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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: Der Sumpfgnom ()
Datum: 07. Mai 2020 07:59

Ich stimme meinen Vorrednern Beppo und Prof. Cosinus zu, dass es normal ist, dass sich Texte im Laufe der Jahre leicht verändern. Auch große Weltliteratur wird ständig neu aufgelegt. Zumeist in einer Neuübersetzung. Diese sind sogar nicht selten besser als die ältere Ausgaben.

Solange der Sinn der Texte von Frau Fuchs nicht verändert wird, sind mir kleinere Änderungen eigentlich egal. Das Gesamtwerk wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Ich denke, dass der Verlag als Zielgruppe in erster Linie nach wie vor die Jugend im Blick hat. Vor Jahren wurde in einer Barks-Geschichte mal der Namen Daniel Kübelböck eingepflegt. Diese Änderung wurde sicherlich nicht zur Erquickung der Altdonaldisten vorgenommen...

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: Hr.Zeilinger ()
Datum: 07. Mai 2020 09:03

Quote
Der Sumpfgnom
Ich denke, dass der Verlag als Zielgruppe in erster Linie nach wie vor die Jugend im Blick hat. Vor Jahren wurde in einer Barks-Geschichte mal der Namen Daniel Kübelböck eingepflegt. Diese Änderung wurde sicherlich nicht zur Erquickung der Altdonaldisten vorgenommen...

Die Altersgrenzen der Lebensabschnitte
Kindheit
Jugend
Erwachsen
werden in der wissenschaftlichen Literatur recht unterschiedlich angegeben.

im Übrigen gehöre ich zwar nicht der Gruppe der Jugendlichen an, fühle mich dennoch jünger als tatsächlich, eben weil das Lesen der Donald Duck - Berichte in gewisser Weise ein Jungbrunnen ist.

Jugendsprache ist für mich eher ein Forschungsanlass als eine Kommunikationsmöglichkeit.

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
Datum: 07. Mai 2020 14:14

Quote
Volduck

Interessant wäre mal zu erfahren, welche Zielgruppe der Verlag bei seinen „Aktualisierungen“ eigentlich vor Augen hat. Haben wir literaturpsychologisches Fachpersonal in der Hinterhand?

Meine Rede ... und: Leider nicht. Ich habe ja trotz intensiveren Umsehens nicht mal einen Germanisten/eine Germanistin gefunden, die diesbezüglich forschungsbereit gewesen wäre ...

*seufz*

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Grkztrrrschwrzkajaaaa!

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
Datum: 07. Mai 2020 23:03

Ich bin ja nur sehr unregelmäßig auf dem Schwarzen Brett, aber dennoch irritiert.

Wenn hier jemand herkommt und versucht, seine LTB-Sammlung zu barer Münze zu machen, dann wird er sofort verbal vom Hof gejagt. Wenn irgendjemandem ein Schreibfehler unterläuft, wird ihm das gerne mal genüsslich unter die Nase gehalten. Empfindlichkeiten werden gerne schnell exzessiv ausgelebt.

Aber wenn der Kollege Prof. Cosinus Frau Doktor Fuchs praktisch auf eine Stufe mit Don Rosa stellt (ja, ganz nett, aber kein Medium), dann geht man darüber stillschweigend hinweg? Muss ich das verstehen?

Wenn das grundgütige Leuchtkamel noch unter uns weilte, dann hätte es längst eine gepfefferte Replik gesetzt.

Duck auf, Maus raus
Alex

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
Datum: 08. Mai 2020 09:59

Quote
Bürgermeister von Timbuktu
Aber wenn der Kollege Prof. Cosinus Frau Doktor Fuchs praktisch auf eine Stufe mit Don Rosa stellt (ja, ganz nett, aber kein Medium), dann geht man darüber stillschweigend hinweg? Muss ich das verstehen?

