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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: ju313 ()
Datum: 15. November 2022 20:52

Die Rückmeldungen bis jetzt zeigen nur Tippfehler (dürften eigentlich nicht vorkommen, wenn sorgfältig Korrektur gelesen wird) und leichte Veränderungen (prügle, prügel'), aber keine Wortersetzungen (Indianer, Skalp, Bleichgesicht). Letzteres muss man abwarten.

Was ist eigentlich der Vorteil des Schubers? Der kosten 80 EUR, die Einzelbände zusammen 70 EUR. Was ist denn der Mehrwert des Schubers?

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 15. November 2022 21:41

Quote
ju313
Was ist eigentlich der Vorteil des Schubers?

Gar keiner. Als Besitzer der eingeschuberten Carl Barks Collection kann ich ein Liedchen davon singen, daß es nervig ist, die Bücher so zu verwahren und jedesmal aus- und einzuschubern, wenn man in einem Buch Rat sucht.

Eigentlich sollen die Schuber die Bücher vor Staub, Schmutz und sonst allem Bösen schützen, was da so kreucht und fleucht. Das tun sie auch. Aber die Schuber sind selber so schön und wertig gestaltet, daß man auf sie genauso achtgeben muß wie auf die Bücher. Im Grunde brauchte man einen Schuber für die Schuber, der dann aber aus nix als unbedruckter Pappe besteht und nicht wieder selber schützenswert ist.

Quote

Was ist denn der Mehrwert des Schubers?

Vermutlich – der Schuber.

Ich weiß, bei den jüngsten Ehapa-Rosa-Büchern gab's den noch "umsonst". Aber die Tempos mutieren bekanntlich, und Ehapa mag wohl nix mehr "herschenken".



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.11.22 05:21.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: ju313 ()
Datum: 24. November 2022 15:15

Ich habe der Neugier nicht widerstanden, und den ersten Band der neuen Gesamtausgabe erstanden („Die Mutprobe“). Der Band beinhaltet Berichte aus dem Jahr 1947. Hier meine ersten Eindrücke:

Das geringfügig kleinere Format gegenüber der Carl Barks Collection ist nicht störend, aber es gibt halt einen haptischen Unterschied: Das Papier der neue Ausgabe ist zwar durchaus glatt, aber das Glanzpapier der CBC ist einfach edel und fühlt sich viel besser an. Das ist natürlich – gerade in der jetzigen Zeit – auch ein Kostenfaktor.

In einem Punkt sticht die neue Ausgabe groß heraus: Die Lautworte sind übersetzt! Das ist natürlich ein Knaller.

Ich hatte mal einen Band von Fantagraphics mit amerikanischen Text gekauft, aber wieder verkauft. Die knallig bunte Farbgebung hatte mir gar nicht gefallen und hinsichtlich der amerikanischen Fassung bin ich dann zu den Gladstone-Alben gewechselt. Die neue deutsche Ausgabe hat keine kindlich-bunte Farbgebung. Aber ein Kritikpunkt von mir ist:
In der deutschen Barks-Library und den amerikanischen Gladstone-Alben hat Donalds Bluse gelbe Streifen und Knöpfe. In der MM und den TDDD sind die Streifen blau und die Knöpfe gelb. In der neuen Gesamtausgabe sind die Streifen und Knöpfe auf Donalds Bluse weiß! Das sieht völlig ungewohnt aus.

Es handelt sich um die Fuchs II-Fassung wie in der CBC.

Zitat aus dem Vorwort:
„Die Texte wurden an die neuen Rechtschreibregeln angepasst, zudem einige Figurennamen vereinheitlicht und inhaltliche Fehler korrigiert; größere Eingriffe dieser Art sind vermerkt: Im Übrigen sind diese Comics und ihre Übersetzungen unverändert, da sie sich als Dokumente der Zeit verstehen, in der sie entstanden sind.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 24. November 2022 18:34

Quote
ju313
Ich hatte mal einen Band von Fantagraphics mit amerikanischen Text gekauft, aber wieder verkauft. Die knallig bunte Farbgebung hatte mir gar nicht gefallen und hinsichtlich der amerikanischen Fassung bin ich dann zu den Gladstone-Alben gewechselt. Die neue deutsche Ausgabe hat keine kindlich-bunte Farbgebung.

