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Der Kongress ruft...
geschrieben von: duck313fuchs ()
Datum: 03. Januar 2010 08:29

...und ich habe mein Zimmer gebucht!

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Re: Der Kongress ruft...
geschrieben von: Donald ()
Datum: 03. Januar 2010 10:02

Glück gehabt, der Herr, sage ich da nur!
Ich kenne Leute, die haben Ihre Reservierung bereits im letzten Jahrzehnt vorgenommen... grinning smiley

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Re: Der Kongress ruft...
geschrieben von: Der Sumpfgnom ()
Datum: 03. Januar 2010 10:47

Donald schrieb:
-------------------------------------------------------

> Ich kenne Leute, die haben Ihre Reservierung
> bereits im letzten Jahrzehnt vorgenommen... grinning smiley

Respekt! Da hat schon jemand 1999 gebucht? Wau! Eine Dekade umfasst nämlich die Jahre 01 bis 10. Die "Nullerjahre" enden erst am 31.12.2010.

Besserwisserisch
C.

>grinning smiley<

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Die "nuller" Jahre sind vorbei!
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 03. Januar 2010 13:27

Die gleiche Diskussion hatte ich woanders letzte Nacht auch. grinning smiley

Der Sumpfgnom schrieb:
-------------------------------------------------------
> Respekt! Da hat schon jemand 1999 gebucht? Wau!
> Eine Dekade umfasst nämlich die Jahre 01 bis 10.
> Die "Nullerjahre" enden erst am 31.12.2010.

Hier irrt der Sumpfgnom. Zwar dürfte spätestens seit dem Wechsel von 1999 zu 2000 hinlänglich bekannt sein, daß das dritte Jahrtausend und das 21. Jahrhundert christlicher Zeitrechnung mathematisch korrekt erst am 1. Januar 2001 ihren Beginn haben.

Bezeichnungen wie die "siebziger" (70er), "achtziger" (80er), "neunziger" (90er) Jahre (und auch die sogenannten "nuller" Jahre) beziehen sich jedoch auf die Zehnerstellen der Jahreszahlen: Die Neunziger dauerten von 1990 bis 1999, die "Nuller" von 2000 bis 2009.

Das mathematisch korrekte Jahrzehnt "90er Jahre" ist damit nicht identisch mit dem mathematisch korrekten "letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts", welches in der Tat von 1991 bis 2000 dauerte. Muß es aber auch gar nicht sein.

Wenn man nicht von den 80ern, 90ern, "Nullern" spräche, sondern vom 199., 200., 201. Jahrzehnt (christlicher Zeitrechnung), meinte man damit strenggenommen nicht völlig identische Zehnjahresspannen. Allerdings spricht sowieso keine Sau vom 199., 200., 201. Jahrzehnt.

Wollte man die letzten mehr als zweitausend Jahre gemäß dem Schema "80er", "90er" Jahre säuberlich nach Jahrzehnten einteilen, einschließlich aller "zehner" und "nuller" Jahre, würde man feststellen müssen, daß man hinter den "zehner" Jahren in den Tagen des Kaisers Augustus nur noch neun Jahre hat, mit denen nichts anzufangen ist, da es bekanntlich ein Jahr Null nicht gegeben hat. Das ist aber kein mathematisches, sondern ein ästhetisches Problem, daß die Zehnerstellenjahrzehnte gar nicht (voll)identisch sind mit nach Ordnungszahlen gegliederten Jahrzehnten christlicher Zeitrechnung, wo man beim Jahre 1 mit dem Zählen anfangen muß,

Ich bin übrigens froh, daß die "nuller" Jahre vorbei sind. Der Name ist einfach unmöglich.



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.01.10 13:33.

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Re: Die "nuller" Jahre sind vorbei!
Datum: 03. Januar 2010 13:38

Das ist ja interessant, so ich habe das noch nie gesehen. Ich war immer des Sumpfgnomens Meinung in diesem Zusammenhang. Aber die Argumentation überzeugt mich, werter Herr Coolwater. Und also bin auch ich beruhigt, dass ich bereits im letzten Jahrzehnt meine Anwanzung an das Wirtshaus Wackerhagen getätigt habe. Und das ungefähr anderthalb Minuten nach Wahl des Kongressortes, da Uwe recht günstig in meiner Nähe saß. Der frühe Vogel hat Gold im Mund.

