Datum: 15. Oktober 2010 17:21
Kurze Anmerkungen meinerseits zu einigen Einzelpunkten in dem Buch, nichts Großes, ich kack' hier bloß ein paar Korinthen:
S. 179f.: Horst hält die "Typodermien" für einen klaren "Druckfehler". Ich wäre da alles andere als sicher. Denn horcht, wie es echt fuchsisch stabreimt in Donalds Klage: "Meine
Tulpen! Meine
Tausendschönchen! Meine seltenen nieblühenden
Typodermien!" Ich vermute also, daß die Fuchs um des schönen Reims willen die Hypodermien (die eh kein Schwanz kennt, wenigstens nicht unter den Buben und Mädchen, die Donald-Duck-Hefte lesen) willentlich und wissentlich zu Typodermien (die gleichfalls kein Schwanz kennt) umschrieb. Was dann natürlich heißt, daß es sie in Entenhausen als Grünzeugs wohl tatsächlich gibt.
S. 254: "Sir Boilershirt", wie Donald den Ritter auf dem Diablo-Atoll verhöhnt, soll eine "Rohübersetzung, die versehentlich stehengeblieben ist", sein. Glaub' ich nicht. Wenn auch überall deutsch geredet wird, kommen englische
Namen im Fuchsiversum doch schon öfter vor. Da können Leute zum Beispiel schon Coolwater heißen oder heißt ein nach dem alten Duck benannter Ort in Afrika Bertelstown. Gerade an Schauplätzen wie dem Wilden Westen, wohin es die Ducks ja öfter verschlägt, oder draußen in fremden, exotischen Landen wird durchaus munter geenglischt. Und daß in Minidad nicht nur Deutsch Trumpf ist, zeigen schon die ersten Seiten des Berichts, wo französische und spanische Namen und Sprachbrocken fallen. Es stellt sich dann ja heraus, daß der geheimnisvolle Ritter ein "Engländer" ist und in den Diensten von Sir Francis Drake steht (im Weitergeben der Aufgabe zu stehen glaubt). Donalds (vorweggenommene) Anrede "Sir" ergibt also guten Sinn (etwas vorher spricht Donald auch von "Sir Blechdose"), und "Boilershirt" ist ohnehin nur zur Hälfte "Fremdsprache", denn den Boiler, ist sein Name auch englisch, kennt und kannte man ja in Deutschland. Was ein Shirt ist, dürften viele lesende Buben und Mädchen auch gewußt haben.
S. 343f.: Horst lobt den Fuchsschen Schöpfergeist beim Namen des Bootes "Kontiki". Es ist jedoch sehr zweifelhaft, daß das von Fuchs stammt. Ein Blick in den Inducks (und zwar hierhin: [
coa.inducks.org]) zeigt, daß das Boot so auf den Titeln
aller Egmontschen, skandinavischen Ausgaben des Magazins von 1956 heißt. Die Anspielung auf Heyerdahl dürfte also eher ein Mensch in Kopenhagen ersonnen haben. Nimmt's wunder bei einem Skandinavier?
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.10 22:15.