Die Fantagraphics-Farbgebung lehnt sich an die der amerikanischen Hefte an, in denen die Berichte das erste Mal erschienen sind. Es würde mich wundern, wenn Ehapa nicht einfach die Fantagraphics-Farben übernimmt, sondern jetzt mit neuen Farben daherkommt.

Wenn Dir der Fantagraphics-Band damals knallig bunt vorkam und der Ehapa-Band nicht, nehme ich an, der Fantagraphics-Band enthielt Berichte aus einer anderen Zeit. Es war ja eine Spanne von fünfundzwanzig Jahren, in der die Urhefte erschienen sind, und Western Publishing hat in den sechziger Jahren sicherlich anders gefärbt als in den vierzigern.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 24. November 2022 18:46

Quote
ju313
„Die Texte wurden an die neuen Rechtschreibregeln angepasst, zudem einige Figurennamen vereinheitlicht und inhaltliche Fehler korrigiert; größere Eingriffe dieser Art sind vermerkt: Im Übrigen sind diese Comics und ihre Übersetzungen unverändert, da sie sich als Dokumente der Zeit verstehen, in der sie entstanden sind.“

Es ist wohl nichts dagegen zu sagen, daß Ehapa auch mal eine Barksausgabe in neuer Rechtschreibung aus der Taufe hebt; man muß sich eher wundern, daß es erst jetzt geschieht. Wir Altschriftler sind ehrenvoll unterlegen – und haben so manche Schlacht gewonnen; den Sieg hatten sich die Reform-Radikalinskis in den neunziger Jahren anders vorgestellt. Es fängt heut kein keiser im bot einen al.

Änderungen wie aus "ich prügel[']" mach "ich prügle" haben aber mit alter oder neuer Rechtschreibung nichts zu tun. Es sind unnötige stilistische Glättungen des Fuchstextes, wobei ich tunlichst daran zweifle, daß es sich glatter liest als vordem.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: ju313 ()
Datum: 24. November 2022 19:17

Es war der gleiche Band (nämlich der zeitlich erste) mit der "Mutprobe". Die Farbgebung war denke ich gleich (ich erinnere mich noch, dass Dagoberts Kleidung, als er im Sessel der "Mutprobe" sitzt, grün war wie in der neuen deutschen Ausgabe und nicht, wie ich es als schottischer empfinde, rot, wie es z.B. in der CBC ist).

Der Unterschied liegt wahrscheinlich daran, das die amerikanische Ausgabe auf anderem Papier und/oder farbintensiver gedruckt ist. Aber das ist alles nicht wichtig, denn die Farbintensität der deutschen Ausgabe ist o.k. Die Farben an sich sind manchmal ungewohnt (siehe mein Beispiel mit Donalds Bluse).

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 24. November 2022 19:54

Die Bluse ist halt so wie im amerikanischen Urdruck, siehe das Bildbeispiel in einem meiner Beiträge hier auf der vorigen Seite.

Fantagraphics macht aber Ausnahmen. In irgendeinem Band haben sie darauf verzichtet, Dagoberts gewöhnlichen Rock grün oder lila zu färben, wie's im Urdruck war. Auch durfte Joseph Robert Cowles, einer der Beiträger zu den Bänden, den Kalifornienbericht ganz neu färben, wohl weil er völlig vernarrt in ihn ist.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 14. Dezember 2022 22:12

Hatte heute Gelegenheit, den Band im Laden zu befingern und beglubschen.

Ich glubschte gleich: Die Bücher sind größer als die amerikanischen. Auch die Bindung scheint gediegener, bei den Fantagraphics-Bänden habe ich immer Angst, daß der Buchblock bricht. Auch der Umschlagüberzug ist ein anderer. Die US-Bände haben einen Überzug, der möglicherweise als edler gilt, der aber empfindlicher ist. Ich ziehe den deutschen vor, da muß man nicht gleich Angst haben, daß man sich mit Fett- oder Schmierfingern im Umschlag verewigt, beim deutschen läßt sich's leicht abwischen. Größe, Bindung, Umschlagüberzug sind beim deutschen Band ziemlich genau wie bei der "Hardcover-Barks-Library".

Die Letterei wirkt etwas kalt und wird mit Sicherheit keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, aber es ist gut lesbar und hat Kleinbuchstaben. Die Gruselletterei in Asterix: kein Vorbild, nur Mahnung.

