Liebe Donaldist:innen,

ein Freund trug an mich als ihm bekannten Experten für entenhausensche Angelegenheiten die Frage heran, wie denn das Verhältnis Dagobert Ducks zu Katzen sei.
Ich habe gegrübelt und gegoogelt, aber mir fiel keine Geschichte ein, die diesbezüglich Aufschluss geben könnte. Vielleicht hat ja jemand von euch einen Ansatz?

Hochachtungsvoll, Primus Antonius

Bei Dagobert Duck herrscht eher das Nützlichkeitsprizip vor.

Wie nicht anders zu erwarten, hat Dagoberts Verhältnis zu Katzen immer etwas mit Geld zu tun.

Eine schwarze Katze etwa, die ihm Glück gebracht hat, schiebt er zu Donald ab, da sie im Geldspeicher zu viele Schäden anrichtet (DDT 341, S.74ff). Als ein Katzenfutterhersteller fotogene Katzen für einen Werbespot im TV sucht, lockt Dagobert mit einer Schachtel "Schlecki" zig Katzen an, zumal für jede Katze ein Honorar von 10 Talern versprochen wird (DDT 219, S.89ff). Panik verursacht bei Dagobert eine zugelaufene Katze, da sie hohe Unkosten nach sich zieht. Erst später wird klar, daß die Katze nur in den Geldspeicher wollte, weil dort eine Mäuseplage herrscht. Sie wird sodann von Dagobert als "Mäusepolizei" eingesetzt (TGDD 63, S.22ff). So etwas klappt allerdings nicht mit jeder Katze - Oma Ducks Kater Moritz solidarisiert sich zum Leidwesen Dagoberts mit den Mäusen (MM 23/81, S.25ff).

Dagobert scheint im Grund seines Herzens ein Tiefreund zu sein – weil er sich im Umgang mit Menschen schwerer tut? Seine Tierliebe sucht er freilich immer mit seiner Geldesliebe in Einklang zu bringen, und oft genug kommt dem Tierfreund sein Geiz in die Quere.

In einem Einseiter füttert er ein Eichhörnchen im Park – mit den immer gleichen Nüssen. In einem anderen Einseiter hält er sich einen Papagei und versucht ihm, Sätze beizubringen. Denken wir außerdem an das Huhn, das er bei Oma Duck erst zum Nutzen kauft, das er dann aber liebgewinnt.

Sogar der "harte" Dagobert im Zählender-Papagei-Bericht sagt über das Tier, das ihm Donald gegen seinen Willen aufgedrückt hat, er könne es ja nicht verhungern lassen, er sei ja kein Unmensch. Es ist möglich, daß sich auch die Katze Molly im Haus nützlich machen und Mäuse fangen soll. Andererseits ist Dagobert nicht so herzlos, Mollys Nachwuchs einfach auszusetzen, und auch für die naheliegende Lösung, die Kitten ins Tierheim abzuschieben, mag er sich offenbar nicht entscheiden. Zwar wollte er Mollys Nachwuchs nicht selber durchfüttern, ihm schien aber wichtig gewesen zu sein, daß die Kitten in der Familie blieben.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.11.22 16:39.