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Homosexualität in Entenhausen
geschrieben von: Tobi ()
Datum: 14. September 2005 23:06

Liebe DonaldistInnen,

ich arbeite zur Zeit an einem Artikel über Schwule in Comics für ein nichtkommerzielles Studentenmagazin und würde dabei auch gerne neben den bekannten schwulen Superhelden und Mangas was über meine Lieblingsenten schreiben. Die Theorien von Grobian Gans kenne ich. Aber war das Thema darüber hinaus schon Gegenstand donaldistischer Forschung? Wenn es dazu bereits Veröffentlichungen im DD gab, wäre die Angabe der betreffenden Nummern sehr lieb, damit ich weiß, was ich nachbestellen muss...

lg Tobi


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Re: Homosexualität in Entenhausen
geschrieben von: pelimbert ()
Datum: 15. September 2005 09:05

Hallo Tobi -

ich möchte Dir den digitalen Hamburger Donaldist wärmstens ans Herz legen. Da sind alle 51 Ausgaben und 15 Sonderhefte des HD aus den Jahren 1976 bis 1985 drin. Und du kriegst ihn für recht kleine Taler beim Geizhals. Wenn es donaldistische Forschung zu diesem Thema gibt, solltest Du sie dort finden.
Ich selber habe ihn mir als Neudonaldistin zugelegt und bin schlichtweg begeistert ob der Qualität und studiere schon recht fleissig die Beiträge. Das ein Stichwortverzeichnis fehlt, ist da zu verschmerzen.

Duck auf und Zwuck

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Re: Homosexualität in Entenhausen
Datum: 15. September 2005 17:02

Zu diesem Thema hat paTrick Bahners vor Jahren geforscht und auf einem Kongress vorgetragen (Oldenburg 1999? Marburg 2000? Ich weiss es aus dem Kopf nicht).

Da allerdings ungefähr die Hälfte der Bildbelege aus dem Werke von Ralf König stammten und die Schlussfolgerungen teilweise recht abenteuerlich waren, wurde die Arbeit bislang noch nicht schriftlich fixiert.



Duck auf
Alex

Ich bin ein Ukrainer (sehr frei nach John F. Kennedy)

Ungläubiger
Kenntnisnehmer
Russischer
Aggressionen
In
Nahegelegenen
Europäischen
Regionen

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Homophile
geschrieben von: Das Schwarze Phantom ()
Datum: 15. September 2005 19:58

Wie im biederen Entenhausen nicht anders zu erwarten, wird dieses Thema nur selten berührt.

In der Barks-Geschichte mit dem "Goldenen Helm" (TGDD 1) findet man auf der zweiten Seite einen Herrn, der sich nach der "Sammlung alter Stoffe und Spitzen" erkundigt und mit recht femininen Zügen dargestellt wurde.

Ansonsten gibt es noch die Story "Perfekt getarnt" (DDT 399), in der im letzten Abschnitt ein männlicher Darsteller auftritt, der sich an Goofy heranmacht und einen etwas homophilen Eindruck abgibt.

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Re: Homosexualität in Entenhausen
geschrieben von: Findibus Ferschwindibus ()
Datum: 16. September 2005 04:59

entsinne mich schwach, anfang der 80er auf dem grosshansdorfer kongress von chr. zarnack dazu was gehört zu haben. muß wohl auch in einem hd aus der zeit abgedruckt sein.

irgendwie ging es um thesen von klaus teweleits "männerphantasieen". kann mich aber auch irren. nicht so mein thema.

ff

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Re: Homophile
geschrieben von: dotato ()
Datum: 16. September 2005 23:13

Hallo!
Ich kann mich dunkel an zwei Geschichten erinnern, in denen Donald Mädchenkleider anzieht, sich später aber deswegen schämt. In einer weiteren Geschichte muss Donald sich als Frau von Dagobert verkleiden, vordergründig deshalb, damit alle zusammen als Familie Duck mit dem preiswerten Familienticket reisen können. Schwarzes Phantom weiß vielleicht Näheres!