Wichtiger Unterschied zu den Ami-Bänden: der Begleittext! Die Amibände haben am Ende Kurztexte von verschiedenen Verfassern, der deutsche Band enthält einen längeren, den Berichten vorangestellten Text von David Gerstein. Das wird dann wohl in jedem Band so sein. Was besser ist, kann ich nicht sagen. Den Gerstein-Text habe ich überflogen. Die Infodichte und -tiefe der Texte von Geoffrey Blum in der Carl Barks Collection hat er nicht, die haben auch die Kurztexte in den Fantagraphics-Bänden nicht.

Es reizte mich, mir diese Ausgabe anzuschaffen. Aber das Geld! Der Platz! Noch hocke ich nicht in (m)einer Millionärsvilla. Außerdem: Seit fast dreißig Jahren kaufe ich beinahe ununterbrochen irgendwelche laufenden Barksreihen, und ich habe wenig Lust, jetzt weitere zehn Jahre oder so in die Verlängerung zu gehen. Meyn ungeduld hat ursach. Und Gott weiß (aber wahrscheinlich nicht mal der), was in diesen zehn Jahren plus minus, die die Reihe laufen wird, an neuen Zensurbomben hochgeht, von denen wir jetzt nicht zu alpträumen wagen.

Nun, ich muß das nicht jetzt entscheiden. Bei der Carl Barks Collection bin ich auch erst eingestiegen, als schon acht oder neun Schuber draußen waren. Wenn man sich alles auf einen Schlag anschafft, macht eine Barksreihe auch viel mehr Spaß.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.12.22 18:12.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: ju313 ()
Datum: 15. Dezember 2022 17:32

Ja, den Platz dafür habe ich eigentlich auch nicht. Es wird immer mehr. Ohne die deutschen Lautworte wäre es für mich nicht interessant, aber die Lautworte sind ein Alleinstellungsmerkmal für eine Gesamtausgabe.

Das Lettering könnte besser sein (etwas klein) - damit kann aber klarkommen. Die Texte von Geoffrey Blum fand ich immer langatmig - deshalb ist es für kein Verlust (und ich habe sie ja schon in der CBC bzw. den Alben).

Solange der Fuchstext nicht verändert wird, ist die Reihe aus meiner Sicht zu empfehlen.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: ju313 ()
Datum: 25. Januar 2023 12:38

Wie bereits geschrieben, ist die Besonderheit der neuen Ausgabe für mich, dass die Lautworte übersetzt sind. Ich habe deshalb mal die ersten beiden erschienenen Bände dahingehend angeschaut und dabei ist mir folgendes aufgefallen (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

Band 1: "Australisches Abenteuer"
Seite 3, Panel 4: "ZOW" wurde nicht von Erika Fuchs übersetzt und ist in der Urbarks-Text-Fassung belassen worden - kann man akzeptieren, aber auch kritisieren. Die Vorgehensweise ist jedenfalls inkonsistent zu anderen Stellen (siehe nächster Absatz).

Exemplarisch wurden die Lautworte des ersten Berichtes von Band 1 "Im Land der Vulkane" mit MM 22/1963 und TGDD 51 verglichen.
Seite 13 Panel 3: Bei einer Schlägerei wird eine Wolke gezeigt mit den Lautworten "KNUFF! PUFF!" und innerhalb der Wolke "PAFF!"; das Lautwort "PAFF!" steht aber nicht in der MM (auch nicht in den TGDD 51); im Urbarks ist allerdings ein Lautwort ("SOCK!") innerhalb der Wolke vorhanden.
Seite 22 Panel 4: Beim Schnarchgeräusch "CHR! CHR!" ist ein "CHR!" zu viel.
Seite 25 Panel 3: Von den Lautworten "KRACKS!" und "KRACH" ist "KRACH" weder in der MM noch in den TGDD 51 enthalten; Im Urbarks heißt es "CRACK!" und "CRASH" - das zweite Lautwort existiert dort also.
Seite 29 Panel 1: Von den Lautworten "SCHLUCK!" und "HICK" ist "HICK" weder in der MM noch in den TGDD 51 enthalten; Im Urbarks heißt es "FOOF!" und "HIC" - das zweite Lautwort existiert dort also.

