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Re: Cross-story Erinnerungen
geschrieben von: Theodora Tuschel ()
Datum: 10. April 2017 21:12

Mal zurück zur Ausgangsfrage nach Kreuz-Referenzen und der Frage der zeitlichen Abfolge von Ereignissen. Da stimme ich Herrn Blubber L. zu, der schrieb, erklärungsbedürftig sei doch in erster Linie die Frage, wieso die Ducks in jeder neuen Geschichte immer wieder bei Normal-Null anfangen.

Quote
Blubber Lutsch
Das ist ja das große Rätsel: ... Was passiert in Entenhausen zwischen den Panels / Was passiert zwischen den Berichten? Umwälzende Ereignisse am Ende eines Berichts (Flucht, Zerstörung, finanzieller Ruin, Eintritt in die Fremdenlegion), die unbedingt tiefe Einschnitte im Leben hinterlassen müssten, aber trotzdem in anderen Berichten nicht weiter erwähnt werden, geben uns wirklich Rätsel auf.

Vielleicht kann diese Frage dereinst im Rahmen einer alles umfassenden neuen Theorie geklärt werden. Ich weiß es nicht. Aber wieso beginnt KEINE Geschichte in Timbuktu? Wieso beginnt keine Geschichte mit vier verzweifelten, auf den Trümmern ihres Hauses sitzenden Ducks? Diesem Phänomen gegenüber sind Fragen wie vier oder zwei Knöpfe, längerer oder kürzerer Schnabel, Geschirrspülmäschine vorhanden oder nicht vorhanden doch sekundär.

Ansonsten: Historiker, Chronist, Reporter, Berichterstatter ... Für mich ist Barks ein realistischer Erzähler. Er versucht nicht zu verstehen und zu begründen wie ein Historiker. Er berichtet nicht interessegeleitet wie ein Chronist. Er steht nicht an der Front aktueller Ereignisse wie ein Reporter. Und er erzählt viel besser als ein bloßer Berichterstatter. "Erzähler" heißt ja nicht "Schriftsteller" oder gar "Comic-Autor". Barks erzählt, was er aus Entenhausen weiß, er erzählt es ohne Ausschmückung, ohne Interpretation, ohne Erklärung und ohne aufdringliche Moral. Er erzählt wie ein weiser alter Mann in einer Gesellschaft, in der alles tiefere Wissen mündlich weitergegeben wird. Manchmal kryptisch, manchmal ironisch, oft in vieldeutigen Bildern, in Parabeln und Metaphern, deren Deutung dem Zuhörer überlassen wird.

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Re: Cross-story Erinnerungen
Datum: 10. April 2017 21:33

KANN man denn erzählen, ohne zu interpretieren?
Wenn ich da an die Geschichtsschreibung denke ... von Herodot bis Hubert Wolf: Selektion und Gewichtungsentscheidungen ... Und was ist das anderes als interpretieren?

------------------------
Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

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Re: Cross-story Erinnerungen
geschrieben von: Theodora Tuschel ()
Datum: 10. April 2017 22:17

Stimmt, man kann nicht erzählen ohne zu interpretieren. Das hat Barks als Erzähler auch nicht getan. Genau deshalb hat er einzelne Panels gezeichnet und andere von dazwischen liegenden Ereignissen ausgelassen. Was wir heute bedauern, denn das, was dazwischen liegt, kann sehr interessant sein. "Ohne Interpretation" meinte ich in dem Sinne: "ohne selbstverfasste hoheitliche Erklärung der Ereignisse und was sie für die Zuhörer/LeserInnen und für künftige Generationen zu bedeuten haben".

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Re: Cross-story Erinnerungen
geschrieben von: Beppo ()
Datum: 11. April 2017 12:48

@Duckimaus: Einfach nicht alles glauben, was der elektronische Kasten so ausspuckt.

[www.zensur-archiv.de]

Ob es sich hier in jedem Fall um Zensur handelt, was auch immer das ist, wäre zu untersuchen. Wenn in einer Reportage der Herr Rössel bei der Zweitveröffentlichung plötzlich Brösel heißt und bei Barks in den USA sowieso ganz anders, dann ist das IMHO keine Zensur. Wenn aus einem Truthahn ein Füllhorn wird, dann ist das Zensur, aber vielleicht doch keine üble Verfälschung.

Erika Fuchs hat oft Behauptungen von Carl Barks korrigiert. Zum Beispiel hat sie einmal aus Feldhockey Fußball gemacht oder aus Hamburgern Pichelsteiner. Und oft hat sie auch sich selbst korrigiert (nicht zensiert). Kennst du irgendwelche Indizien dafür, dass bei Ehapa das Wort Atombombe 1969/1970 auf der schwarzen Liste stand?

Ich sehe hier einen Unterschied zwischen Barks und Fuchs. Barks berichtet. Fuchs setzt die dicke Brille auf und untersucht genauer. Geradezu quantentheoretisch. Ein Photon kann durch den linken Schlitz fliegen oder durch den rechten. Erst der Messprozess entscheidet, ob es der linke oder der rechte war. Beim nächsten Mal ist es dann vielleicht der andere. Auch die Zeit ist in der Quantenmechanik unscharf (siehe Link oben). Vielleicht liegt Entenhausen sowohl in der Zukunft als auch in der Vergangenheit. Namen sind Schall und Rauch, wie schon mein entfernter Onkel Wolfgang gesagt hat. Herbert Frahm war gleichzeitig auch Willy Brandt. Vielleicht heißt der Bauer Rössel auch Brösel. Vielleicht hat Erika Fuchs ja immer eine Messung durchgeführt, wenn sie ein Manuskript geschrieben hat. Einmal kam dabei Rössel heraus und einmal Brösel. Vielleicht kann ein Metallatom potentiell sowohl Gold als auch Uran sein. Und diese Symmetrie wird erst gebrochen, wenn ich nachschaue.

