Datum: 20. Oktober 2005 21:00
» Das Letzte: Zitter! Bibber! Ächz! Stöhn! Grrrmph! «
von Horst von Buttlar
Viel, sehr viel wurde geschrieben in den letzten Tagen über die Vogelgrippe. Was indes völlig ausgeblendet wurde, ist die große Gefahr für die Familie Duck, die von dem Virus ausgeht.
Dagobert, Donald, Tick, Trick und Track, kurz: Ganz Entenhausen ist in seiner Existenz bedroht. Das wird auch das Robert-Koch-Institut kaum bestreiten. Der Stand der Dinge: Entenhausen trifft die Vogelgrippe völlig unvorbereitet (zitter, bibber). Selbst in dem schlauen Buch von Tick, Trick und Track steht nichts über einen Impfstoff drin, während Onkel Dagobert sich weigert, größere Mengen Tamiflu anzuschaffen. Daniel Düsentrieb und Helferlein (ächz, stöhn) arbeiten zwar an einem hydropneumatischen Virus-Infecter, der Viren selbst ein Virus verpasst, doch sie werden sicher noch einige Tage brauchen.
Ein Skandal ist, dass viele Donaldisten (Donaldismus ist die hagiographische Beschäftigung mit der Familie Duck und Entenhausen) die Bedrohung völlig kalt lässt. Auf der Homepage (www.donald.org) kein Wort von der Vogelgrippe. Die Fachliteratur? Es gibt Abhandlungen über "Klima in Entenhausen" über "Entität des Inneren Donaldismus" und "Die Auswirkungen des Permutations-Syndroms auf die Lebensqualität in Entenhausen". In den Foren wird munter weiter debattiert, ob Daisy Gustav oder Donald liebt, Oma Duck die Schwester von Dagobert und welche Ente schwul ist. Das Schicksal von Entenhausen aber scheint allen ziemlich egal zu sein. Grrmpfh!
Und dann wird wieder gejammert, wenn demnächst der letzte Band über den Erreger aus Asien erscheint ("Die Peking Ente")!
Aus der FTD vom 20.10.2005
© 2005 Financial Times Deutschland
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