Fazit dieses Berichts (soweit erkannt): Ein Lautwort wurde hinzugefügt und die Übersetzung von 3 Lautworten, die im Urbarks vorhanden, aber in den deutschen Erstausgaben nicht enthalten sind, sinngemäß übersetzt. Das ist aber augenscheinlich nicht von Fuchs.

Band 2: "Vergebliches Streben"
Die Lautworte der Seiten 4 und 6 sind nicht übersetzt! Das ist negativ anzumerken (unzuverlässige Arbeit).

Band 2: Einseiter "Das Glück liegt auf der Straße" (heißt eigentlich "Das Hufeisen") - unklar, wo der neue Titel herkommt
Panel 6: Das Lautwort "CLONK!" wird mit "BONK!" übersetzt; in MM 49/1961 heißt es aber "ZACK!" (was aber hier keinen Sinn macht); die Übersetzung der Neuausgabe stammt augenscheinlich nicht von Fuchs.

Band 2: Einseiter "Verschätzt" (unklar, wo der Titel herkommt)
Panel 6: Das Lautwort "THUD!" wird mit "BUMM!" übersetzt (macht wenig Sinn); in den TGDD 137 heißt es "RASSEL"; die Übersetzung der Neuausgabe stammt augenscheinlich nicht von Fuchs. Interessanterweise steht in der BL-DO 25 "RASSEL" und "PLUMPS" - dort wurde also ein Lautwort hinzugefügt.

Band 2: "Der Perlsamen"
Seite 2, Panel 5: "BLAM! BOPP!" wird zu "PIFF! PAFF!"; in den TGDD 10 heißt es "PENG! PENG!" (was aber nicht glücklich gewählt ist); die Übersetzung der Neuausgabe stammt augenscheinlich nicht von Fuchs.

Gesamtfazit: bis auf 2 Seiten sind die Lautworte in den ersten 2 Bänden übersetzt, aber es sind einige Freiheiten auffällig (bitte beachten: ein genauer Seite-für-Seite-Vergleich wurde nur für einen einzigen Bericht gemacht).

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
Datum: 25. Januar 2023 15:20

Ju313:

Danke für die Analyse. Einmal mehr festigt sich meine Meinung: Ich bleibe bei dem, was ich habe.

------------------------
Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 19. Februar 2023 18:59

Der Barkssammler hat seit einiger Zeit keine Freude mehr am Barkssammeln. Es ist eine Achterbahnfahrt, ein heute hü, morgen hott. Erst darf in Entenhausen keiner mehr "Indianer" sagen, dann dürfen wieder alle "Indianer" sagen, wenn eine Vorpredigt belehrt, das und andres gehöre sich nicht, aber zugleich wird der Dumbobericht Gevatter Fuchsens wegen aus der Welt getilgt. Und jetzt hat's Bombie erwischt. Ich weiß, all dies geht nicht auf Egmont Ehapa zurück, aber unsre Tränen als Leser und Käufer lindert das nicht.

Eine Zense jagt die andere. Und sinkt die eine zu Boden und wir jubeln, schon fällt von oben die nächste auf unsere Häupter, und wir stöhnen aufs neue. Unter diesen "Spielregeln" eine auf fünf oder zehn Jahre angelegte neue Barksausgabe anzuschaffen ist für mich ausgeschlossen. Da ich mit Barks reichlich ausgestattet bin, habe ich gut lachen. Gnade der frühen Geburt. Aber auch jedem Jungdonaldisten, der auf seinen ersten großen Barks plant, kann ich nur den väterlichen (nicht großväterlichen – Gnade der späten Geburt) Rat geben, einen Batzen Taler beiseite zu legen oder anzusparen, zu lauern, wann es aus zweiter Hand ein gutes Angebot für eine der abgeschlossenen Werkausgaben gibt, und wenn's ein Jahr dauert oder zwei oder drei, und dann zuzuschlagen. Lauern, lauern, lauern – zustechen! Jäger sein, Herr seines Schicksals.