Duck auf
Alex

Ich bin ein Ukrainer (sehr frei nach John F. Kennedy)

Ungläubiger
Kenntnisnehmer
Russischer
Aggressionen
In
Nahegelegenen
Europäischen
Regionen

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Re: Die "nuller" Jahre sind vorbei!
geschrieben von: Der Sumpfgnom ()
Datum: 03. Januar 2010 15:01

Bezogen auf die "Nullerjahre" hat Coolwater recht. Nuller, Zwanziger, Siebziger Jahre etc. beziehen sich tatsächlich auf die Jahre 00 bis 09. Ein Jahrzehnt (also eine kalendarische Dekade) bezeichnet aber definitiv die Jahre 01 - 10, da es wie Coolwater richtig feststellte, das Jahr Null nicht gab. Im Christlichen Kalender folgt dem 31. Dezember 1 v. Chr. unmittelbar der 1. Januar 1 n. Chr.

Da Donald von einer Reservierung im letzten Jahrzehnt sprach, MUSS diese vor über 10 Jahren durchgeführt worden sein...

hot smiley

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Re: Der Kongress ruft...
geschrieben von: Richard ()
Datum: 03. Januar 2010 15:08

> Da Donald von einer Reservierung im letzten Jahrzehnt sprach, MUSS diese vor über 10 Jahren durchgeführt worden sein...

Nein, nur vor über 9 Jahren. Das Jahr 2000 ist schließlich noch keine 10 Jahre zu ende.

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Re: Die "nuller" Jahre sind vorbei!
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 03. Januar 2010 17:18

Der Sumpfgnom schrieb:
-------------------------------------------------------
> Bezogen auf die "Nullerjahre" hat Coolwater recht.
> Nuller, Zwanziger, Siebziger Jahre etc. beziehen
> sich tatsächlich auf die Jahre 00 bis 09. Ein
> Jahrzehnt (also eine kalendarische Dekade)
> bezeichnet aber definitiv die Jahre 01 - 10, da es
> wie Coolwater richtig feststellte, das Jahr Null
> nicht gab. Im Christlichen Kalender folgt dem 31.
> Dezember 1 v. Chr. unmittelbar der 1. Januar 1 n.
> Chr.
>
> Da Donald von einer Reservierung im letzten
> Jahrzehnt sprach, MUSS diese vor über 10 Jahren
> durchgeführt worden sein...

Als "nuller Jahre" hattest Du allerdings Donalds "letztes Jahrzehnt" vorhin noch aufgefaßt. tongue sticking out smiley

Ich meine aber nicht, daß, wenn man von "Jahrzehnt" spricht, das notwendig einen Zeitraum von zehn Jahren bezeichnet, der sich in die ordentliche Zählung der Jahrzehnte eines Kalenders - in der Besonderheit des christlichen - einfügt. "Jahrzehnt" kann doch grundsätzlich zur Bezeichnung jeder Zeitspanne von zehn Jahren bezeichnet werden. So mag man die Jahre von 1990 bis 1999, die neunziger Jahre, mit ebensolchem Recht "Jahrzehnt" heißen wie die Jahre von 1991 bis 2000, das 200. Jahrzehnt des christlichen Kalenders.

Ebenso ließe sich aber auch jede beliebige Spanne von zehn Jahren, etwa die Jahre von 1987 bis 1996, als Jahrzehnt bezeichnen. Das ist nun gar nicht so gekünstelt oder weit hergeholt: Es ist ja durchaus nicht unüblich, in historischen Zusammenhängen zu sagen, daß zwischen zwei Ereignissen "ein Jahrzehnt" verstrichen sei, wenn das eine, sagen wir, Mitte der vierziger, das andere Mitte der fünfziger Jahre stattfand. Man spricht ja auch bei Menschen von "Lebensjahrzehnten", wobei diese kalendarisch beliebig gelagert sein können.

Gleiches gilt für "Jahrhundert" oder "Jahrtausend". Da kann man auch durchaus sagen, daß z. B. zwischen dem Wiener Kongreß (1814/15) und dem Beginn des Ersten Weltkrieges (1914) "ein Jahrhundert" gelegen hat.

