Datum: 15. April 2019 11:05
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Theodora Tuschel
(Ich hoffe, Verehrtester, du hast den Esel als Anspielung auf Palmsonntag erkannt.)
Was denn für ein Esel?
Den habe ich nicht verstanden. Aber ich muß ja auch nicht alles verstehen. Ich bitte um Erhellung!
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Beppo
Aber wie wir in Bayern sagen: Eimal neidappt langt. Das Leben ist zu kurz, um sich wochenlang mit Bottaro zu beschäftigen.
Ach was. Das laß das Phantom man selber entscheiden, für welche Dinge er Wochen seines Lebens verwendet! Ich habe im Laufe meines Lebens schon weitaus sinnlosere Verwendungen von Lebenszeit beobachten dürfen. Und vielleicht war dieses Beobachten meinerseits ja auch sinnlos. Schließlich gibt es bekanntlich nur eine Tätigkeit, die langweiliger als Angeln ist: einem Angler beim Angeln zuzusehen. Trotzdem kann beides Spaß machen und erfüllend sein.
Ich persönlich sehe dem Phantom zumindest gerne bei seinen Ausführungen zu!
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Ostsibirischer Korjakenknacker
Und das erklärt auch, warum bestimmte Darstellungen einzelner Figuren in den LTB-Geschichten für mich immer unschlüssig und daher unglaubwürdig ausgesehen haben ...
Genau das ist es. In meiner Kindheit, als ich Lustige Taschenbücher noch lustig fand, gab es in diesen bessere und schlechtere Geschichten. Und manchmal war die Mimik und Gestik der Protagonisten nur begrenzt passend zu der Handlung, das fiel sogar mir Knirps auf. Und dank des Phantoms weiß ich nun, weshalb das so ist. Danke!
Grundsätzlich finde ich an dem Vorgehen des Herrn Bottaro wenig Tadelnswertes. Für mich ist auch das Verwenden zusammenkopierter Motive für eine neue Geschichte Kunst. In meiner Schulzeit hat uns der Kunstlehrer auch einmal dazu aufgefordert, aus Bilderschnipsel aus irgendwelchen Illustrierten ein neues Werk, eine sogenannte Collage, zu schaffen. Zumindest bei mir war das Ergebnis deutlich weniger gelungen als bei Herrn Bottaro.
Offenbar war der Herr als Szenarist deutlich begabter als als Zeichner. Na und? Das trifft auch auf René Coscinny und Neil Gaiman zu. Immerhin hat er seine Grenzen erkannt und nicht in einem Bereich herumgepfuscht, den er nicht beherrscht. Doch anstatt sich der Dienste besserer Zeichner für seine Geschichten zu bedienen, hat sich Bottaro für Collagen entschieden. Das finde ich weitaus besser, als schlecht selber zu zeichnen.
Das Einzige, was mich an seiner Vorgehensweise stört, ist die Nichtkennzeichnung seiner zitierten Quellen. Aber das holt das Phantom ja nun nach.