Datum: 20. Juni 2023 11:54
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Orville Orb
Wobei man natürlich auch über den Stellenwert der Berichte streiten kann, zu denen Barks nur die Zeichnung beigesteuert hat. Im Prinzip wären ja die Zeichnungen echt, die Handlung aber nicht. Aber man kann die Handlung ja nicht von den Zeichnungen trennen, was dann dafür spräche, dass auch die Handlung einen wahren Kern haben muss.
Echte Zeichnungen, keine echte Handlung. Grundsätzlich ging' das schon, und zwar so: ein beliebiges Oma- oder Daisystück, "nur 'Zeichnungen' von Barks". Die Handlung ist nicht echt, aber das "Szenenbild", der "Hintergrund", die "Ausstattung" sind's: Omas Hof, die Umgebung, Daisys Haus, die Straßen Entenhausens. Barks wußte schließlich bestens Bescheid auf Stella Anatium, für ausgedachte Geschichten um Daisy und Oma braucht er da nix (oder nur wenig) aus der Einbildung zuzutun, sondern er kann solche Fabelstückchen an den wirklichen Orten spielen lassen.
Ist wie mit der Geschichte vom Franz Biberkopf. Ist nie geschehen, den Franz hat's nie gegeben. Aber den Alexanderplatz gibt's.
Die Oma und die Daisy gibt's natürlich echt, sie sind durch unzweifelhafte Barksberichte ausgiebig belegt. Aber zum Beispiel der Guido Gockel nicht und auch nicht der Dumbo (dessen Nichtsein ich begrüßen würde), die nur je einmal in diesen Stückchen ihre Visitenkarten im Barkswerk hinterlassen. Omas Hof und Daisys Haus sind der Alexanderplatz, und Guido Gockel und Dumbo, das sind Franz Biberköpfe.
Ich leg' nicht meine Hand ins Feuer dafür, daß es so ist. Aber man kann's so sehen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.06.23 11:54.