Mein Guter,

einerseits: die Einstufung von E.F. als MEDIUM steht so, glaube ich, nicht in unserer Satzung. Dort steht der wissenschaftliche Barksismus-Fuchsismus. Nun bin ich weit entfernt davon, die "Medium"-Sicht zu verwerfen; aber sie ist kein Erfordernis für die Wissenschaftlichkeit. Bei uns in der Theologie wäre das wie eine ausschließliche Fokussierung auf die Mystik (die ich für hoch spannend und durchaus ergiebig halte) bei gleichzeitigem Ausschluss der gängigen wissenschaftstheoretisch akzeptierten Modelle (z.B. der Transzendentaltheologie). Ich bin zu sehr Systematiker, um mich nur auf Mystik zu verlassen; und habe andererseits selbst genug erlebt, um zu wissen, dass an Mystik grundsätzlich auch was dran ist. Insofern wäre ich da für Ideenfreiheit.

Andererseits, und wenn Du selbst auch mal pubertierende Kinder gehabt hast, wirst du diese Sicht sicher teilen können: Ich muss nicht alles verstehen, und ich muss nicht alles hören (wollen) smiling smiley

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Grkztrrrschwrzkajaaaa!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.20 10:00.

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: duck313fuchs ()
Datum: 08. Mai 2020 12:14

Grundlage des Donaldismus bzw der Forschung ist Barksismus-Fuchsismus. Bei Barks ist das sein gezeichnetes Werk. Keiner käme auf die Idee, dass redaktionell vorgenommene Änderungen nunmehr anstelle des Bildes von Barks treten könnten. Das zeigt sich auch oben bei den 12 Panzerknackern. Problematisch ist allerdings, wenn Vorzeichniungen von Barks von anderen Künstlern umgesetzt wurden. Nachdem es da teilweise auch massive Änderungen in den Personen gab, ist es fraglixh, ob diese Werke - hauptsächlich die HDL-Geschichten - zu Forschungszwecken geeignet sind. Das geht meiner Ansicht nur, wenn man die Vorzeichnungen von Barks zugrunde legt.
Fuchsismus ist das von Frau Dr. Fuchs geschriebene Wort, hierbei sind natürlich auch die von Frau Dr. Fuchs selbst vorgenommenen Bearbeitungen Fuchsismus.
Änderungen daran, wenn sie auch evtl fuchsisch klingen oder Verbesserungen darstellten, sind halt kein Fuchs-Text mehr und können deshalb keine Grundlage der Wissenschaft sein. Ansonsten würde quasi die Büchse der Pandora geöffnet. Wer bestimmte dann, was umd warum es noch Fuchsismus wäre?
Meine schon häufiger geäußerte Kritik bezieht sich auch darauf, dass ehapa Neuauflagen als Original-Fuchs-Text bewirbt, obwohl dies nicht der Fall ist. So geht es auf keinen Fall.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.20 12:14.

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: Der Sumpfgnom ()
Datum: 08. Mai 2020 12:47

Quote
duck313fuchs
Bei Barks ist das sein gezeichnetes Werk.

Aber auch hier ist zu beachten, dass Carl Barks einen Großteil seiner Zeichnungen von seiner Frau Garé hat tuschen lassen. Ob sich Garé 1:1 an die Vorgaben hielt, wissen wir nicht.

Was reiner Barksismus / Fuchsismus ist, ist kaum zu definieren. Dass Fuchs ihre Texte größtenteils noch mal neu überarbeitet / neu getextet hat, macht die Sache nicht einfacher. Ersetzt Fuchs II automatisch Fuchs I?

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 08. Mai 2020 15:15

Quote
duck313fuchs
Problematisch ist allerdings, wenn Vorzeichniungen von Barks von anderen Künstlern umgesetzt wurden. Nachdem es da teilweise auch massive Änderungen in den Personen gab, ist es fraglixh, ob diese Werke - hauptsächlich die HDL-Geschichten - zu Forschungszwecken geeignet sind. Das geht meiner Ansicht nur, wenn man die Vorzeichnungen von Barks zugrunde legt.

Völlig richtig. Es gibt auch die Fälle, wo in Berichten Einzelbilder oder Bildfolgen, die aus irgendwelchen Gründen verlorengegangen sind, nach bestem Wissen und Gewissen restauriert worden sind, wobei für die zeichnerische Ausführung Daan Jippes herangezogen wurde, etwa in Der Feuerteufel oder Wiedersehn mit Klondyke.

