Mehrfachwesenforscher, aufgepaßt! (Sprechblasenfälschungen im Bleistiftstummelbericht)
Datum: 30. April 2023 20:55
In Tegedede 81 (1985) sind im Bleistiftstummelbericht so gut wie alle Sprechblasen umgezeichnet. In einer Reihe von Bildern führt das unmittelbar zu Fälschungen, wer von den Neffen eigentlich spricht.
Hier sieht man am Gestänge und Gerohre auch, wie durch die blöde Sprechblasenumzeichnerei die Zeichnungen teilverfälscht sind:
Eins der Dächer wird verdeckt:
Nächstes Bil. Im Tegedededruck ist bei den rechten Neffenköpfen der Strich dicker und gröber. Wie auch am Schnabel des "grünen" Neffen gut zu sehen, war hier die Tegedededruckvorlage offenbar in schlechtem Zustand, so daß in Kopenhagen oder Stuttgart der hauseigene Leonardo da Vinci Teile der Zeichnung "restaurieren" mußte. Völlig sinnlos erscheint dagegen die Erweiterung des Schattens oder der schwarzen Fläche unterm Polster, das der linke Neffe abgenommen hat.
Bemerkenswert übrigens, daß sie ihre Oma nicht einfach "Oma" nennen, sondern "Oma Duck". Gibt's da noch 'ne andere Oma mit anderem Nachnamen, die in den Berichten nicht auftaucht?
Man beachte, wie durch die Sprechblasenumzeichnerei ein Stück von Donalds Kopf verdeckt wird, obwohl in diesem Teil der so aufgeblähten Blase nur weißestes Weiß ist. Die Barksblase hätte ohne weiteres gereicht, auch den Fuchstext aufzunehmen. Im Tegedededruck ist außerdem das Streifenmuster des Neffenturbans fast ganz verschwunden, und aus einem nicht nachvollziehbaren Grund fehlt der Schatten unter Donalds Bein vollständig:
Drei Blasen im Deutschen, aber nur eine steigt von irgendwo auf, dafür gleich dreifach. Da könnt' ein Neffenforscher lang grübeln, was das für eine besondere Unterklasse des gemeinsamen Sprechens bildet. Ist aber gar keine, sondern bloß verfälscht:
Man könnt' nun fragen, was der Sinn der Übung war. Andere Ausgaben zeigen, daß die Barksblasen ohne weiteres ausreichen, auch den Fuchstext aufzunehmen; gelegentlich ist die Barksblase dann wirklich randvoll, selten muß die Schrift verkleinert werden.
In den seligen achtziger Jahren machte man den Satz wohl nicht am Bildschirm, sondern auf der Maschine im Haus und brachte den Text dann mit Schere und Kleber an den Druckvorlagen an. Das wird ein rechtes Gefummel gewesen sein, und da war's wohl einfacher, kurzerhand die Blase an den Text anzupassen statt umgekehrt. Rauhe Sitten, das, und eigentlich nicht zu billigen. Aber so waren die seligen achtziger Jahre.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.04.23 22:10.