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Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
geschrieben von: Klaas moneysac ()
Datum: 28. August 2019 00:01

Kennt ihr noch die Geschichte mit dem Maharadscha der nach Entenhausen kommt und sich in einen ruinösen Wettstreit mit Dagobert stürzt? Am Ende werden sogar seine Kleider gepfändet und er sitzt nackt in einem Fass am Strassenrand und bettelt.Wie kann das sein er war doch ein fremdes Staatsoberhaupt und werden in Barks Sozialstaatsideen sogar Kleider gepfändet? Ich fand die Story am Ende richtig hart.

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Re: Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
Datum: 28. August 2019 06:01

Das wäre eine Frage für das DIRePol... wie mit einem Staatsoberhaupt umgegangen wird, ist ja eine diplomatische Frage...

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Grkztrrrschwrzkajaaaa!

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Re: Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
geschrieben von: Klaas moneysac ()
Datum: 29. August 2019 01:06

Aber dennoch bleibt die Frage der sozialen Härte. Das Barks dem Maharadscha noch nicht mal Kleider ließ finde ich grausam.

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Re: Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
geschrieben von: DasLeuchtkamel ()
Datum: 02. September 2019 06:50

Quote
Klaas moneysac
Aber dennoch bleibt die Frage der sozialen Härte. Das Barks dem Maharadscha noch nicht mal Kleider ließ finde ich grausam.
Barks ist Berichterstatter!

Duck auf, Maus raus!

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Re: Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
geschrieben von: Klaas moneysac ()
Datum: 07. September 2019 19:25

Ich würde mich sehr sehr freuen wenn einer der hier Werten Entenhausener Honoratioren mir antworten würde zu meiner Frage zu dem nackten Maharadscha von Zasterabad im Fass. Man dankt

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Re: Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 07. September 2019 20:54

Quote
Klaas moneysac
Wie kann das sein er war doch ein fremdes Staatsoberhaupt und werden in Barks Sozialstaatsideen sogar Kleider gepfändet?

Fremdes Staatsoberhaupt … Sicherlich, als Oberhaupt eines Fürstenstaates ist ein Maharadscha als Staatsoberhaupt völlig korrekt bezeichnet. Allerdings: Über die indischen Fürstenstaaten wölbte sich in unserer Welt eine noch größere Staatlichkeit, und das oberste Oberhaupt war der Kaiser und später der Präsident von Indien. Die indischen Fürstenstaaten "besaßen auch während der britischen Oberherrschaft eine zum Teil beträchtliche Autonomie unter ihren lokalen Fürsten", siehe hier: [de.wikipedia.org] … aber Staatsoberhaupt eines völlig souveränen Staates war ein Maharadscha nicht. Staatsoberhaupt ist nicht gleich Staatsoberhaupt.

Und auch heute noch, wo sie politisch außer Gefecht gesetzt sind und von Staatsoberhaupt keine Rede mehr sein kann, gibt es noch "Maharadschas" – jedenfalls Menschen, die sich so nennen und so genannt werden, die in Palästen wohnen und über Tigerland verfügen, sonst aber wohl als indische Ernst Auguste größtenteils Stoff für die Klatschpresse bilden. Aus dem gleichen Text: "1971 schaffte die indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi sämtliche Adelstitel ab und entzog somit den ehemaligen Herrschern die letzten Privilegien. Maharadscha ist daher heute nur noch ein Höflichkeitstitel für die Familienoberhäupter ehemaliger Herrscherfamilien. Diese besitzen aber zumeist noch ihre Ländereien und Paläste; sie heiraten auch meist noch untereinander."

Langer Rede kurzer Sinn: Wie Indien auf Stella Anatium regiert wird und über wieviel politische Macht und Autonomie ein Maharadscha dort verfügt, wissen wir nicht. Gut möglich und sogar sehr wahrscheinlich, daß dies von Maharadscha zu Maharadscha verschieden ist, je nach innerer Verfassung des jeweiligen Fürstenstaates und wie dessen Beziehung zur mutmaßlich auch auf Stella Anatium bestehenden indischen Zentralgewalt geregelt ist.

