Datum: 20. August 2010 19:48
Hitler in der "Superschurkenschule" - nur mäßig witzig und in einem Donald-Duck-Comic wohl eher deplaziert. Man kann allerdings nur genervt aufseufzen, wenn man sieht, wie die dümmste Zeitung Deutschlands aus dieser Geringfügigkeit eine halbe Staatsaffäre macht und mit der gekonnten und berechneten Pseudoempörung des Heuchlers auf den Zeichner einprügelt.
Die Geschichte hat ein Amerikaner geschrieben, der Zeichner ist ein Italiener. Auch wenn man in Disney-Comics auf dergleichen eher selten stößt, sollte hierzulande vielleicht einmal einfach hingenommen werden, daß man außerhalb Deutschlands mit Anspielungen und Verweisen auf das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg in populärkulturellen Produkten einen wesentlich lockereren, unverkrampfteren Umgang pflegt. Deutschland hat der Welt hier keine Vorschriften zu machen, schon gar nicht die Bildzeitung!
Donald schrieb:
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> Heijeijeijeijei!
> Dieser ständige Hitler-Komplex der ach so
> politisch korrekten Verlagswelt...
Das allein ist es nicht einmal, Onkel Donald. Die Empörungsmaschine immer wieder anzuschmeißen und auf vollen Touren aufheulen zu lassen ist für die Medien nämlich nicht nur moralisch billig, sondern vor allem auch geldlich einträglich. Zwei Dinge gibt es, die immer gehen, die ein medialer Dauerschlager immer waren und immer sein werden: erstens Sex und zweitens Hitler.
Darum muß "er" auch wie ein Zombie, der niemals stirbt, durch die Medien geistern, ist dazu verdammt, niemals seinen Frieden finden. Die Geilheit und Lüsternheit des Publikums beim Thema Hitler ist der beim Thema Sex dabei ziemlich ähnlich, und die Medienmacher bauen auf sie, nutzen sie aus und schüren sie immer weiter. Der "Spiegel" kommt mehrmals im Jahr mit einem Hitlertitel heraus (diese Woche schon wieder), die "Bild" disqualifiziert sich durch die dümmliche und aufklärungsfeindliche Art, wie sie in ihrer Sensationsgier immer wieder mit dem untoten 'Führer' schlagzeilt ("Ufo-Sekte will Hitler klonen", "Hitler malte nackte Männerhintern" - der allergrößte Schlager ist nämlich Hitler und Sex zusammen) ohnehin bereits dafür, irgendwem anders da noch Lektionen zu erteilen.
Ich will im übrigen nicht verhehlen, daß ich selber von einem starken Interesse an beiderlei alles andere als frei bin. Aber es fiele mir im Leben nicht ein, zur Befriedigung dieses Interesses 60 Cent für einige Seiten bedruckten Papiers auszugeben, die vermutlich nicht einmal zum Hinternabwischen gut taugen. Für Hitler greife ich zu historischer Fachliteratur, für Sex gehe ich auf Y.....n. Der Geist wie das Fleisch wollen es bei mir richtig und gescheit haben.
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.08.10 21:28.