Datum: 25. Februar 2024 14:09
Die
Barks Library war die erste deutschsprachige Barks-Gesamtausgabe. Sie erschien von 1992 bis 2004 in insgesamt 133 Alben in acht Unterreihen.
Die
Barks Library war ein Verkaufsdauerschlager in der deutschsprachigen Comicwelt der neunziger Jahre. In den Comicläden quollen die Bücherbretter und Drehständer über mit Barks-Alben. Trotzdem finden man über Auflagenhöhen einzelner Alben und des Gesamtdings kaum Zahlen. Eigentlich gar nicht.
Auf eine Angabe aber bin ich gestoßen: 1995 feierte Ehapa das fünfhunderttausendste Barks-Album, das die Druckerpresse aussprotzte, und verloste aus diesem Anlaß eine Goldmünze (siehe Bil).
Daran läßt sich festklammern und weiterturnen!
Leider habe ich nichts darüber gefunden, wann genau 1995 das war. Ob die Presse den fünfhunderttausendsten Band im Januar oder im Dezember 95 ausspie, das macht durchaus einen Unterschied. Nehmen wir somit die goldene, die graue Mitte.
– Von der gelben
WDC-Reihe erschienen 1995 die Bände 15 bis 20. Sagen wir, 18 Bände liegen vor.
– Von der rosaroten
Donald-Duck-Reihe kamen 1995 die Bände 4 bis 10. Wir nehmen sieben Bände.
– Von der blauen
Onkel-Dagobert-Reihe lagen 1995 nur die beiden ersten Alben mit Einseitern vor.
– Die sechs Alben der grünen
Daniel-Düsentrieb-Reihe lagen 1995 vollständig vor.
– Das einsame Weihnachtsalbum lag 1995 vor.
– Die Reihen
Fähnlein Fieselschweif,
Oma Duck und
Daisy Duck waren noch in weiter Ferne.
Nach dieser Grobrechung haben wir also mit 34 von 133 Alben die halbe Million geknackt. Rechnen wir mit den Ausgangswerten ganz genau, kommen wir für die 133 Alben auf eine Gesamtauflage von 1.955.882 Stück, für das Einzelalbum ergibt sich nach Eva Zwerg eine Durchschnittsauflage von 14.706 Stück.
Also grob knapp zwei Millionen Gesamtauflage und grob knapp fuffzehntausend im Schnitt fürs EInzelalbum. Alles cum kilo salis.
Es ist auch einiges zu bedenken:
Mitte der Neunziger erschienen in der gelben
WDC- und in der rosaroten
Donald-Duck-Reihe gerade die Berichte aus Barksens Schaffenshöhe Ende der vierziger und Anfang der fünfziger Jahre. Diese Bände verkauften sich sicherlich besser und erlebten mehr Nachdrucke als spätere, die den Stoff aus den späten fünfziger und aus den sechziger Jahren enthielten. Kein Zweifel dürfte sein, daß die späteren Fieselschweif-, Daisy- und Oma-Bände mit ihrem in Barksens Werk randständigen Stoff deutlich niedrigere Auflagen hatten als die gelbe, die Donald- und die Dagobert-Reihe.
Mitte der Neunziger war der Höhepunkt des Rummels um Barks und um die
Barks Library. Genauer gesagt 1994 mit Barksens Europagastspiel, mit Barks-Ausstellungen in Galerien und Museen und mit den Prachtschinken von Barrier und Helnwein. Ende der neunziger und Anfang der zweitausender Jahre waren in der Öffentlichkeit der Jubel und Trubel um Barks abgeflacht – und vermutlich auch die Auflagenhöhen der
Barks Library.
Einzelne Alben Mitte der Neunziger hatten somit sicherlich Auflagenhöhen deutlich über dem Durchschnitt, spätere Alben – und namentlich die drei Randreihen – dagegen unter dem Durchschnitt.
Das zeigt sich auch daran, daß es keine Schwierigkeit bereitet, in der Elektrobucht und auf ähnlichen Plattformen Alben von Mitte der neunziger Jahre auch in gutem Zustand für wenig Geld angeboten zu finden. Die Daisy- und Oma-Alben sind dort dagegen teuer – weil sie klar in wesentlich niedrigerer Stückzahl ins Volk gestreut worden sind.
Wenn der Barksgipfel ("Peak Barks") schon 1994 oder 1995 war und die Auflagenhöhen der Einzelalben in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre sichtbar ins Tal rumpelten, ist die Gesamtauflage des Dings womöglich um einiges unter den groberrechneten knapp zwei Millionen angesiedelt.
Wer über Eingeweihtenwissen zu den Auflagen der
Barks Library verfügt, möge damit bitte herausrücken, bevor er's sich auf der Bahre bequem macht. Meine Grobrechnerei und Herumüberlegerei auf Grundlage dieser einen Zahl von 1995 bleibt hoffentlich nicht das letzte Wort dazu.
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.02.24 16:51.