Der Maharadscha von Majoran in Maharadscha für einen Tag wird bekanntlich nach alter Väter Sitte auf sehr merkwürdige Weise "erwählt" und ebenso regelmäßig an die Staatstiger verfüttert, wenn er nicht genug Gewicht auf die Waage bringt. Auch in seinen Handlungen ist er vielfach sehr eingeschränkt und angeblich "sinnreichen" Sachzwängen unterworfen. Ein Palastwärter kann ihm einen Säbel an den Hals halten und befehlen: "Ihr stellt nichts zur Verfügung, tretet nicht zurück und geht auch nicht […]"

Majorans Gegenspieler, der Radscha von Rupfepur, scheint in seinem Fürstentum über mehr Macht zu verfügen. Dabei ist ein Maharadscha im Rang höher als ein Radscha. Aber was tut's? Der Fürst von Liechtenstein hat in seinem Knirpsstaat auch eine stärkere politische Stellung als die britische Königin in ihrem Königreich und in ihren anderen Reichen, wie Kanada, Australien und so weiter.

In Der reichste Mann der Welt erfährt man nicht viel darüber, wie die politische Stellung des Zasterabaders beschaffen ist und wie stark und gefestigt seine Macht ist. Gut möglich, daß er kaum mehr ist als "nur" ein sehr reicher Mann, aber als Maharadscha ein Papiertiger und der Thron, auf dem er hockt, auf wackeligen Beinen steht. Und daß er sein ganzes Vermögen in der Fremde für nichts und wieder nichts hinausgeschmissen hat, hat den Thron vielleicht ganz umgestoßen. Ja, daß er als Penner in Entenhausen endet, ist schon kraß.

Lesenswert übrigens dieser FAZ-Artikel über den letzten Maharadscha von Jaipur: [www.faz.net]

"Man Singh II. war es aber auch, der, zum Entsetzen seiner drei Gattinnen, den Palast der Familie in ein Hotel verwandelte, weil ihm das Geld ausging."

In einem Faß wird er immerhin nicht rumgelaufen sein zum Schluß …

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Re: Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
Datum: 08. September 2019 06:24

Hervorragende Erklärung, bester Coolwater!

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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

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Re: Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 08. September 2019 15:35

Ich habe mir eben Der reichste Mann der Welt noch einmal sorgfältig durchgelesen,in der CBC-Fassung (Fuchstext sollte der TGDD-Fassung von 1967 entsprechen). Einen tatsächlich harten und eindeutigen Beleg, daß der Maharadscha von Zasterabad (noch) Oberhaupt eines Fürstenstaates ist, enthält der Bericht nicht.

Ein Entenhausener sagt, als der Maharadscha durch die Stadt fährt: "Der ist ein ganz hohes Tier in Indien." Das kann alles mögliche heißen, muß auf jeden Fall nicht zwingend auf eine hohe Stellung im Staate und auf politische Macht gemünzt sein. Bill Gates oder Gloria von Thurn und Taxis bei uns wird man ohne weiteres "hohe Tiere" nennen, ohne daß sie über Fürstentümer gebieten.

Angesprochen wird der Zasterabader mal mit "Hoheit", mal mit "Herr Maharadscha". Auch alles unklar. Den Abkömmlingen der Habsburger und Hohenzollern in unserer Welt wird von Bürgern, die von ihrer Pracht geblendet sind, auch schon mal diese oder jene vor Ehrfurcht triefende Anrede zuteil, obwohl jene über keine Reiche mehr herrschen.

Der Maharadscha hat einen "Schatzkanzler". Das ist allerdings ein härterer Hinweis auf das Vorhandensein eines "Hofstaates" und in weiterer Ableitung auf einen "Staat". Trotzdem: Es könnte auch der private "Hofstaat" sein, über den ein "nur" sehr reicher "Maharadscha" gebietet, der aber kein Reich (mehr) hat.

Es ist also gut möglich, daß es sich beim Zasterabader um einen bloßen "Ernst August" handelt, der sein Geld an Orten wie Saint-Tropez, Madeira, Entenhausen verjuxt und verjubelt. Das würde erklären, wieso es nicht zu diplomatischen Verwicklungen führt, daß man ihm am Entenhausen die Kleider vom Leib pfändet, ohne daß es zu diplomatischen Verwicklungen kommt. Grausames Spiel des Schicksals, daß der "Kaiser ohne Staat" am Ende als "Kaiser ohne Kleider" dasteht.