Wenn jemand von den "Jahrhunderten" spricht, in welchen das Weltgeschehen so seinen Lauf genommen hat und nimmt, wird er damit nun in der Regel schon die Jahrhundertgliederung der christlichen Zeitrechnung im Auge haben, soweit er anderes nicht klarstellt oder sich solches aus dem Sinn seiner Rede ergibt. - Ebenso ließe sich aber zugunsten Donalds sagen, daß, wenn jemand in bezug auf die Gegenwart und die nähere Vergangenheit von "Jahrzehnten" spricht, er die auf den Zehnerstellen fußenden Zehnjahresspannen meint. Es ist eben allgemein üblich und verbreitet, zeitgeschichtlich in die siebziger, achtziger, neunziger usw. Jahre als "die Jahrzehnte" zu untergliedern und in dieser Gliederung zu denken (und ferner die zwischen den neunziger und den nächsten zwanziger Jahren liegenden zwei Jahrzehnte dieser Gliederung zu unterwerfen, auch wenn man, bevor man 2000 selber in diese "kritischen" Jahrzehnte einrückte, glücklicherweise darauf verzichtete, sie bei einem Namen, den man gescheit für sie einfach nicht hatte, zu rufen).

Daß den meisten Menschen gar nicht bewußt ist, daß die Gliederung der Jahrzehnte nach Zehnerstellen gegenüber der realen Zählung der Jahrhunderte (und der hypothetischen der Jahrzehnte) nach Ordinalzahlen tatsächlich um ein Jahr verschoben ist, steht auf einem anderen Blatt. Populär ist dabei ja die "Anpassungsleistung", die Jahrhunderte mathematisch inkorrekt um ein Jahr in die Vergangenheit zu schieben und etwa als "das 20. Jahrhundert" die hundert Jahre von 1900 bis 1999 anzusehen.

Der gemischten oder gekoppelten Benutzung beider Gliederungsarten steht aber auch bei korrekter Verwendung mathematisch wie sprachlogisch nichts im Wege, meine ich: Der Ausdruck "die neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts" meint exakt aufgelöst nichts anderes als "die Jahre 1990 bis 1999 innerhalb des Zeitraums 1901 bis 2000". Und daran gäbe es höchstens aus "ordnungsästhetischen" Gründen etwas auszusetzen. Problematisch wird es denkbar erst, wenn man von den "nuller Jahren" dieses oder jenes Jahrhunderts spricht, weil dies mathematisch präzise kein geschlossenes Jahrzehnt, sondern nur das "Jahrneunt" von ..01 bis ..09 umfaßt (und allerhöchstens, vollkommen isoliert davon, das letzte Jahr des nämlichen Jahrhunderts mit einbezieht). Allein schon wegen dieser potentiellen Quelle für Fehler und Verwirrung gehören die "nuller Jahre" in die Tonne getreten. grinning smiley



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.01.10 17:27.

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So viele Zahlen
geschrieben von: Der Sumpfgnom ()
Datum: 03. Januar 2010 18:09

Coolwater schrieb:
-------------------------------------------------------


> Als "nuller Jahre" hattest Du allerdings Donalds
> "letztes Jahrzehnt" vorhin noch aufgefaßt. tongue sticking out smiley

Ja, das war etwas voreilig dahin geschrieben... drinking smiley


> Allein schon wegen dieser
> potentiellen Quelle für Fehler und Verwirrung
> gehören die "nuller Jahre" in die Tonne getreten.

Wobei "Zehner Jahre" auch nicht viel besser klingt. Dieses Problem wiederholt sich aber leider alle 100 Jahre und unsere Vorfahren mussten damit auch klarkommen.

Gibt es eigentlich zu den Jahrzehnten auch markante Zusätze, wie z.B. die "goldenen" Zwanziger? Mir fällt bis auf dieses Beispiel nämlich kein anderes ein... confused smiley

Die "nuller Jahre" waren wohl das Jahr des Internet, sonst könnten wir hier gar nicht diese Diskussion führen. smiling bouncing smiley Auch in der D.O.N.A.L.D. hatte der Computer in dieser Dekade Einzug gehalten, allerdings erst 2005, vorher wurden alle DDs und MifüMis noch mit mittelalterlicher Technik erstellt.
Es sei denn, wir bezeichnen Dekaden in der D.O.N.A.L.D. ab dem Jahr 1976, dem Jahr des Erscheinens des "Hamburger Donaldist". Dann wären wir jetzt im 4. Jahrzehnt und die EDV wäre im letzten Jahr des letzten Jahrzehnts eingeführt worden...

Uff!