Dagegen wandelt in einen dunklen Raum ohne Halt und Boden hinein, wer in den kommenden Jahren die neue Ausgabe sich zulegen will. Gott weiß, welche Zensen wir noch aufglühen und verglühen sehen. Morgen folgt vielleicht ein Bann für alle Daisyberichte, weil irgendein*e Hanswurst*in zwitschert, die Schleife auf Daisys Haupt sei ein antiemanzipatorisches, des Weibes Geschlechterrolle verfestigendes Sinnbild und "geht gar nicht". Gejagter ist hier der Barkssammler, auf einer Nußschale hockend den tobenden Wellen des Schicksals ausgeliefert.

Was die Berichte angeht, sind die Carl Barks Collection und die "Hardcover-Library" am besten. Nicht ohne Fehler und Macken, aber der Barks und die Fuchs sind darin meines Wissens vollständig zensefrei. Früher war nicht alles besser. Der Barks schon.



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.02.23 07:22.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: Theodora Tuschel ()
Datum: 19. Februar 2023 19:56

Hat einer der kenntnisreichen Beiträger hier die aktuelle Barks-Gesamtausgabe "Onkel Dagobert und Donald Duck von Carl Barks" genau auf den Fuchstext durchgesehen? So weit ich sehe, sind bisher drei Bände erschienen, der vierte erscheint im Juni. Den ersten habe ich mir gekauft, aber 35 Euro pro Band nur zur Kontrolle auf den Fuchstext sind mir zu happig. Meine Hoffnung war/ist, dass mit der kaum sichtbaren Vorbehaltsklausel auf der Impressumsseite Ehapa tatsächlich wagt, wieder zum Fuchstext zurückzukehren. Sicher nicht in allen Einzelheiten wie Lautworte, Aufschriften etc., aber im Wesentlichen, d.h. in den Sprechblasentexten. Falls das so ist, würde ich es meiner/unserer Petition an Ehapa auf die Fahne schreiben. Aber noch bin ich unsicher. Es kann natürlich auch sein, dass die Verlagspolitik von Band zu Band schwanken wird, wie schon bei der LTB-Barks-Ausgabe: manches wird stehengelassen, anderes muss weg, ohne eindeutiges Konzept. Das wäre fast das Schlimmste.

Mit Fuchs-Text wäre es eine löbliche Ausgabe, obwohl das Lettering ganz sicher keinen Grafikpreis gewinnt. Noch schlimmer finde ich, dass der Druck zum Himmel stinkt - ich kann den Band nur am offenen Fenster öffnen, ohne die Luft anhalten zu müssen.

Übrigens protestieren die dänischen Donaldisten gerade bei Disney gegen das Verbot der inkriminierten Bombie-Geschichten von Don Rosa. Es lebe die donaldistische Internationale!



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.02.23 20:29.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: ju313 ()
Datum: 19. Februar 2023 22:35

Nach meiner Kenntnis erschien der erste Band im Oktober, der zweite im Januar, der dritte wird im April erscheinen und der vierte im Juli (wenn man sie einzeln kauft). Also alle drei Monate einer von mindestens 30.

Ich habe die ersten zwei gekauft, werde aber aussteigen. Ich schließe mich den Ausführungen von Coolwater an. Das ist auf zu lange Sicht angelegt mit vielen Ungewissheiten bezüglich Änderungen. Außerdem habe ich die CBC und die Albenausgabe. Die Bücherregale sind voll und ich sammle noch andere Sachen.

Mit einem genauen Fuchstext-Vergleich des zweiten Bandes kann ich leider nicht dienen.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 20. Februar 2023 07:20

Quote
Theodora Tuschel
Meine Hoffnung war/ist, dass mit der kaum sichtbaren Vorbehaltsklausel auf der Impressumsseite Ehapa tatsächlich wagt, wieder zum Fuchstext zurückzukehren. […] Es kann natürlich auch sein, dass die Verlagspolitik von Band zu Band schwanken wird […]

Die großen Zensenschwünge, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, gingen nicht von Berlin aus, sondern von Burbank, und wie Burbank die Zense in den kommenden Jahren schwingen wird, weiß Berlin sowenig wie wir. Donald und die Seinen sind "Disney-Figuren", und wenn Disney pfeift, muß Ehapa Männchen machen. Ob in Deutschland irgendwelche Donaldisten einen "klassischen Fuchstext" unangetastet wissen wollen, kümmert die Verantwortlichen in Burbank vermutlich wenig. Von Carl Barks und Don Rosa ist ihnen wahrscheinlich kaum mehr die Namen geläufig, von Erika Fuchs wohl nicht einmal das.

