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Die Ducks sind nicht witzig
geschrieben von: paTrick ()
Datum: 10. Februar 2016 20:48

Die Monty Pythons sind auch nicht witzig.

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: findibus ferschwindibus ()
Datum: 11. Februar 2016 03:28

Quote
Theodora Tuschel
Da lauert Forschungspotential.

Da lauert eher ein häufig praktiziertes Mißverständnis.
ff

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Salvatore Speculatio ()
Datum: 11. Februar 2016 08:49

Quote
findibus ferschwindibus
Quote
Theodora Tuschel
Da lauert Forschungspotential.

Da lauert eher ein häufig praktiziertes Mißverständnis.
ff

Metadonaldistisch ist das richtig. Ein Komiker, der zeigt, dass er Komik produziert, würde die Illusion brechen, den Witz neutralisieren. Aus donaldistischer Sicht können wir jedoch feststellen: die Ducks erzählen keine Witze, der Literaturbestand umfasst Dramen, philosophische Traktate (Eukalyptos) Abenteuer- und Sachbücher. Wir finden keine humoristische Literatur oder Komödien. Über Clowns macht man sich lustig, weil sie ungeschickt und tolpatschig sind. Eine zutiefst protestantisch-pietistische, witzlose Atmosphäre. Auch wenn Dagobert einen "Nona-Witz" variiert - steckst du in einer Schwierigkeit? - (Nona), ich stecke in einem Fass, meint er es nicht witzig, und Donald erkennt den Witz nicht.

Gruß
Jens



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.16 08:50.

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Findibus Ferschwindibus ()
Datum: 11. Februar 2016 09:30

Quote
Salvatore Speculatio
Metadonaldistisch ist das richtig. Ein Komiker, der zeigt, dass er Komik produziert, würde die Illusion brechen, den Witz neutralisieren.

Wieso Meta?
Auch ein sogenannter Donaldist, der zeigt, daß er Witzigkeit produziert, dünkt mir wenig donaldistisch. Er verwechselt nur lustig und lästig. Beides ist zwar syntaktisch dicht beieinander, semantisch aber ein Unterschied wie Tag und Nacht, wie Donald Duck und Paperino, etc.
ff

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Salvatore Speculatio ()
Datum: 11. Februar 2016 10:07

Quote
Findibus Ferschwindibus
Quote
Salvatore Speculatio
Metadonaldistisch ist das richtig. Ein Komiker, der zeigt, dass er Komik produziert, würde die Illusion brechen, den Witz neutralisieren.

Wieso Meta?
Auch ein sogenannter Donaldist, der zeigt, daß er Witzigkeit produziert, dünkt mir wenig donaldistisch. Er verwechselt nur lustig und lästig. Beides ist zwar syntaktisch dicht beieinander, semantisch aber ein Unterschied wie Tag und Nacht, wie Donald Duck und Paperino, etc.
ff

Damit ist gemeint: Der Donaldismus fasst die Überlieferungen von Barks/Fuchs als Berichte auf. Der eine zeichnet, was er sieht, die andere schreibt auf, was sie hört. Kommentarlos. Analysieren wir mit donaldistischen Methoden die Berichte als Literatur,argumentieren wir auf einer Meta-Ebene. Deshalb besaß ich die Kühnheit, diese Sicht "Metadonaldismus" zu nennen.

Gruß
Jens
P.S: Selbstverständlich kann der Donaldismus nur durch strenge Ernsthaftigkeit seinen spezifischen Witz generieren.

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Beppo ()
Datum: 11. Februar 2016 14:40

Immerhin liest man in Entenhausen Bücher mit Mutterwitzen. ("Geld oder Ware") Und die Ducks begreifen den Humor von anderen Lebewesen: Die Ratten! Die lachen uns aus! ("Der Witz mit den Wüstenratten")

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.16 14:41.

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Findibus Ferschwindibus ()
Datum: 11. Februar 2016 14:50

Quote
Salvatore Speculatio

P.S: Selbstverständlich kann der Donaldismus nur durch strenge Ernsthaftigkeit seinen spezifischen Witz generieren.

Ich stimme zu. Es gilt auch der Umkehrschluß:
Per austeritatem tantum ad donaldismum!
ff

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Salvatore Speculatio ()
Datum: 11. Februar 2016 14:57

Quote
Beppo
Immerhin liest man in Entenhausen Bücher mit Mutterwitzen. ("Geld oder Ware") Und die Ducks begreifen den Humor von anderen Lebewesen: Die Ratten! Die lachen uns aus! ("Der Witz mit den Wüstenratten")

Danke. Diese Quellen hatte ich nicht berücksichtigt. Damit wäre meine Hypothese falsifiziert. Die Ducks verstehen also grundsätzlich Humor.

Gruß
Jens

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Findibus Ferschwindibus ()
Datum: 11. Februar 2016 15:19

Quote
Salvatore Speculatio
Damit wäre meine Hypothese falsifiziert.

Ich stimme nicht zu.

Quote
Salvatore Speculatio
Der Donaldismus fasst die Überlieferungen von Barks/Fuchs als Berichte auf.

