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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Theodora Tuschel ()
Datum: 14. April 2022 22:29

Noch viel schlimmer finde ich, dass die Rechtschreibreform von 1996 (26 Jahre her!) von Ehapa immer noch nicht umgesetzt worden ist. Es gibt bekanntlich nicht wenige Donaldisten, die "daß" immer noch mit ß schreiben, entweder aus alter Gewohnheit oder weil sie Reformen doof finden oder warum auch immer. Wenn der Verlag aber meint, die Barks'schen Berichte seien Literatur für Kinder, und Kinder dürften nicht mit falschen Normen aufwachsen, weshalb die klassischen Fuchs-Texte umgeschrieben werden müssten - warum konfrontiert der Verlag die kindlichen Leser:innen dann mit einer Rechtschreibung, die schon ihre Eltern nicht mehr gelernt haben?

Das habe ich übrigens Jörg Risken Publishing Director Magazines bei Egmont Ehapa gefragt. Eine Antwort erfolgte nicht.

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Beppo ()
Datum: 15. April 2022 08:53

> Noch viel schlimmer finde ich, dass die Rechtschreibreform von 1996 (26 Jahre her!) von Ehapa immer noch nicht umgesetzt worden ist.

Übertreib man nicht! Natürlich kann man Ehapa wegen seiner Rechtschreibung kritisieren, aber das sind Fladenzores. Ehapas Hauptverbrechen ist die ideologisch motivierte Spezialoperation gegen INHALTE von Erika-Fuchs-Texten.

Wenn ein Gericht über einen Mörder (m/w/d) verhandelt, dann darf es gerne ignorieren, dass bei dem Mord die zulässige Zeit an der Parkuhr abgelaufen ist.

Mal angenommen, Ehapa druckte ab sofort nur noch unzensierte Fuchstexte, in welcher Rechtschreibung auch immer, ich würde meinem Herrgott täglich auf Knien dafür danken.

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

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Re: Rechtschreibung
Datum: 15. April 2022 10:47

Quote
Beppo

Wenn ein Gericht über einen Mörder (m/w/d) verhandelt, dann darf es gerne ignorieren, dass bei dem Mord die zulässige Zeit an der Parkuhr abgelaufen ist.

Mal angenommen, Ehapa druckte ab sofort nur noch unzensierte Fuchstexte, in welcher Rechtschreibung auch immer, ich würde meinem Herrgott täglich auf Knien dafür danken.

Nein, die Parkuhr darf man NICHT ignorieren, weil sie ein wichtiges Indiz sein könnte; umgelegt auf den konkreten Fall ist diese Vorgangsweise ein Indiz für zeitgeistelnde Schlamperei und ein gewisses Wurschtigkeitsdenken ....

------------------------
Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Fährmann ()
Datum: 15. April 2022 12:10

Der Zeitgeist kratzt sich auch gerade am Kopf...

Ahoi.

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Theodora Tuschel ()
Datum: 15. April 2022 20:01

Ja, ja, lieber Beppo. Man kann immer alles falsch verstehen, wenn man möchte. Gemeint war natürlich: Viel schlimmer als einen gelegentlichen Rechtschreibfehler finde ich, dass die Rechtschreibreform von 1996 von Ehapa immer noch nicht umgesetzt worden ist.

Ich liefere dir auch gleich die Erwiderung: Wenn du das meinst, warum sagst du das nicht?

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Beppo ()
Datum: 18. April 2022 08:11

> Ich liefere dir auch gleich die Erwiderung: Wenn du das meinst, warum sagst du das nicht?

Dankeschön

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 19. April 2022 20:53

Quote
Theodora Tuschel
Es gibt bekanntlich nicht wenige Donaldisten, die "daß" immer noch mit ß schreiben, entweder aus alter Gewohnheit oder weil sie Reformen doof finden oder warum auch immer.