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Re: Der Kongress ruft...
geschrieben von: Richard ()
Datum: 03. Januar 2010 18:19

Der Sumpfgnom schrieb:
> Auch in der D.O.N.A.L.D. hatte der Computer in dieser Dekade Einzug gehalten, allerdings erst 2005, vorher wurden alle DDs und MifüMis noch mit mittelalterlicher Technik erstellt.

Das stimmt so ja nun auch nicht. Schon in den 90ern wurden ganze Artikel des DDs fertig am Computer layoutet...





... und dann vom Autor ausgedruckt, per Post an die Redaktion verschickt, von denen auf einem Fotokopierer von A4 auf A3 hochvergrössert, diese Kopie an die Druckerei gegeben, die dann per Reprokamera eine A4-Druckvorlage erstellte...

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Re: Der Kongress ruft...
geschrieben von: Der Sumpfgnom ()
Datum: 03. Januar 2010 19:00

Richard schrieb:
-------------------------------------------------------
> ... und dann vom Autor ausgedruckt, per Post an
> die Redaktion verschickt, von denen auf einem
> Fotokopierer von A4 auf A3 hochvergrössert, diese
> Kopie an die Druckerei gegeben, die dann per
> Reprokamera eine A4-Druckvorlage erstellte...

Eben! Ich habe mich ja auch auf die Herstellung unserer "Magazine" bezogen. Und die wurden wie von Dir richtig beschrieben noch auf diese umständliche Art produziert. Jede Schülerzeitung war zu diesem Zeitpunkt schon weiter. Aber das hat sich gottlob geändert, obwohl manchmal die Technik auch zu Fehlern führt, die es früher nicht gab (z.B. das Schriften im Ausdruck anders aussehen, als vom Autor vorgesehen - s. Schriftzug M.Ü.C.K.E. im DD 136).

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Re: Der Kongress ruft...
geschrieben von: Moritz MÜCKE ()
Datum: 03. Januar 2010 20:09

Hallo, ich freue mich immer wieder, dass das überhaupt jemandem aufgefallen ist!
Donaldischer Gruß an alle, die noch sehen, MÜCKEcool smiley

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Bezeichnungen für Jahrzehnte ...
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 03. Januar 2010 20:58

Der Sumpfgnom schrieb:
-------------------------------------------------------

> Wobei "Zehner Jahre" auch nicht viel besser
> klingt. Dieses Problem wiederholt sich aber leider
> alle 100 Jahre und unsere Vorfahren mussten damit
> auch klarkommen.

Ganz meine Meinung, es sind die "nuller" und die "zehner" Jahre, die sprachlich unschön und bemüht daherkommen. Dabei hat man daraus tatsächlich erst Ende der letzten Neunziger ein "Problem" gemacht. Niemand hat je groß daran gelitten, daß wir für die zwanzig Jahre von 1900 bis 1919 keine griffigen Zehnerstellenbezeichnungen parat hatten.

Von mir aus könnte man auch für die Zeit von 2000 bis 2019 auf diese bemühten Benennungen verzichten. Mit Umschreibungen wie "das Jahrzehnt von 2000 bis 2009" kann man auch leben, und 2020 treten wir wieder in neue zwanziger Jahre ein, wo uns fortan für eine ganze Weile wieder griffige Zehnerstellennamen zur Verfügung stehen.

Wenn überhaupt die Notwendigkeit besteht, das zurücklegende Jahrzehnt derart mit einer Bezeichnung zu belegen, würde ich "zweitausender Jahre" (2000er Jahre) dem lächerlichen "nuller Jahre" bei weitem vorziehen. Zwar ließen sich als "2000er Jahre" begrifflich maximal alle Jahre von 2000 bis 2999 auffassen, aber es wäre durchaus denkbar, daß es als Epochenname eine feste Bestimmung erfährt, die zeitlich wesentlich enger bemessen ist, und sich für das mit dem Jahr 2000 beginnende Jahrzehnt einbürgert. Gegenüber den "nuller Jahren" würde ich die "zweitausender Jahre" jederzeit propagieren.

Für das Jahrzehnt, in das wir eben eingetreten sind, ist mir allerdings noch nichts Gescheites eingefallen. grinning smiley

> Gibt es eigentlich zu den Jahrzehnten auch
> markante Zusätze, wie z.B. die "goldenen"
> Zwanziger? Mir fällt bis auf dieses Beispiel
> nämlich kein anderes ein... confused smiley

Insbesondere in populären kulturgeschichtlichen Darstellungen stößt man ja immer wieder auf alle möglichen Bezeichnungen ähnlicher Art ("die wilden Siebziger", die "kühlen Achtziger" u. ä.). Ich meine allerdings auch, daß davon nichts so allgemein angenommen und gebräuchlich ist wie die "golden Zwanziger" (in Amerika nicht ganz identisch die "roaring twenties"). Unter Umständen findet man irgendeine solche Bezeichnung nirgendwo anders als gerade in einer Darstellung.