Gerade diese Fälle von vermeintlicher Zensur liefern uns vielleicht besonders wichtige Informationen über Entenhausen.

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

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Re: Cross-story Erinnerungen
Datum: 12. April 2017 01:18

Quote
Theodora Tuschel
Vielleicht kann diese Frage dereinst im Rahmen einer alles umfassenden neuen Theorie geklärt werden. Ich weiß es nicht. Aber wieso beginnt KEINE Geschichte in Timbuktu? Wieso beginnt keine Geschichte mit vier verzweifelten, auf den Trümmern ihres Hauses sitzenden Ducks? Diesem Phänomen gegenüber sind Fragen wie vier oder zwei Knöpfe, längerer oder kürzerer Schnabel, Geschirrspülmäschine vorhanden oder nicht vorhanden doch sekundär.

Warum würde ein Bericht in Timbuktu einsetzen? Wenn du einen Schwank aus deiner Jugend zum Besten gibst und anschließend nach einem weiteren Schwank gefragt wirst, erzählst du da weiter wo du beim letzten Mal aufgehört hast? In der Regel wirst du mit dem nächsten Schwank dort beginnen, wo dieser seinen Anfang nahm. Und beim nächsten genau so verfahren.

Wenn ich dem Leuchtkamel auf dem Weg zur ZK der SED von meinen letzten drei Basketballspielen erzähle (ach, wie da immer die Augen des Kamels leuchten, daher auch der Name), dann erzähle ich von den Spielen, nicht von der Rückreise vom ersten Spiel und der Woche, bis es wieder losging. Das ist doch der normale Lauf der Dinge.

Barks hat uns nie berichtet, wie Onkel Dagobert nach dem Kummersdorf-Vorfall sein Geld wieder zurück erhielt. Der nächste Bericht zeigte: Er hatte es wieder. Wie es genau geschehen ist? Darüber mag es verschiedene Theorien geben, Don Rosa hat ja eine eigene, die er uns präsentiert hat. Die Idee ist genau so gut oder schlecht wie jede andere auch. Vielleicht hat ja die Eisenbahn wirklich 272 Jahre gearbeitet, die Zeit vergeht ja ein Entenhausen anders. Man weiß so wenig.

Duck auf
Alex

Ich bin ein Ukrainer (sehr frei nach John F. Kennedy)

Ungläubiger
Kenntnisnehmer
Russischer
Aggressionen
In
Nahegelegenen
Europäischen
Regionen

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Re: Cross-story Erinnerungen
geschrieben von: Beppo ()
Datum: 12. April 2017 10:02

> Vielleicht hat ja die Eisenbahn wirklich 272 Jahre gearbeitet, die Zeit vergeht ja ein Entenhausen anders.

Das hat mich schon immer beschäftigt. Einmal feiert Dagobert ja seinen 75. Geburtstag. Das legt ja nahe, dass die Ducks eine ähnliche Lebenserwartung wie wir haben. Um mal eine Theorie aufzustellen: Dagobert will in der Höhle unter Kummersdorf so eine Art Goldmine errichten. Die wird dann über Jahrhunderte von ihm und später dann von seinen Erben ausgebeutet. Wenn er dieses Geschäft erst einmal etabliert hat, kann er sich wieder anderen Einkommensmöglichkeiten widmen. Aus der Geschichte mit der Fischwährung wissen wir ja, dass er das Talent besitzt, schnell wieder reich zu werden. Das geschürfte Geld bringt er dann in einen seiner Geldspeicher. Darunter könnten dann zum Beispiel auch die 10-Kreuzer-Stücke von 1916 sein, die in einer anderen Geschichte vorkommen.

In der Forstwirtschaft beispielsweise denkt man ja auch in Jahrhunderten.

Grunz!
Beppo

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Re: Cross-story Erinnerungen
Datum: 12. April 2017 10:09

Quote
Beppo

In der Forstwirtschaft beispielsweise denkt man ja auch in Jahrhunderten.

Naja, wir wollen nicht übertreiben ... die normale Umtriebsdauer für Kulturwald liegt in Mitteleuropa bei durchschnittlischen Boden- und Lageverhältnissen bei ca. 70 Jahren.

Jahrhunderte stimmt dann, wenn Du den Wald sich selbst überlässt. Aber wenn er - wie bei uns - gehegt und gepflegt und nachhaltig genutzt und aufgeforstet wird, dann geht sich das aus.

Wobei: Das ist dennoch länger, als ein Wirtschaftskonzept zeitgemäß sein müsste. Von den Bäumen, die ich in den vergangenen Wochen gepflanzt habe, werden meine Enkel (sollten sich welche einstellen) vielleicht mal was haben.

Ich notiere: mögliches Forschungsthema: Waldwirtschaft in Entenhausen.

cet.cens.: Was geschah mit Oberst Ölmütz (nicht Olmütz, wie ich es falsch im Kopf hatte und der Große Wollina es schreibt)?

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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.04.17 10:13.

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Re: Cross-story Erinnerungen
geschrieben von: Duckimaus* ()
Datum: 12. April 2017 17:35

Quote
Bürgermeister vom Timbuktu
Vielleicht hat ja die Eisenbahn wirklich 272 Jahre gearbeitet, die Zeit vergeht ja ein Entenhausen anders. Man weiß so wenig.

Vielleicht haben die Ducks eine andere Methode gefunden, wie man das Geld in kurzer Zeit bergen kann, es wurde nur nicht darüber berichtet.

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