Es langt, die Rechtschreibreform doof zu finden. Eine Rentenreform, die bewirkte, daß ich eines Tages mehr Kohle einsacke, fände ich nicht doof.

Ich lieb' und ehr' das "ß". Diesem merkwürdigen Buchstaben unseres Alphabets gelten Staunen, Bewunderung und Neid der Welt. Von allen Bübereien der "Rechtschreibreform" war es die ärgste, mit einem Handstreich siebzig bis achtzig Prozent der "ß" zu beseitigen.

Fehler machen die Kleinen und Großen deswegen natürlich nicht weniger. Mußte man früher zwischen "daß" und "das" unterscheiden, so eben heute zwischen "dass" und "das".

Graphisch unterscheidet sich "daß" von "das" allerdings stärker, als dies "dass" tut, und das spielt wohl mit eine Rolle, wenn die "Generation 'dass'" vielleicht noch größere Schwierigkeiten hat, die beiden Wörter auseinanderzuhalten. Lesen ist Sehen, das rasche und ganzheitliche Erfassen von Wortbildern. Das "ß" in "daß" ist eine optische Fanfare, das zweite "s" in "dass" verzischt: Das müde Auge schweift darüber und fort: das, dass, dasss – dem Aug' ist's fast einerlei.

Drum liebet und ehret "daß", solang noch Leben in ihm ist. Ich tu's.



6-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.04.22 05:28.

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Donald ()
Datum: 20. April 2022 09:11

Quote
Coolwater

...Drum liebet und ehret "daß", solang noch Leben in ihm ist. Ich tu's.

Als ich Deinen Kommentar las, da wurde mir wieder vor Augen gehalten, daß es eine Lust ist, im 21. Jahrhundert zu leben und dennoch eine gewisse Art Feingeist des vorherigen Zeitalters in sich zu tragen. smiling smiley

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Beppo ()
Datum: 20. April 2022 21:33

> Drum liebet und ehret "daß", solang noch Leben in ihm ist. Ich tu's.

Mir ging die Rechtschreibreform nicht weit genug. Warum schreibt man statt "daß" nicht einfach "das". Das das jeder verstehen würde, sieht man daran, das es sowieso immer wieder verwechselt wird. Die Katzlmacher haben mit sowas überhaupt kein Problem. Die schreiben auch "Osservatore Romano" und "la Repubblica".

Die Eidgenossen kennen kein ß. Deswegen stellen sie trotzdem den besten Schoklad her.

Wenn der Jörg Risken mit dem Zensieren aufhörte, ich setzte ihn auf eine Säule und huldigte ihm. Meinetwegen dürfte er sogar die Texte in Fraktur mit fehlenden Ligaturen setzen. (Wie komme ich darauf? Das hat die FAZ mit Direpol auch einmal so gemacht.)

lichtung

manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum

(Elnst Jandr)

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 23. April 2022 07:13

Quote
Beppo
Warum schreibt man statt "daß" nicht einfach "das". Das das jeder verstehen würde, sieht man daran, das es sowieso immer wieder verwechselt wird.

Nickß da!

Eins vorweg: Rechtschreibregeln sind nicht da, es dem Schreiber leicht zu machen, sondern dem Leser!

Zwischen "das" und "daß" (neuerdings: "dass") steht im Deutschen eine harte Grenze. Es gibt keine Übergänge, keine Grauzone, kein gar nichts. Entweder "das" ist richtig oder "daß" ("dass").

Richtig ist, "daß" kommt von "das". "Ich weiß, daß es gut ist" ist letztlich entstanden aus: "Ich weiß das: Es ist gut". Aber die Schreiberlinge haben schon vor Jahrhunderten gemerkt: Da hat sich grammatisch was geschieden in der teutschen Zung, und man sullt' es auch rechtschreiblich scheiden.

Im Englischen ist beides "that". Auch im Französischen: "que" heißt "wer" und "daß". Aber: Die teutsche Zung ist nicht die engelsche und nicht die welsche Zung.