Diese Restaurierungen sind eine feine Sache, aber natürlich hat es wenig Sinn, in der Duck-Forschung ein Jippes-Bild mit der Lupe zu begutachten. Wenn man einen gotischen Dom begutachtet, weil man lernen will, wie die Steinmetze im Mittelalter gearbeitet haben, hat es auch wenig Sinn, mit der Lupe in der Hand ausgerechnet dort herumzuschwarwenzeln, wo nach Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg das Bauwerk in neueren Zeiten restauriert worden ist.

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: duck313fuchs ()
Datum: 08. Mai 2020 17:02

Von den ca 800 Barks-Berichten hat Frau Dr. Fuchs ca 220 überarbeitet. Ein Großteil Der Texte ist deshalb Fuchs I. Wenn jetzt Fuchs II wirklich erheblich von Fuchs I abweicht, kann untersucht werden, was nun zutreffender sein könnte. Immerhin geht es dann nur um Abwägung von Äußerungen von Frau Dr. Fuchs und nicht um Worte von irgendwelchen Redakteuren, die sich eventuell keine Gedanken über die Bedeutung ihrer Wortwahl gemacht haben.

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: Der Sumpfgnom ()
Datum: 08. Mai 2020 18:08

Quote
duck313fuchs
Wenn jetzt Fuchs II wirklich erheblich von Fuchs I abweicht, kann untersucht werden, was nun zutreffender sein könnte.

Das wär doch mal ne Forschungsarbeit wert.

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: Hr.Zeilinger ()
Datum: 08. Mai 2020 18:33

Quote
Der Sumpfgnom

Wenn jetzt Fuchs II wirklich erheblich von Fuchs I abweicht, kann untersucht werden, was nun zutreffender sein könnte.

Das wär doch mal ne Forschungsarbeit wert.

Wer macht's? Wer liest sämtliche Korrespondenz zwischen Fuchs und div. Donaldisten?

Wer hat die Zeit?

Da muss man schon sehr viel Tagesfreizeit haben.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.20 18:34.

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: duck313fuchs ()
Datum: 08. Mai 2020 18:35

...noch werte ich die Zungen aus. Danach schau ich mal nach den Unterschieden zwischen Fuchs I und II. Einige Beispiele gibt es ja schon bei dem Faden "Sprachvergleich - Barks, Fuchs und sonst nichts"...

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: Theodora Tuschel ()
Datum: 08. Mai 2020 20:34

Fuchs I - Fuchs II - was ist treffender? Der Faden "Sprachvergleich" bietet hervorragendes Anschauungsmaterial. Aber ich glaube, die Frage ist nicht richtig gestellt, oder eher: so gestellt ist sie nicht ergiebig. Die Frage ist vielmehr: "War Erika Fuchs ein Medium oder eine Übersetzerin?" Beppo hat unter Annahme der Medium-Theorie Kluges dazu gesagt. Meine Ansicht ist: Wir brauchen die Medium-Theorie nicht. Erika Fuchs war kein Medium, sie war Übersetzerin. Was keineswegs heißt: "nur" Übersetzerin. Wenn man wissenschaftlichen Donaldismus und Translationswissenschaft (i.e. die Wissenschaft vom Übersetzen) zusammenbringt, kommt mehr heraus als ein Vergleich von Fuchs I und Fuchs II. Eine Arbeit dazu ist in Vorbereitung, erfordert aber noch einiges an Nachdenken und Recherchieren ... ach, wäre Wissenschaft doch weniger verwirrend!

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: duck313fuchs ()
Datum: 09. Mai 2020 07:11

Frau Dr. Fuchs war keine "Übersetzerin". Sie hat die Welt von Entenhausen, dargestellt in den USA, in unsere Welt übertragen und Anfang der 50ger Jahre den hier noch völlig unbekannten "way of life" der USA verständlich transponiert und teilweise ihre eigenen Berichte erzählt. Um ihr Werk wissenschaftlich bearbeiten zu können, muss insoweit erst mal festgestellt werden, was ihr Werk ist und ob bzw welche Gründe es gab, warum sie Änderungen vornahm. Vieles ist insoweit vom damaligen Zeitgeist beeinflußt. Man könnte dann ihre Arbeit aktualisieren, wenn man dann in ihrer Art den jetzigen Zeitgeist ermitteln und evtuell Vorschläge für Neuerungen unterbreiten würde...

