Kleiner Versuch ueber "Das Schlaue Buch"
geschrieben von:
Salvatore Speculatio
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Datum: 21. Januar 2006 14:52
Bevor wir aus dem Wenigen, das wir über das "Schlaue Buch" wissen, versuchen, brauchbare Hypothesen zu erarbeiten, werden wir die wichtigsten Punkte unseres Nicht-Wissens ausbreiten. Anzumerken ist, dass hier nicht das Plurale majestatis, sondern, in aller Bescheidenheit, das Plurale modestiae zur Anwendung kommt:
Wir wissen nicht, ob
a. andere Personen außer TT&T ein Expemplar besitzen
b. wie viele Exemplare existieren
c. "Das Schlaue Buch" käuflich erworben wurde
d. wer es geschrieben hat.
Unserer Beobachtung zu Folge lesen ausschließlich TT&T "Das Schlaue Buch". Andere Nutznießer in der Not, etwa Donald und/oder Dagobert u.a. kennen Passagen des Buches nur durch die mündliche Weitergabe seitens TT&T.
Auch wir Leser werden vom Geschriebenen/Abgebildeteten ausgeschlossen. Wir kennen nur den Titel des "Schlauen Buches", "Das Schlaue Buch" (siehe etwa: "Die Dokumente im Tropenwald", Klassik Album 34).
TT&T führen dieses Buch stets mit sich. Es handelt sich um ein gebundenes Exemplar von etwa 2cm Dicke. Augenscheinlich ist es keine Dünndruckausgabe, und wir dürfen mutmaßen, dass das Buch (höchstens) 150-200 Seiten stark ist.
Wenn wir uns nun dem außerordentlich umfangreichen Inhalt zuwenden, der über kalenderblattartige Weisheiten wie "geheimnisvolles Tun ist verdächtig" über ausführliche, bebilderte Anleitungen etwa zum Bau von Stelzplattformen zum Überqueren aligatorverseuchter Flüsse oder Übersetzungshilfen für praktisch alle Weltsprachen inklusive seltener indianischer Dialekte bis hin zu fundierten Informationen aus allen Wissenschaften reicht, dürfen wir mit Fug und Recht behaupten, dass "Das Schlaue Buch" umfangreicher ist als die Encyclopaedia Britannica, ja gehaltvoller als eine gut sortierte Großstadtbibliothek.
Selbstverständlich liegt die Frage auf der Hand, wie das angesichts des eher bescheidenen <i>sichtbaren</i>Formates möglich ist.
Hier bieten sich nun sofort zwei Deutungsrichtungen an. Beginnen wir mit der einfachen esoterischen: die Doppeldeutigkeit des Buchtitels ("Das Schlaue Buch") verweist auf die Schlauheit des Buches selbst. Möglicher Weise handelt es sich um ein Zauberbuch Gundel Gaukeleys, das mit einem relativ kleinen Zeichenvorrat auskommt, weil es imstande ist, die Zeichen der jeweiligen Problemstellung gehorchend sinnstiftend zu permutieren.
Die zweite, naturalistische Deutung ist insofern problematischer als sich Implikationen ergeben, die wiederum eine neue Hypothesenbildung einfordern:
Das Buch ist zwar nur etwa 200 Seiten stark, die Schriftgröße ist allerdings gegenüber der bei uns üblichen 9-Punkt-Größe mindestens um den Faktor 1000 verkleinert. Das heißt, "Das Schlaue Buch" entspräche mindestens 1000 Bänden à 200 Seiten in unserer Welt.
Wie schon angedeutet, ist diese Deutung nicht unproblematisch, denn ohne Frage müssten wir bei TT&T eine entsprechend gute Sehschärfe voraussetzen.
Gruß
Salvatore