Datum: 03. Juni 2016 18:21
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Beppo
Stelle anheim, dass wir jede Geschichte, an der Barks und Fuchs mitgearbeitet haben, für diskussionswürdig erklären. Also z.B. auch Der Erbe des Dschingis Khan" mit den Zeichnungen, die nicht von Barks stammen.
Bei
Der Erbe des Dschingis Khan stammen allerdings die Bleistiftzeichnungen, auf deren Grundlage Tony Strobl und Daan Jippes ihre Tuschefassungen erstellt haben, von Barks. "Diskussionswürdig"? Für mich ist
Der Erbe des Dschingis Khan ohne jede Frage ein authentischer Duck-Bericht, auch wenn Barks die Aufnahmen dann nicht mehr selbst belichtet hat. Die fotografische Rekonstruktion des Berichts von Jippes ziehe ich der von Strobl vor. Die Bildwiedergabe ist bei Jippes viel realistischer, bei Strobl sehen die Ducks aus wie Figuren in einem Comicheft. Auch Jippes hat sich freilich manche Freiheit im Detail erlaubt, den Ausschlag gibt letztlich, was auf den Rohbildern von Barks zu erkennen ist.
Ein größeres Problem habe ich mit "Berichten" (?), wo nur die Zeichnungen von Barks stammen, aber die Geschichte ganz oder in wesentlichen Stücken von anderer Hand geliefert wurde – so bei einem Großteil des Daisy- und Oma-Materials, aber auch bei solchen "Klassikern" wie
Piratengold (auch die Zeichnungen zur Hälfte nicht von Barks!) oder
Spendieren oder Schikanieren.
Aber wieder zu der Fuchs-Frage: Leider hat Frau Fuchs zu einigen der späten Fähnlein-Fieselschweif-Berichte nicht den deutschen Text geliefert. In den Barks-Werkausgaben sind diese Berichte mit Notübersetzungen von Johnny Grote ausgestattet. Die heilige Zweifaltigkeit Barks und Fuchs – mit Schmerz sehen wir sie hier fehlen. Aber sind diese Berichte deswegen stumm? Soll man sie gar überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen? So weit würde ich nicht gehen wollen, dafür ist mir mein Barks zu lieb und teuer. Ich sehe daher bei diesen Berichten den englischen Text von Barks als maßgebend an, sehe darin am Ende aber auch nur einen "Hilfstext". Was in diesen Berichten genau gesagt wurde – wir wissen es nicht. Niemand weiß es.