst des Lesens eingeführt wurde. Insbesondere erinnere ich mich an die fuchsistische (?) Veredelung meines jungen Wortschatzes durch solch stilvoller Vokabeln wie
'selbstredend' oder
'nichtsdestotrotz'.
Donaldist wurde ich - ohne mir dessen bewusst zu sein - kurz vor meinem elften Geburtstag im Sommer 1986 während einer Scheunenübernachtung auf der Wanderschaft im Pfadfinderlager. Folgendes Bild fand ich kürzlich, das an diesem bedeutungsvollen Abend gemacht wurde (meine Wenigkeit ist der Inwenigenstundenjungdonaldist im Hintergrund):
In tiefgreifenden nächtlichen Gesprächen erörterten wir jungen Fieselschweiflinge uns umtreibende Probleme: Warum halten sich ihrer Kleidung beraubte (damals für schlichte
'Enten' gehaltene) Anatiden in der Öffentlichkeit die Hände vor den Unterleib, der doch auch im bekleideten Zustand frei ist? Warum sind Anatidenenzähne nur bei besonderen Gemütszuständen zu beobachten? Unser donaldistischer Forschergeist ging über die Problemkonstatierung freilich nicht hinaus - Fehlmannsche Kapseln, Morphotel etc. waren uns gänzlich unbekannt.
Die nächste Phase meiner donaldischen Entwicklung stieß mein Kunstlehrer Friedel F. MdD an, der ganz im Sinne der Satzung der D.O.N.A.L.D. unseren Kunstkurs Anfang der 90er zu inducktrinieren versuchte (mit nicht geringem Erfolg): In jeder Kunstrichtung des 20. Jhdts. tauchte als bedeutend(st)er Vertreter ein gewisser Carl Barks auf, jede Klausur zierten donaldische Konterfeis. Trotz Erhalt der D.O.N.A.L.D.-Info (schon damals, wenn ich mich recht entsinne, in modischem Rosarot gehalten) konnte ich mich jedoch nicht zum Versuch eines Aufnahmeantrages überwinden - zu groß war meine Versagensangst im ehrfurchtgebietenden Dulle-Test. Nächtelang wälzte ich meine DoKug-Sammlung auf der Suche nach einem Hinweis auf seine Lösung, ohne einen Hinweis oder den Mut zur unbedarften Teilnahme zu finden.
Letztes Jahr endlich, von der erstmals besuchten Internetpräsenz der D.O.N.A.L.D. ermutigt, überwand ich meine (in weniger wichtigen Bereichen ohnehin kaum vorhandene) Prüfungsangst und mich damit zum Test.
Es ist eine Lust, Donaldist zu sein!
Duck auf!
M.D.MdD