Natürlich alles Spekulation. Vielleicht führt die Pfändung (komisch übrigens, daß sie der Bürgermeister höchstpersönlich vollstreckt) sehr wohl zu diplomatischen Verwicklungen, von denen Barks uns bloß nicht mehr berichtete. Bemerkenswert auch, daß in Zasterabad niemand Anstalten zu machen scheint, den Maharadscha zurückzuholen, jedenfalls hockt er "später", was immer das genau heißt, noch in Entenhausen auf einer Parkbank und bettelt. Muß man in der Heimat, wo man durch den Entenhausener Statuen-Irrsinn "vollkommen pleite" ist, für ein Ticket und einen vernünftigen Anzug für "Seine Majestät" zusammensparen?

Unabhängig vom konkreten Fall des Maharadschas ist die Frage nach einem Sozialstaat in Entenhausen interessant. Ist das schon mal erforscht worden? Donald ist ja sehr oft "pleite", und seine "Jobs" wechselt er öfter als die Matrosenbluse. Trotzdem hört man in den Berichten wenig bis gar nix darüber, daß er mal so etwas wie Arbeitslosengeld oder Stütze kriegt oder daß es so etwas in Entenhausen überhaupt gibt.

Mir fällt zu dieser Frage bloß das Ende von Kummer mit Kunststoff (WDC 171) ein, wo einer der Knaben zu Donald und Dagobert spricht: "Morgen können wie euch noch mal verköstigen, aber dann ist unser Gespartes auch alle. Wir werden uns wohl alle nach einer gutbezahlten Stellung umsehen müssen."

An den Bezug von Arbeitslosengeld oder Stütze scheint man im Hause Duck also nicht einmal zu denken. Mehrere Möglichkeiten:

1. Es gibt kein Arbeitslosengeld oder keine Stütze in Entenhausen.
2. Es gibt sie, aber sie fallen zu niedrig aus. Das muß nicht gleich heißen, daß mögliche Unterstützungsleistungen so niedrig sind, daß man verhungert. Aber die Ducks haben einen gewissen Lebensstandard, den sie ohne Frage halten wollen. Der angeblich so arme Donald wohnt immerhin in einem gut ausgestatteten Einfamilienhaus in einer nicht schlechten Wohngegend, und die Ducks haben wohl kaum Lust, nach Kummersdorf in eine Bretterbude zu ziehen und nur noch in Fetzen herumzulaufen.
3. Es gibt sie, aber man will sie für sich nicht in Anspruch nehmen (ist "zu stolz" dafür).
4. Es gibt sie, aber man ist nicht anspruchsberechtigt. (Die Ducks sind "jung und gesund" und "können arbeiten".)

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Re: Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
geschrieben von: Der Sumpfgnom ()
Datum: 08. September 2019 18:27

Quote
Coolwater
(...) ist die Frage nach einem Sozialstaat in Entenhausen interessant. Ist das schon mal erforscht worden? Donald ist ja sehr oft "pleite", und seine "Jobs" wechselt er öfter als die Matrosenbluse. Trotzdem hört man in den Berichten wenig bis gar nix darüber, daß er mal so etwas wie Arbeitslosengeld oder Stütze kriegt oder daß es so etwas in Entenhausen überhaupt gibt.

Zumindest gibt es in Entenhausen ein Arbeitsamt, siehe FC 1010 "Emilie" und WDCD 6 "Genau der richtige Job". Daraus lässt sich schlussfolgern, dass es auch eine durchaus größere Arbeitslosigkeit gibt. Wenn nur hie und da mal eine Stelle besetzt werden muss, benötigt man für diesen Akt nicht gleich ein ganzes Amt. Ob die Arbeitslosen Stütze etc. bekommen, lässt sich dadurch leider allerdings auch nicht ableiten.

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Re: Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 09. September 2019 01:02

Als Einrichtung für Bedürftige gibt es in Entenhausen auch die Volksküche, wie wir aus dem Cibolabericht wissen. Ob aber der Träger die öffentliche Hand ist oder nicht vielmehr eine private Stiftung oder etwa die Kirche, geht nicht hervor.