Mit donaldistischem Gruß

Dotato

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Ducks in Mädchenkleidern
geschrieben von: Das Schwarze Phantom ()
Datum: 17. September 2005 16:04

Ja - eine Geschichte, in der sich Donald wegen weiblicher Bekleidung schämt, ist beispielsweise "Kampf der Drachen" (TGDD 78). Zitat: "Das Schicksal will eben, daß ich heute weibliche Textilien trage."

Eine andere Geschichte ist "Filmfreuden" (TGDD 33), wo sich Donald einen Spaß daraus macht, Tick, Trick und Track aus dem Hinterhalt in Mädchenkleidern zu filmen.

Und erst in jüngster Zeit gab's die Geschichte "Die dolle Donna" (LT 338), in der Donald zunächst für Daisy als Schneiderpuppe Modell stehen und dann die gesamte Geschichte in Frauengestalt durchstehen muß, wobei er zeitweise sogar Daisy bei den Männern "aussticht".

Die Story, in der sich Donald als Dagoberts Frau verkleiden muß, um ein billiges Flugticket zu bekommen, ist übrigens "Der gesprenkelte Elefant" (MM 33/67).

Mit Homosexualität hat all das aber wenig zu tun!

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Re: Homosexualität in Entenhausen
geschrieben von: sirod ()
Datum: 18. September 2005 18:56

so wie in jedem ort,gibt es sicher auch in entenhausen schwulle entriche. manchmal frage ich mich, ob nicht gustav ganz eine tucke ist.Tobi hat geschrieben:

> Liebe DonaldistInnen,
>
> ich arbeite zur Zeit an einem Artikel über Schwule in Comics
> für ein nichtkommerzielles Studentenmagazin und würde dabei
> auch gerne neben den bekannten schwulen Superhelden und Mangas
> was über meine Lieblingsenten schreiben. Die Theorien von
> Grobian Gans kenne ich. Aber war das Thema darüber hinaus schon
> Gegenstand donaldistischer Forschung? Wenn es dazu bereits
> Veröffentlichungen im DD gab, wäre die Angabe der betreffenden
> Nummern sehr lieb, damit ich weiß, was ich nachbestellen
> muss...
>
> lg Tobi
>
>

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Re: Homosexualität in Entenhausen
geschrieben von: sirod ()
Datum: 18. September 2005 18:57

so wie in jedem ort,gibt es sicher auch in entenhausen schwulle entriche. manchmal frage ich mich, ob nicht gustav ganz eine tucke ist.

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Re: Homosexualität in Entenhausen
geschrieben von: yoshi ()
Datum: 18. September 2005 21:48

Das mit Gustav Gans wurde ja bereits in Grobian Gans' "Die Ducks - Psychogramm einer Sippe" vermutet... alles sehr unglaubwürdig irgendwie...

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Re: Homosexualität in Entenhausen
geschrieben von: pelimbert ()
Datum: 19. September 2005 11:36

yoshi hat geschrieben:

> Das mit Gustav Gans wurde ja bereits in Grobian Gans' "Die
> Ducks - Psychogramm einer Sippe" vermutet... alles sehr
> unglaubwürdig irgendwie...


Wieso unglaubwürdig - wenn Entenhausen eine Gesellschaft darstellt die uns Menschen ähnlich ist - uns sozusagen spiegelt - gehören Schwule und Lesben doch selbstverständlcih dazu. Und Gustav Gans zeigt durchaus einschlägige Merkmale. Es ist nicht unüblich dass Burschen, die sich noch nicht geoutet haben, die Gesellschaft von schönen starken Frauen suchen.