Das Besund're an der teutschen Zung ist: Die Wortstellung ist vergleichsweise frei. Auch kann man in der teutschen Zung mehr schachteln als in der engelschen oder welschen Zung.

Im Teutschen mag man frisch und frei schreiben und sprechen: "Daß es gut ist, das weiß ich." Im Engelschen und Welschen ist's schon schwieriger, gleicherart den Satz von den Füßen auf den Kopf zu stellen …

Und man kann in der tiuschiu zunge wesentlich verwickeltere Sätze mit umgeschobenen "daß"-Sätzen bauen – Sätze, von denen die Engelländer und die Welschen nicht träumen.

"Daß“ ("dass") signalisiert im Deutschen auf der Stelle den grammatischen Inhalt und Wert, der in jedem Fall anders ist als der Inhalt und Wert eines "das". Wie gesagt: Es ist vor allem eine Hilfe für den Leser, daß er ein irgendwohin geschobenes "daß" sofort als solches erkennt und nicht erst als "das" bucht. "Daß" ist grammatisch nimmer "das".

Die vermeintlich knechtischen – in Wahrheit einfachen – Kommaregeln im Deutschen mit der Einklammerung untergeordneter Sätze haben ebensosehr ihren guten Sinn wie die "daß"/"das"-Scheidung – und gleichfalls hat dies die deutsch-exklusive Groß-klein-Schreibung, für die noch jeder ausländische Deutschlerner angefangen bei Mark Twain (der sonst kein gutes Haar an der deutschen Sprache gelassen hat) dem Gott im Himmel Lieder gesungen hat.

Abermals sei's gesagt: Alle diese guten, klaren, schönen Regeln der tiuschiu zung unserer Tage sind in erster Linie Leser-Erleichterungen. Klaro, für jeden Schreiber wär's das einfachste, es gäb’ überhaupt keine Rechtschreib- und Zeichensetzungsregeln … Aber nee, lieber lege ich mich dem Duden freiwillig in Ketten …



10-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.04.22 08:34.

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: paTrick ()
Datum: 23. April 2022 09:51

In der schönen Schweiz ist nicht nur das ß ungebräuchlich, sondern auch das dass. Man pflegt hier eine elegante Inversion zu benutzen, statt "Schön, dass Du da bist" sagt man "Schön bist Du da".
Grüessli aus Basel

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Beppo ()
Datum: 23. April 2022 17:51

> Abermals sei's gesagt: Alle diese guten, klaren, schönen Regeln der tiuschiu zung unserer Tage sind in erster Linie Leser-Erleichterungen.

Eine Bank kann ein Ruhemöbel oder ein Kreditinstitut sein. Hat mich bisher noch nicht verwirrt.

Wenn Mina auf einer Platte akustisch

"heißer Sand und die Erinnerung daran, dass/das es einmal schöner war"

singt, dann brauche ich kein Schlagertextheft, um das zu verstehen. Gerade weil die beiden Wörter eine unterschiedliche Funktion haben, kann ich sie auch so leicht unterscheiden.

Was mich viel mehr nervt, ist unsere Journaille. Die Medienlumpen schreiben aleatorisch dass und das, wie es ihnen gerade einfällt. Die Rechtschreibprüfung kann da richtig und falsch nicht unterscheiden. Und mich durchzuckt es dann, weil ich es ja doch merke. Wenn die Schreibweise immer gleich wäre, würde dieses Durchzucken wegfallen.

Wenn ich ein Mickymausheft von 1958 lese, dann merke ich gar nicht, dass das eine andere Rechtschreibung hat. "Der Apfelbaum blüht, daß es eine wahre Pracht ist." Ich brauche meine Regeln, aber ich kann zwischen zwei Regelwerken hin- und herspringen, ohne es auch nur zu merken.

