Datum: 07. Dezember 2003 09:59
@Schwarzes Phnatom:
Quote
In der Regel waren das Barks-Remakes, z.B. "Der Regenmacher" (MM 13/99) oder "Die Meisterdetektive" (MM 40/99), was ja schon zeigt, daß diese Machwerke eigentlich völlig überflüssig waren. Das wäre genauso, wie wenn man einen fabrikneuen Pkw mit einem Schrottauto vergleichen würde.
Das stimmt, aber man muss auch bedenken, dass die Duck-Mangas zunächst für den japanischen Markt bestimmt waren (wo sie gefloppt sind), dessen Leser ja von Barks ja vollkommen unbeleckt sind. Weit mehr verwunderlich finde ich es deshalb, dass auch 08/15-Geschichten von Vicar & Co neugezeichnet worden sind.
Ansonsten muss ich Louis de Lue in seiner Analyse weitgehend zustimmen: Das große Manko dieser Mangas ist, dass hier Geschichten, die in ihrer Erzählstruktur einfach nicht dafür geeignet sind, in eine Manga-Form reingepresst worden sind. Einzig die letzte Geschichte des Bandes mit den für Entenhausener Verhältnisse ganz ordentlichen Schock-Effekten bildet für mich eine kleine Ausnahme: Hier fänd ichs interessanter, wenn noch mehr Manga-Einfluss dagewesen wäre; so ist die Geschichte nur ein mäßig gezeichneter Abklatsch.
Und es wurde schon gezeigt, dass es auch anders geht: Von Alessandro Barbuccis (W.i.t.c.h., Sky Doll, Monster Allergy) Donni Duck - Geschichten (der kleine Donald) wurden schon ein oder zwei (mal den Inducks befragen) in der MM veröffentlicht. IMHO sind diese Geschichten wesentlich mehr manga-mäßig gezeichnet als der Großteil von ESS (man sehe sich nur die Geschichte von Flemming Andersen an: kein Unterschied zu seinen LTB-Stories erkennbar!) und das wichtige: Es wurden dafür neue Geschichten entworfen, die Barbuccis dynamischen Zeichenstil Rechnung tragen und dadurch durchaus unterhaltsam zu lesen sind.