Aber um zumThema von Tobis Analyse zurückzukommen. Donald findet sich ja auch sehr häufig in Frauenkleidern wieder. Und nimmt sogar eine sehr weibliche Gestik an. Die Geschichte mit dem Drachenwettbewerb, wo er sehr sissihaft lispelt (zumindest im original, die deutsche Übersetzung habe ich noch nicht) und in rosa Kleidchen mit rosa Schleife rumtanzt.

Zwuck


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Re: Homosexualität in Entenhausen
geschrieben von: Findibus Ferschwindibus ()
Datum: 20. September 2005 17:06

das verstehe ich nicht. ist man gleich schwul, wenn man aus gegebenem anlass in frauenklammoten daherkommt und feminine attitüden praktiziert?

die farbe rosa bringt's auch nicht zwingend. siehe den film 'ein mann sieht rosa' (empfehlenswert).

und wenn das entenhausener universum wirklich eine wiederspiegelung des unseren "menschlichen" sein sollte (was ich nicht glaube, nicht umsonst ist uns E. nicht nur vorbild, sondern auch mahnung): die schwulen dürften nicht besonders glücklich darüber sein, daß sie in E. ausgerechnet durch einen unangenehmen zeitgenossen und negativen charakter wie gustav g., der ja nicht mal ein geborener duck ist, repräsentiert werden.

natürliche und kulturelle phänomene, die hier real existent sind, müssen nicht zwingend auch in E. vorkommen. verhaltensformen, die bei uns mit bestimmter bedeutung belegt werden, müssen in E. nicht unbedingt dasselbe bedeuten. m. e. sind die bisherigen oben beschriebenen schwulen interpretationen unter unbedingtem transferdruck entstanden. ich behaupte, anatide systematik ist erheblich komplizierter, als klein fritzchen, respektive klein erna sich das vorstellen kann. zack!

grobian gans interpretation vom schwulen gustav beruht einzig auf einer schlußfolgerung, die aus behauptungen gezogen wird, die nicht durch quellen belegt sind, sondern aus dem nichts gespeist werden: es gibt in E. einen CIA und gustav arbeitet dafür. gegen letzteres spricht allein schon die allerweltsweisheit, daß gustav grundsätzlich nicht arbeitet. zack again!

ff

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Re: Homosexualität in Entenhausen
geschrieben von: Yoshi ()
Datum: 20. September 2005 18:33

Ja, genau, diese Sache mit der CIA hatte mir damals beim Lesen auch leicht die Sprache verschlagen... wirklich nachvollziehbar fand ich das nämlich nicht.
Aber was soll's, in diesem Buch wird ja sogar andauernd "der Pürzel" geschrieben, obwohl kleine Kinder wissen, dass es "Bürzel" heißen muss...
wir reden ja hier nicht von Wildschwein, Bär und Dachs. -.-

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Re: Homosexualität in Entenhausen
geschrieben von: pelimbert ()
Datum: 20. September 2005 19:12

na o.k., dann erklär klein erna doch mal die anatoide systematik, so wie du sie verstehst.

Zwuck


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Re: Homosexualität in Entenhausen
geschrieben von: Findibus Ferschwindibus ()
Datum: 21. September 2005 07:51

dass ich die wiederspiegelungstheorie als methode der erkenntnis in frage gestellt habe - weil zu einfach - heisst nicht, dass ich die komplexität von stella anatium verstehen muss.

es gibt nachgewiesenermassen schnittstellen zwischen entenhausener und hiesigem universum, aber deswegen müssen sich die disjunkten anteile beider universen nicht unbedingt spiegelbildlich verhalten. ob nun gerade das phänomen der hiesigen homosexualität zu den conjunkten natürlichen und kulturellen anteilen gehört, bezweifel ich, wg. evolutionärer unwichtigkeit, aber ich kann es natürlich auch nicht ausschließen. das vorhandensein von sexualität in E. ist evident. dass sie dort ebenfalls in unterschiedlichen variationen und varianten praktiziert wird, steht zu vermuten. nur: welche sind das? was sind die latenten oder unterdrückten oder gelebten sexuellen preferenzen des gemeinen entenhauseners? wie wird deren ausübung gestaltet? ist fortpflanzung das ziel oder genuss ohne reue?