Notabene: Es geht mir erst einmal nur um dieses eine sehr häufige Paar dass/das von homophonen Wörtern, die man eh nicht verwechseln würde. Bei Lärche/Lerche bin ich für die hilfreiche Orthographie durchaus dankbar.

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.04.22 17:53.

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Der Haarige Harry ()
Datum: 27. April 2022 11:31

Sehr schön auch das rechtschreiberische Fuchstextverhunzungs-Beispiel im Tagespanel vom 27.4.2022 (TGDD), in welchem TTT Onkel Donald lt. Pfandfinder-Handbuch retten. Das Pfand wird bei Ehapa sicherlich von einem Praktikanten ausgezahlt ...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.04.22 11:34.

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 30. April 2022 01:41

Quote
Beppo
Es geht mir erst einmal nur um dieses eine sehr häufige Paar dass/das von homophonen Wörtern, die man eh nicht verwechseln würde. Bei Lärche/Lerche bin ich für die hilfreiche Orthographie durchaus dankbar.

Die rechtschreibliche Unterscheidung Lärche/Lerche gäb' ich freudigen Herzens hin, wenn nur für alle Zukunft die von dass/das verbrieft wär', ja gar – kecker Traum – das mit Schimpf und Schande verjagte "daß" unter dem Jubel des Volkes seinen Wiedereinzug feierte.

Außer ein paar Biolehrern und Naturspinnern braucht die Unterscheidung Lärche/Lerche keine Sau. Wann spricht oder schreibt eine Sau je über Lä/erchen?



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.04.22 02:23.

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Beppo ()
Datum: 30. April 2022 09:10

Wenn es an einer Kreuzung zu oft kracht, dann sollte man sie entschärfen.

Ein großer Anteil der Texte, die ich jeden Tag lese, stammt von inkompetenten Schreibern. Zeitungsartikel, Mails von Donaldistinnen (m/w/d), Internet. Und diese Autoren sind nicht fähig, immer daß/dass und das zu unterscheiden. (Ich auch nicht.) Das sind eben keine kompetenten Lektorinnen, das sind Laien. In einem Buch vom Suhrkamp-Verlag stimmt natürlich die Rechtschreibung, aber für die vielen Idiotinnen (m/w/d) sollte man trotzdem die Regeln entschärfen. Vor allem, wenn es um Fehler geht, die die Rechtschreibprüfung von Mickeysoft Word nicht zuverlässig findet.

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Donald ()
Datum: 30. April 2022 16:08

Ich bin gegen Entschärfung.
Eher für eine konsequente Investition in bessere Bildung.

Die Leute sollen bitte wieder unterscheiden können zwischen "das" und "daß".
Auch zwischen "seid" und seit" und diversen anderen Stolpersteinen.

Eine gute Rechtschreibung erleichtert dem Leser das Verständnis für den Inhalt und beugt Mißverständnissen vor.

Auch die gute alte Rechtschreibung vor 1996...

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 30. April 2022 21:51

Ich reiche ja ungern der Anti-daß-Fronde das Argumentationsfutter auch noch auf dem Silbertablett dar – aber was soll's.

Bei dem Beppischen Standpunkt (mir kreist der Hut!) mußt' ich an ein uraltes Stilbüchlein denken, das ich vor Jahren mal gelesen gelesen habe. Mit vielen guten Punkten und äußerst flott geschrieben, aber anders als die Schriften der Wustmann, Engel und Reiners längst vergessen. Leider!

Otto Schröder, Vom papiernen Stil, Erstauflage 1889. Vollständig verdigitalt hier: [archive.org]

Schröder mag keine Apostrophe und höhnt auch über die daß/das-Scheidung des "großen Papiernen" (Seite 5). Rechtschreibfragen sind aber gar nicht das, womit sich der Mensch befassen will.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.04.22 21:58.

