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Sarrazin und der kleine Herr B.
geschrieben von: Der Sumpfgnom ()
Datum: 03. Dezember 2010 19:36

Ich habe eben das umstrittene Buch von Herr Sarrazin zu Ende gelesen (man will ja informiert sein) und fand auf den letzten Seiten folgenden Text (es geht um einen fiktiven Ausblick auf die nächsten 100 Jahre Deutschland):

(...) In der öffentlichen Debatte legte schließlich Patrick Bahners, Feullietonchef der FAZ, das entscheidende Gewicht in die Waagschale. In einem hochintelligenten Artikel, den keiner verstand, wies er zwingend nach (...)

cool smiley

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Re: Sarrazin und der kleine Herr B.
geschrieben von: Donald ()
Datum: 04. Dezember 2010 10:49

Oha!

Was wies er denn zwingend nach? Oder hat man eben gerade das nicht verstanden? grinning smiley

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Re: Sarrazin und der kleine Herr B.
geschrieben von: DonHergeFan ()
Datum: 04. Dezember 2010 17:22

Ja, in dem Fall bitte ich auch um Aufklärung.

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Re: Sarrazin und der kleine Herr B.
geschrieben von: Der Sumpfgnom ()
Datum: 04. Dezember 2010 19:13

DonHergeFan schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ja, in dem Fall bitte ich auch um Aufklärung.

Buch Sarrazin, Seite 398:

"In einem hochintelligenten Artikel, den keiner verstand, wies er zwingend nach: Erst die kulturelle Selbstaufgabe des deutschen Bürgertums sei der Beleg dafür, dass es seine Liberalität wirklich ernst nehme. Er wiederholte zudem seine bereits 2010 gefallene Äußerung, dass sich die Islamkritik tätsächlich mit dem Antisemitismus der Gebildeten im deutschen Kaiserreich vergleichen lasse.Das saß, in diese Ecke wollte keiner gestellt werden."

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Re: Sarrazin und der kleine Herr B.
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 03. März 2011 10:41

[www.welt.de]

Auszüge:

Quote

Thilo Sarrazin ist nicht für seinen Humor bekannt. Im letzten Kapitel seines Buchs über die Selbstabschaffung der Deutschen als Ethnie findet sich jedoch eine für seine Verhältnisse witzige Passage. Rückblickend aus dem Jahr 2110 resümiert der Erzähler die Auseinandersetzungen, die der Überfremdung Deutschlands den Weg bereitet haben. „In der öffentlichen Debatte legte schließlich Patrick Bahners, Feuilletonchef der "FAZ", das entscheidende Gewicht in die Waagschale. In einem hochintelligenten Artikel, den keiner verstand, wies er zwingend nach: Erst die kulturelle Selbstaufgabe des deutschen Bürgertums sei der Beleg dafür, dass es seine Liberalität ernst nehme.“

Es ist typisch für Patrick Bahners, dass er sich von dem Anwurf der Unverständlichkeit betroffen fühlt. Er legt die Hände zusammen, dreht hinter der Brille die Augen der besseren Konzentration halber einwärts und sagt: „Ich ärgere mich manchmal selbst darüber, dass ich nicht so einschlägig formulieren kann wie etwa Henryk Broder.“ In der Redaktion kursiert das Bonmot, der Feuilletonchef könne bei seinen Redebeiträgen, wenn es schnell gehen soll, schon nach einer halben Stunde zur Einleitung kommen.

Quote

Geschult hat Bahners diese an den Universitäten Bonn und Oxford erlernte Fertigkeit an einem ungewöhnlichen Kanon: dem etwa 6000 Seiten umfassenden zeichnerisch-literarischen Oeuvre von Carl Barks und seiner deutschen Übersetzerin Erika Fuchs, das der Feuilletonist mehrmals durchgearbeitet hat und fast auswendig kennt. Als Mitglieder der „Deutschen Organisation nicht kommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus“ (D.O.N.A.L.D.) werden Bahners und sein Redaktionskollege Andreas Platthaus nicht müde, in den gesammelten Donald-Duck-Geschichten von Barks und Fuchs nach Inspirationen für Überschriften zu suchen.

Auf den Tagungen des Vereins werden wissenschaftliche Vorträge gehalten, die – das versichert Bahners, dessen Wangen zu glühen beginnen, wenn von Donald die Rede ist – keinen wissenschaftsparodistischen Zweck erfüllen. Das wäre billig. „Man muss, so lange man sich damit beschäftigt, davon ausgehen, dass Entenhausen existiert.“ Eine Stadt, die ihrem Namen zum Trotz hauptsächlich von Hunden bewohnt wird, so wie Deutschland in Sarrazins Dystopie von Muslimen. Ein bisschen sieht Bahners aus, als könnte er Bürgermeister von Entenhausen sein.

Es passt, dass er zum Schluss eine Donald-Geschichte zum Besten gibt, die er gerade wieder gelesen hat. Donald engagiert für seine Neffen einen Privatlehrer – „Professor Plappert – köstlich!“ Während der Gelehrte Donald seine erziehungswissenschaftlichen Theorien erläutert (von Erika Fuchs in den Jargon der antiautoritären 68er übersetzt, obwohl die Geschichte aus den 1940er Jahren stammt), schieben ihm Tick, Trick und Track einen Chinakracher unter den Sitz.

Donalds letzte Bemerkung, bevor der Intellektuelle sein Rendezvous mit der Wirklichkeit hat, lautet: „Immer nur weiter im Text, Herr Professor!“ Bahners findet das „großartig“, eine Abrechnung mit der gesamten Geisteswissenschaft, und wiederholt den Satz mehrmals. Entdeckt man da bei diesem Gegenbild zum stets hypererregten Schirrmacher einen Schuss Selbstironie? Vermutlich. Auch das ist eine sehr bürgerliche Eigenschaft, die den meisten der aufs Korn genommenen „Panikmacher“ leider abgeht.

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Re: Sarrazin und der kleine Herr B.
geschrieben von: Ur-Bottervogel ()
Datum: 07. März 2011 15:34

"Mit dem Verstand einer Ente" So beschreibt ein Amazon-Rezensent den kleinen Herrn Bahners. Wenn er dabei zum Beispel an General Haudegen, Massa Bugubu oder Dr. Rast gedacht hat, dann kann ich ihm nur Recht geben.

Ahoj

B.

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