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
Datum: 09. Mai 2020 07:33

Aus meiner Sicht ist es in diesem Zusammenhang wichtig, den Unterschied zwischen Übersetzung und Übertragung zu betonen.

Lyrik oder Dramen kann man nicht einfach "übersetzen", da kommt nichts Gutes heraus.
Auch die Bibel ist nur begrenzt übersetzbar: Das Hebräisch des Alten Testamentes ist z.B. eine Konsonantenschrift, in der je nach Vokal "nfsh" (nefesch) den physischen Atem oder die spirituelle Seele oder auch "rwh" (ruach) den Geist Gottes oder den Sturmbraus bedeuten.
Der Effekt ist durchaus massiv, das kann man am besten sehen, wenn man die Einheitsübersetzung der Bibel und die Verdeutschung von Martin Buber vergleicht: Die Worte der EÜ sind völlig korrekt, aber der Geist des Originals wohnt in Buber.

Deswegen ist es so wichtig, dass sachkundige Leute die Übertragungen machen; es gehört schon einiges an Inspiration dazu, damit das funktioniert - siehe auch Übertragungen von Shakespeare.

Fuchs ein Medium? Das ist für mich kein Dogma. Jedenfalls aber inspirierte (spiritus - Geist!) Überträgerin und daher der Maßstab für kanonisches Material.

Freilich: Auch inspirierte Übersetzungen brauchen - das ist eine Eigenheit unserer Sprache - ab und zu eine Aktualisierung. Die Schlegel-Tieck-Übertragung von Hamlet ist großartig, aber dort gibt es Redewendungen und Sprachbilder, die heute nicht mehr gut verständlich sind.
Das Heikle ist dabei, jemanden zu finden, der gleich inspiriert ist wie Schlegel-Tieck und die Sache nicht völlig versaut. DA ist es dann besser, die authentischen Versionen "einzufrieren" und das als festgelegt und unveränderlich zu betrachten.

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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: Hr.Zeilinger ()
Datum: 09. Mai 2020 08:35

Quote
Ostsibirischer Korjakenknacker
Freilich: Auch inspirierte Übersetzungen brauchen - das ist eine Eigenheit unserer Sprache - ab und zu eine Aktualisierung. Die Schlegel-Tieck-Übertragung von Hamlet ist großartig, aber dort gibt es Redewendungen und Sprachbilder, die heute nicht mehr gut verständlich sind.
Das Heikle ist dabei, jemanden zu finden, der gleich inspiriert ist wie Schlegel-Tieck und die Sache nicht völlig versaut. DA ist es dann besser, die authentischen Versionen "einzufrieren" und das als festgelegt und unveränderlich zu betrachten.

Oh selig, oh selig ein Mitglied der D.O.N.A.L.D. zu sein.

Es ist eine Lust, mit lauter Studierten bekannt zu sein. In der D.O.N.A.L.D. lerne ich non formal und informell und beiläufig mehr als in den meisten Seminaren und Symposien.
Bald werde ich in meinem Curriculum Vitae angeben, dass ich MdD bin.

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
Datum: 09. Mai 2020 08:46

Quote
Hr.Zeilinger
Bald werde ich in meinem Curriculum Vitae angeben, dass ich MdD bin.

Ha ... in meinem offiziellen steht der Professor-Püstele-Preis unter "Ehrungen und Auszeichnungen" *G*
Noch hat niemand danach gefragt, was das denn genau sei smiling smiley

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: Theodora Tuschel ()
Datum: 09. Mai 2020 15:43

Quote
Ostsibirischer Korjakenknacker
Aus meiner Sicht ist es in diesem Zusammenhang wichtig, den Unterschied zwischen Übersetzung und Übertragung zu betonen.

Übersetzung und Übertragung: die Unterschiede sind graduell. Da gibt es keine Teilung in zwei separate Mengen. Auch ein Übersetzer persischer Lyrik oder japanischer Haikus nennt sich "Übersetzer" und nicht "Überträger". Sonst hast du völlig Recht. Entscheidend ist die Art des Textes. Was Google Translate kann, ist etwas völlig anderes als das, was Martin Luther, Harry Rowohlt, Peter Urban, Ingo Herzke oder Erika Fuchs können. In dieser Klasse ist jede/r Übersetzer/in ein Medium, wenn man diesen Ausdruck unbedingt gebrauchen will. Ich finde ihn esoterisch überhöht.