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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 30. April 2022 23:24

Hab' nach Jahren in den Schröder mal wieder ein bißchen reingelesen. Seite achtundzwanzig ef:

Liegt also in bestimmter Anordnung eine Zweiheit vor, so wird es nicht leicht eine bequemere Rückbeziehung geben als durch 'der erstere — der letztere', wenngleich ich in unbefangen mündlicher Rede diesen blassen Gesellen noch nicht begegnet bin, und ich habe seit vielen Jahren drauf geachtet. Doch es sei! Deutlichkeit ist ein gut Ding, und Bequemlichkeit, das heißt: das Prinzip des geringsten Kraftaufwandes sogar ein Schönheitsprinzip ersten Ranges.

Wie steht es aber mit folgendem Beispiel? 'Es kam der Herbst und mit ihm die Entlassung der Reservisten. Zu den letzteren gehörte Gottlieb Bänsch'. Hier reicht das Streben nach deutlicher Unterscheidung nicht mehr aus, um den Gebrauch des numerierenden Superlativo-Komparativs zu erklären. Denn niemand wird daran denken, die Reservisten als letztere und die Entlassung als erstere einander zu koordinieren. Oder 'Gottlieb Bänsch legte seine beiden großen Hände um des Kindes Gesicht, so daß letzteres ganz darin verschwand'. Oder 'Das Eis war auf dem Strome schon gebrochen, und die Fluten des letzteren kamen ihren tobenden Gang daher'.

All diese Fälle haben das gemein, daß nur von dem Worte letzterer Gebrauch gemacht wird, und daß dies sich immer auf das zunächst stehende Substantiv des voraufgehenden Satzes bezieht, ganz unbekümmert, ob eine Zweiteilung oder überhaupt eine Aufzählung vorausgeht. Wenn wir vorhin es noch für möglich erklärten, daß man auch in der mündlichen Sprache sich wohl einmal der bequemen Numerierung der Begriffe durch 'der erstere', 'der letztere' bediente: darüber kann nur eine Meinung sein, der eben geschilderte Gebrauch von 'letzterer' gehört ausschließlich der stummen Sprache des Papiernen an.


Hehehe, Eduard Engel ist auch kein Fän von "ersterer" – "letzterer" und empfiehlt statt ihrer schlicht "der erste" – "der letzte".

Ich glaube, Engel und Schröder haben "ersterer" – "letzterer" aus mir rausgeprügelt – falls ich "ersterer" – "letzterer" davor überhaupt gebraucht hatte, keine Ahnung. Jedenfalls: Seit der staunenden "Zurkenntnisnahme" von Engels und Schröders Treibjagd dagegen habe ich von diesem "papiernen" Pärchen bewußt die Finger gelassen. Schröder hat recht. Diese "blassen Gesellen" gibt es in echter, ungezwungener mündlicher Rede nicht – nur dort, wo einer gequält-"papieren" spricht.

Oft ist's das einfachste, um der Eindeutigkeit willen das – inhaltlich ja betonte, drum stilistisch wiederholungsfähige – Wort schlicht noch mal zu schreiben, statt die "blassen Gesellen" zum Geistertanz zu beschwören. Also nicht: "Soll man Barks und Strobl vergleichen? Ersterer zeichnete klar besser als letzterer." Sondern: "Soll man Barks und Strobl vergleichen? Barks zeichnete klar besser als Strobl."

Falls ich einem Leser dieser Zeilen und eifrigen Benutzer des Pärchens sein heißgeliebtes "ersterer" – "letzterer" madig gemacht, es gar aus ihm rausgeprügelt hab' – ich seh's als meine gute Tat dieses Tages. smoking smiley



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.05.22 03:41.

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Rechtschreibung - Per(r)ücken):
geschrieben von: duck313fuchs ()
Datum: 01. Mai 2022 07:12




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Re: Rechtschreibung
geschrieben von: Coolwater ()
Datum: 29. Juni 2022 18:57

Im neusten Tegedede. "Meines Wissens nach" ist meines Wissens nach falsches Deutsch.


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