Mit Jano Rohleder hat das Rosawerk bei Egmont Ehapa einen Betreuer, wie man ihn sich nicht besser wünschen kann. Dem Bombie-Bann muß er sich aber genauso fügen. Ein leidenschaftlicher Rosajünger wie Jano wird nun sicherlich alles tun, darauf hinzuwirken, daß der Bann aufgehoben wird, mehr als ein Ehapamensch, der nicht für Barks und Rosa brennt. Aber die Entscheidung spricht Disney.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 20. Februar 2023 14:58

Quote
ju313
Nach meiner Kenntnis erschien der erste Band im Oktober, der zweite im Januar, der dritte wird im April erscheinen und der vierte im Juli (wenn man sie einzeln kauft).

Das ist dann wohl der hier: [www.egmont-shop.de]

Der Andenband ist der Band, der in der amerikanischen Ausgabe den Zombiebericht enthält. Ich gehe davon aus, der Bombie-Bann betrifft nicht nur die Rosa-Geschichten, sondern auch den Barks-Bericht. Anders gibt's nicht Sinn.

Zweifellos ist der deutsche Band bereits fertig zusammengestellt, und wahrscheinlich ist er auch schon gedruckt. Das heißt, wenn Disneys Bombie-Bann ganz neu ist, könnte der Zombie in der deutschen Barks-Ausgabe gerade noch hineingerutscht sein. So wie Matula mit seiner berühmten Hechtrolle unter einem sich schließenden Garagentor.

Nimmt man die Mitteilung an Rosa ernst, kann das aber auch bedeuten, daß nur die erste Auflage des Barksbandes den Zombiebericht enthält und der Inhalt bei folgenden Auflagen zombierein gesäubert sein wird. Oder aber: Disney geht so weit, einen Auslieferungsstopp für die erste Auflage mit Zombie zu verfügen, und Ehapa muß das Ding neu drucken lassen …

Nun, ich werde das Ganze von den Zuschauerrängen verfolgen. Gewiß mit Anteilnahme für die Barkssache, doch im ganzen entspannt. Meine Barkschen sind im Trockenen. Außerdem: Kismet, Großunternehmer!

Und, Barks einmal einen guten Mann sein lassend, wie wär's zur Abwechslung mit so was: Lustiges Taschenbuch Nr. 526 – Jagd durch Berlin. Kein Blut, kein Schweiß, keine Tränen, keine verzweifelten Aufschreie des leiden Geschöpfs wegen niedersausender Zensen, im besten Fall wird man sogar gut unterhalten.

Ich komm' mir vor wie so ein Kerl, der vierzig Jahre lang beim Barras war, mit Buzzcut, "Jawoll", Strammstehen und allem Pipapo, und der nach seiner Entlassung, als Belohnung an sich selbst und weil er "lange genug gedient hat", sich gehen läßt und einen auf Hippie macht, herrlich ungebunden und (nach)lässig durch die Gegend läuft, sich das Haar lang wachsen läßt, auch anfängt zu kiffen. "Peace, Bruder!" Die tapfere Barksausgabenkauferei ist sozusagen die straffe Zucht, der ich mich jahrzehntelang unterworfen habe, das Berlin-LTB ist das Rumgammeln und Kiffen, auf das ich endlich mal Bock hab'.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.02.23 15:42.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 29. März 2023 00:41

Alarmstufe Rot!

Der dritte Band der neuen Barksreihe, dessen Erscheinen noch bis vor kurzem für den 11. April angekündigt war und der in der amerikanischen Urausgabe den Zombiebericht enthält (siehe Vorbeitrag) – dieser Band soll plötzlich erst am 10. September erscheinen: [www.egmont-shop.de]

Nachtijall …

… traps, traps: Bombie ist raus! Wudu-Hudu-Zauber ist raus! Zwei Möglichkeiten: Der Band war schon gedruckt, und jetzt müssen sie ihn einstampfen und neu, zombiefrei austüfteln und drucken, oder der Band stand kurz vor Druck, und jetzt müssen sie ihn neu, zombiefrei austüfteln und drucken.