Der Kreis der "Bedürftigen", denen die Volksküche offensteht, ist eingeschränkt: "Ihr seid jung und gesund und könnt arbeiten! Wir sind nur für Alte und Kranke da!" Mag sein, daß der Mitarbeiter der Volksküche besonders unwirsch und hart ist, wenn stadtbekannte Gangster ihm ein "Theater" vorspielen …

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Re: Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 22. September 2019 04:57

Quote
Der Sumpfgnom
Ob die Arbeitslosen Stütze etc. bekommen, lässt sich dadurch leider allerdings auch nicht ableiten.

Aus dem Goldschiffbericht:



Zumindest in unserer Welt leitet sich der Ausdruck "stempeln gehen" von dem Stempel ab, den die Arbeitslosen früher beim Empfang des Arbeitslosengeldes bekamen. Allerdings hat sich die Wendung bei uns längst von ihrer ursprünglichen Bedeutung gelöst, den Stempel kriegt man als Arbeitsloser schon lange nicht mehr, und "stempeln gehen" bedeutet auch allgemein "arbeitslos sein" und meint nicht nur den Erhalt des Arbeitslosengeldes.

Trotzdem ein zarter Hinweis, daß Donald in Zeiten der Arbeitslosigkeit vom Amt womöglich Geld empfängt.

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Re: Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
geschrieben von: Pankranz Piepenström ()
Datum: 22. September 2019 12:11

Quote
Coolwater
[...]Trotzdem ein zarter Hinweis, daß Donald in Zeiten der Arbeitslosigkeit vom Amt womöglich Geld empfängt.

Na ja - besonders doll kann die Unterstützung vom Amt aber nicht sein, wenn Herr Duck sich im Zweifelsfall lieber in sklavenähnlichen Beschäftigungsverhältnissen für 30 Kreuzer pro Stunde ausbeuten lässt.
Was übrigens eine weitere Frage aufwirft: Wenn es in Entenhausen nicht einmal eine vernünftige soziale Absicherung gibt - wofür werden eigentlich die Steuern verwendet, die ja vermutlich nicht nur von einem bekannten Großunternehmer gezahlt werden müssen (von diesem allerdings in exorbitanter Höhe*)?

Beste Grüße
PP

*auch das Steuersystem selbst ist interessant und für hiesige Verhältnisse ungewöhnlich. Die Progression jedenfalls ist radikal:

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Re: Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
geschrieben von: Das Schwarze Phantom ()
Datum: 22. September 2019 15:21

Quote
Coolwater
Vielleicht führt die Pfändung (komisch übrigens, daß sie der Bürgermeister höchstpersönlich vollstreckt) sehr wohl zu diplomatischen Verwicklungen, von denen Barks uns bloß nicht mehr berichtete. Bemerkenswert auch, daß in Zasterabad niemand Anstalten zu machen scheint, den Maharadscha zurückzuholen, jedenfalls hockt er "später", was immer das genau heißt, noch in Entenhausen auf einer Parkbank und bettelt. Muß man in der Heimat, wo man durch den Entenhausener Statuen-Irrsinn "vollkommen pleite" ist, für ein Ticket und einen vernünftigen Anzug für "Seine Majestät" zusammensparen?

Laut einer späteren Geschichte haben sich die Beziehungen zu Zasterabad offenbar wieder normalisiert. Der Bürgermeister erwähnt gar die anscheinend gewichtigen Handelsbeziehungen:

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Re: Maharadscha-kein Sozialstaat bei Barks
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 22. September 2019 16:18

Quote
Das Schwarze Phantom
Laut einer späteren Geschichte haben sich die Beziehungen zu Zasterabad offenbar wieder normalisiert. Der Bürgermeister erwähnt gar die anscheinend gewichtigen Handelsbeziehungen:

Lassen wir's mal dahingestellt, ob der "Beleg" was taugt. winking smiley Ich find's aber witzig, wie Dagobert als größter Geschäftsmann und Industrieller in Entenhausen auf den flehentlichen Appell des Bürgermeisters, an die Handelsverträge zu denken, bloß gelangweilt zurückgibt: "Wozu? Mir bringen die gar nichts."

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