Etwas anderes ist die Frage nach Textmodernisierungen. Mir ein Gräuel bei Literaturübersetzungen. Neuübersetzungen sind wichtig, aber "behutsame Modernisierungen" älterer Texte sind fast immer ein Graus. Wenn die Zeit kommt, dass Leser die Fuchstexte nicht mehr verstehen - vielleicht im 22. Jahrhundert - kann jemand die neu übersetzen. Aber am Fuchstext darf nicht gerüttelt werden!

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 09. Mai 2020 15:50

@ Knackikowski:

Quote

Auch die Bibel ist nur begrenzt übersetzbar: Das Hebräisch des Alten Testamentes ist z.B. eine Konsonantenschrift, in der je nach Vokal "nfsh" (nefesch) den physischen Atem oder die spirituelle Seele oder auch "rwh" (ruach) den Geist Gottes oder den Sturmbraus bedeuten.
Der Effekt ist durchaus massiv, das kann man am besten sehen, wenn man die Einheitsübersetzung der Bibel und die Verdeutschung von Martin Buber vergleicht: Die Worte der EÜ sind völlig korrekt, aber der Geist des Originals wohnt in Buber.

Deswegen ist es so wichtig, dass sachkundige Leute die Übertragungen machen; es gehört schon einiges an Inspiration dazu, damit das funktioniert - siehe auch Übertragungen von Shakespeare.

Fuchs ein Medium? Das ist für mich kein Dogma. Jedenfalls aber inspirierte (spiritus - Geist!) Überträgerin und daher der Maßstab für kanonisches Material.

Schön und gut, aber hieße all das nicht folgerichtig, daß das Anaversum, das es innerdonaldistisch-wissenschaftlich zu erforschen gölte, das englischsprachige Barksens ist, derweil Fuchsens "Übertragung" auf den Rang eines – wenn auch "inspirierten" – "Kunstwerkes" hinabgedrückt ist?

Wer die Bibel und die "Welt der Bibel" wissenschaftlich erforscht, wird ja auch nicht umhinkönnen, die hebräischen, aramäischen und griechischen Originaltexte aus der Antike zu büffeln. Irgendwelche deutschen Übertragungen, die viele Jahrhunderte später entstanden sind, sind dafür ja überhaupt nicht von Belang. Luthers deutsche Bibel mag ein "inspiriertes" Sprachkunstwerk eigenen, hohen Ranges sein und auch allerhand über Geist und Kultur des Deutschland des 16. Jahrhunderts sagen – für die Bibelforschung und die geschichtliche Erforschung des Zeitalters der Bibel brauchte es das Lutherwerk gar nicht zu geben. Auch die EÜ oder den Buber nicht.

Was heißt es also für die donaldistische Forschung, wenn die Fuchs nur ein Luther oder Buber war? Wer, was weiß ich, über Häuser oder Bäume oder Zähne oder Zungen im Anaversum forscht, wird doch dann zum englischen Urbarks greifen müssen. Wer über Häuser oder Bäume oder Zähne oder Zungen im Alten Testament und der in ihm abgebildeten geschichtlichen Welt wissenschaftlich forscht, greift ja auch nicht zum Luther oder Buber, sondern zu den Originaltexten.

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Re: Fuchs Zitat getreulich erledigt
geschrieben von: duck313fuchs ()
Datum: 09. Mai 2020 16:12

Falsch.
Die Bibel hat ihren Ursprung im Orient und ist deshalb in den dortigen Sprachen geschrieben. Für uns wurde sie übersetzt.
Donaldismus ist Barksismus-Fuchsismus, also das zeichnerische Werk von Barks und der Text von Frau Dr. Fuchs. Insoweit ist der Fuchstext das ORIGINAL und direkt die Übertragung der Welt von Entenhausen in unsere Welt und nicht eine irgendwie geartete Übersetzung von einem verbindlichen ursprünglichen Text.

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