wenn homosexualtät in E. eine rolle spielen sollte, dann kann sie nicht am tragen eines rosa fummels festgemacht werden, sondern anderweitig: auffallend häufig geraten entenhauser in körperlichen klinch. bei zwischengeschlechtlichen auseinandersetzungen kommen gemeinhin die natürlichen waffen einer frau zum zuge: handtasche, wurfgeschoss, regenschirm. bei gleichgeschlechtlichen, männlichen contrahenten wird der konkrete körperkontakt-klinch bevorzugt. handelt es sich in beiden fällen um bloße beziehungsdefinitionen oder schon um arglose annäherungsversuche oder bereits um offensichtliche overtüren oder werden hier sexualakte dermaßen zügig exekutiert, dass dem leser dabei entscheidendes entgehen muss? dienen die beschriebenen weiblichen waffen als sm-werkzeuge oder als verhütungsmittel (distanzhalter)? die zweite lösung würde erklären, warum beim gleichgeschlechtlichen klinch keine geräte eingesetzt werden (oder nur in ausnahmefällen, um vielleicht die übertagung von geschlechtskrankheiten zu vermeiden: baseballschläger).

möge sie die primärliteratur (barx only) nach belegstellen durchforsten und sich ihren eigenen reim draus machen.

ff

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Re: Homosexualität in Entenhausen
geschrieben von: pelimbert ()
Datum: 26. September 2005 11:08

Wehrter Findibus - ich würd Dir ja so gerne Antworten - aber bin im Moment unpässlich - schnüff - kein Bock auf nix -

Nur soviel: Deine Ausführungen in allen Ehren, aber die Fremdwörter !!!!! da muss klein Erna erstmal in Wickipedia gucken was das heisst. Sonst meint sie noch, disjunkte Anteile heisst was unanständiges ;-) - aber grundsätzlich zeigt mir die Vorgehensweise Deiner Analyse einen sehr guten Weg, wie man mit den Geschichten verfahren könnte. Das werde ich mal ausprobieren.

Duck auf Pelimbert


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Re: Homophile
geschrieben von: Lord Pumpernickel ()
Datum: 28. September 2005 20:46

Bei genauer Betrachtung sind die weiblichen Figuren des Entenhausener Universums regelmäßig daran zu erkennen, dass sie Wimpern ihr Eigen nennen.
Genau dies trifft auch auf den erwähnten Herrn aus dem "Goldenen Helm" zu.
War mal mein Ansatz für eine Untersuchung über mögliche Homosexualität in Entenhausen, den ich aus mir nicht mehr genau erinnerlichen Gründen dann nicht mehr weiter verfolgt habe.
Wenn aber schon die Familienplanung mit einem Tabu belegt ist (Veronkelung), darf man sich auch nicht darüner wundern, dass homosexuelle Beziehungen nicht näher erwähnt werden.

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Wimpern
geschrieben von: Das Schwarze Phantom ()
Datum: 06. Oktober 2005 21:08

Ja richtig - Wimpern werden in den Comics als Hinweiszeichen für "Weiblichkeit" eingesetzt.

Das fiel mir auch in einer Düsentrieb-Geschichte auf, in der der Ingenieur ein musikalisches Telefon benützt, d.h. ein Telefon, das statt zu Klingeln Musik von sich gibt. Düsentrieb schwingt das Tanzbein und meint, er könne einfach nicht abheben, da das Telefon "so einen himmlischen Walzer" spiele. Und jetzt kommt das eigentliche Detail: In diesem Bild sind Düsentriebs Augenlider so gezeichnet, daß man glaubt, Wimpern zu erkennen (s. MM 51/68, S.31).
Die Wimpern wurden hier also karikierend eingesetzt, um Düsentrieb in diesem Moment quasi als "feminin" zu apostrophieren...

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