War nix mit der Matula-Hechtrolle.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.23 01:40.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 29. März 2023 14:20

Ich irrte. Der 10. September ist der Vorbestell-Ersttag. Das Ding ist tatsächlich nicht um fünf, sondern um sechs Monate verschoben und erscheint am 10. Oktober. Der zehnte zehnte: natürliche Überlegenheit des Dezimalsystems und – meinereiners, denn das ist mein Geburtstag.

Wie auch immer, ich habe gerade an Ehapa eine Nachricht folgenden Inhalts gesendet:

Liebe Ehapäer, mit gehobenen Augenbrauen nehme ich zur Kenntnis, daß der Erscheinungstag des dritten Bandes der laufenden Carl-Barks-Gesamtausgabe um satte sechs Monate vom 11. April auf den 10. Oktober verschoben wurde. Stimmt's, oder hab' ich recht: Das hat mit einem gewissen Zombie zu tun, der in diesem Band eigentlich einen Auftritt haben sollte. In Eurer Inhaltsbeschreibung zur Reihe heißt es: "In dieser neuen Gesamtausgabe kommen alle Geschichten des 'Duck Man' … zum Abdruck." Falls nun einzelne Geschichten erklärungslos rausfliegen (nach dem, was man so liest, derzeit der Zombie und Dumbo), trifft diese Inhaltsbeschreibung ja nicht mehr zu, und eine Carl-Barks-Werkausgabe kann man's nicht mehr nennen. Schade! Ich weiß, es ist nicht Eure Schuld. Liebe Grüße!

Ich erwarte keine allzu erhellende Antwort. Die Lizenznehmer sind von Disney zum Schweigen verdonnert. In der Carl-Barks-Gruppe auf Fehßbuck sind David Gerstein, der für Fantagraphics arbeitet und für die deutschen Bände die Vorworte schreibt, und Joakim Gunnarsson, der schwedische Egmont-Chefredakteur. Beide sind hervorragende Barks-Kenner und tragen viel bei, aber wenn's um laufende Zensen geht, kommt von ihnen nie etwas. Maulkorb vom Rechte-Inhaber.

Armer Irrer, der ich bin, habe ich noch immer eine Resthoffnung von null Komma eins Prozent, die Verschiebe hat mit dem Zombie nichts am Hut, und dahinter steckt was ganz andres. Was weiß ich, Suezkanal blockiert, Papier beschmiert, Druckerei explodiert. In dem Fall kann Ehapa reinen Wein einschenken.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 29. März 2023 17:57

Eine weitere Möglichkeit habe ich um null Uhr einundvierzig nicht bedacht: Ehapa legt den Band so lange auf Eis – vorläufig für ein halbes Jahr –, bis die Besprechungen mit Disney zu einem erfreulichen Ergebnis gekommen sind und der Bombiebann aufgehoben ist.

Das Erscheinen des Bandes zu verschieben, bis das Zombieverbot Geschichte ist, und wenn's Jahre dauert, wäre auch die einzig saubere Lösung. Fantagraphics kann ja einfach mal den im Barkswerk randständigen Dumbobericht rauswerfen und (vergeblich) hoffen, es merkt keiner – aber eine Barks-Gesamtausgabe ohne Wudu-Hudu-Zauber, das ist wie New York ohne Lichter.

Ich befürchte nur, im Laufe der kommenden Jahre werden noch mehr Berichte von Sperrungen betroffen sein, und zig Bände in der Warteschleife auf unbestimmte Zeit Runden drehen lassen, weil einzelne Berichte nicht erscheinen dürfen, das ist auch kein Zustand, den sich Ehapa leisten kann und der den Barkskäufern Vergnügen macht.

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Re: Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt
geschrieben von: Beppo ()
Datum: 29. März 2023 18:59

Die politische Korrektheit geht über Leichen; nicht nur, aber doch sehr ausgeprägt in den US of A.

Ich hab ja auch ein paar starke Meinungen, aber ich verlange nicht, dass alles, was mir nicht passt, gleich vom Erdboden verschwinden muss. Dann hätte ich ja nichts mehr, worüber ich mich aufregen kann. Ich bin ein Pharisäer, der den Zöllner braucht, um sich abzugrenzen. Am Bombie kann man doch wunderbar demonstrieren, wie rassistisch die Leute 1949 waren. Ist zwar das falsche Beweisstück, aber rassistisch waren sie allemal.

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

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