Es ist möglich, daß man einmal eine besonders typische oder markante Sache des letzten Jahrzehnts herausgreifen wird und zur Epochenbezeichnung macht. So etwas geschieht in der Regel allerdings erst eine ganze Weile später, wenn man vom Abstand aus gerade das (vermeintlich) Typische oder Prägende sieht. Bezeichnungen wie "Renaissance", "Sturm und Drang", "Biedermeier" haben sich als Epochennamen erst eingebürgert, als diese Zeitalter schon lange vorbei waren. Soweit ich weiß, heißen die "roaring twenties" auch erst seit dem gleichnamigen Gangsterfilm von 1939 so oder sind jedenfalls als solche seitdem weithin bekannt. - Mit einer einprägsamen Bezeichnung für das zurückliegende Jahrzehnt muß man es deswegen nicht überstürzen, kommt Zeit, kommt Rat.

> Es sei denn, wir bezeichnen Dekaden in der
> D.O.N.A.L.D. ab dem Jahr 1976, dem Jahr des
> Erscheinens des "Hamburger Donaldist". Dann wären
> wir jetzt im 4. Jahrzehnt und die EDV wäre im
> letzten Jahr des letzten Jahrzehnts eingeführt
> worden...

Man könnte die Zeit seit den dreißiger Jahren wahrscheinlich wirklich gut in donaldistische Epochen unterteilen bzw. donaldistische Dekadenbezeichnungen ersinnen. Seit dem ersten, mythischen Erscheinen Donald Ducks in unserer Welt 1934 ist ja donaldistisch immer was los gewesen: erst die phantastische Zeichentrickepoche, dann, von den Vierzigern bis zu den Sechzigern, die große, gewaltige Zeit, in der Carl Barks wirkte und die Wahrheit von Donald Duck verkündete; die frohe Botschaft verbreitet sich schließlich, und spätestens seit den siebziger Jahren schließt sich auch ein Zeitalter der wissenschaftlich-scholastischen Beschäftigung mit Donald Duck an ...

Jon Gisle hat sich ja in seinem klassischen Buche "Donaldismen" an einer donaldistischen Epocheneinteilung versucht. Die scheint mir aber nicht in allen Punkten sonderlich gelungen. So will er zum Beispiel in den sechziger Jahren eine Ära des "Klodrismen" ("Dusselismus") aufmachen. Ich weiß nicht, was das soll, einer unbarksische Figur derart in den Vordergrund zu rücken; aber an "Dussel Duck" scheinen die Skandinavier einen Narren gefressen zu haben (im wahrsten Sinne des Wortes grinning smiley), habe ich manchmal ohnehin den Eindruck. Was ich in dem neuesten "Hall of Fame"-Buch an Auszügen aus Gisles Buch über den "Dusselismus" gelesen habe, bestärkt mich in meiner Vermutung, daß an dem Donaldismus dieses Pioniers manches wohl noch unausgegoren und vorwissenschaftlich ist (ähnlich vielleicht wie bei Grobian Gans' Klassiker "Die Ducks"). Eine deutsche Übersetzung dieses Buches, anhand deren sich auch der in den nordischen Sprachen Unkundige bei uns ein eigenes, fundiertes Urteil bilden könnte, ist übrigens schon lange ein Desiderat.

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Jon Gisle - Donaldismen
geschrieben von: adamriese ()
Datum: 04. Januar 2010 15:33

Gibt es tatsächlich keine deutsche Komplett-Übersetzung dieses Werks?

Befindet sich wenigstens eine norwegische Kopie des Buchs im Besitz der Donald?
Ich habe jedenfalls im Verzeichnis der Zentralbibliothek nichts finden können.

Nachdem ich in einem norwegischen Unternehmen arbeite und regen Kontakt zu norwegischen Kollegen habe und Norwegischunterricht genießen darf, würde ich mich durchaus in der Lage befinden, mittelfristig eine Übersetzung zu liefern.

Das wäre dann allerdings mehr etwas für den Kongress 2013 smiling smiley

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