Diese Auffassung pflegt er ernsthaft und nicht scherzhaft, andernfalls wäre es kein Donaldismus. Das schließt nicht aus, das die Ducks ein intellektuelles Verständnis für die Existenz von Humor haben, aber das Lachen der Ratten fanden sie bestimmt nicht witzig.
ff

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Salvatore Speculatio ()
Datum: 12. Februar 2016 07:03

Quote
Findibus Ferschwindibus


Quote
Salvatore Speculatio
Der Donaldismus fasst die Überlieferungen von Barks/Fuchs als Berichte auf.

Diese Auffassung pflegt er ernsthaft und nicht scherzhaft, andernfalls wäre es kein Donaldismus.
ff

Selbstverständlich. Auch deshalb befürchte ich, dass das geistige Substrat, in dem Donaldismus (als Subform der absurdistischen Philosophie) gedeihen konnte, nicht mehr vorhanden ist. Ein gerüttelt Maß an Schul- und Allgemeinbildung ist die notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung. Dazu muss ein Hang zur 'Pataphysik kommen. Der gemeine "Donald-Fan" hat diese Voraussetzungen mitnichten. Wenn die methodische Strenge aufgeweicht wird, büßt der Donaldismus seinen spezifischen Charme ein und wird belanglos. Ich glaube auch nicht, dass es sehr wichtig ist, mit Barks/Fuchs sozialisiert worden zu sein. So mancher Archäologe ist auch nicht in germanischen Pfahlbauten aufgewachsen.
Gruß
Jens

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: timpauli ()
Datum: 12. Februar 2016 23:22

Ich bitte um Nachsicht, wenn ich noch mal frage: Warum hat Barks z.B. in "Das australische Abenteuer" die Eingeborenen mit Menschennasen ausgestattet? Dabei wurden die Enten ja, wie auch in "Gefährliches Spiel" proportional deutlich kleiner als die "Menschen" dargestellt. Hat Barks hier einfach noch nicht konsequent die Enten als Menschen gesehen, wie es ja ansonsten der Fall ist?

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Salvatore Speculatio ()
Datum: 13. Februar 2016 09:27

Menschliche Nasen/Gesichter sind so selten nicht. "Zippo" (Die Jagd nach der Brosche) hat ein menschliches Antlitz, auch seine letzte Maske (junge Frau), ebenso der Zirkusdirektor und die Reiterin auf dem Elefanten haben menschliche Gesichter. Wenn Barks die Enten nicht konsequent als menschenähnlich gesehen hätte, könnten sie nur quaken und nicht sprechen.
Gruß
Jens



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.02.16 09:28.

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Re: Der zählende Papagei
Datum: 13. Februar 2016 14:35

Quote
Salvatore Speculatio
In dem Zusammenhang ist es interessant, dass die Entenhausener selbst witzlos sind. Sie haben auch keinen Humor entwickelt.

Geschätztester Salvatore,

wie wäre dann dies zu erklären:



??

------------------------
Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Theodora Tuschel ()
Datum: 13. Februar 2016 14:43

Sie lachen nur über andere, nicht über sich selbst.

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Re: Der zählende Papagei
Datum: 13. Februar 2016 16:55

Ok, d.h. wir sprechen über eine Sonderdefinition von Humor, die nur das Lachen über sich selbst als solchen definiert - entschuldige, hatte ich überlesen.

------------------------
Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Theodora Tuschel ()
Datum: 13. Februar 2016 19:20

Nicht nur, nein. Ich würde sagen, die Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können, ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für Humor.

Witz, Komik, Humor zeichnen sich vielleicht gerade dadurch aus, dass sie sich Definitionen entziehen. Vielleicht sind Mathematiker und Naturwissenschaftler deshalb oft witzig - als Kontrastprogramm zu ihrem Job - und Literaturwissenschaftler leicht verbiestert. Es ist doch auffällig, dass so viele Donaldisten aus den MINT-Fächern kommen.

Damit wäre höchst elegant der Faden zum zählenden Papagei wieder hergestellt.

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Salvatore Speculatio ()
Datum: 14. Februar 2016 08:29

Quote
Ostsibirischer Korjakenknacker
Quote
Salvatore Speculatio
In dem Zusammenhang ist es interessant, dass die Entenhausener selbst witzlos sind. Sie haben auch keinen Humor entwickelt.

Geschätztester Salvatore,

wie wäre dann dies zu erklären:



??

Donald liest ein Comicheft (?) und lacht. Er versteht zumindest erzählten Humor. Ansonsten nehmen's die Ducks nicht mit Humor, sondern mit Schadenfreude. Sie erleichtern sich durch das vermeintlich größere Pech der anderen. Exemplarisch in der "Spielleidenschaft": nachdem Donald alle Wetten gegen Gustav verloren hat, sitzt er geknickt an Omas gedecktem Tisch. Erst der Anblick des verzweifelten Gustav, der seine gewonnenen Truthähne durch die winterliche Kälte ziehen muss, erheitert ihn. Einzig Düsentrieb zeigt Witzigkeit: Roboter Roland, der die Gedanken Düsentriebs versteht und nach ihnen handelt, versteckt sich in einer Tonne, anstatt seinem Herren im gefährlichen Räubergässchen zur Seite zu stehen. Düsentrieb ist zunächst enttäuscht, versteht dann aber den Zusammenhang und nimmt sich vor, Roland nur noch mit leichten Aufgaben zu betrauen, vor denen Düsentrieb auch selbst keine Angst hat. Das ist tatsächlich witzig (immer im mittelhochdeutschen Sinn verstanden*). Düsentrieb nimmt seine eigene Fehlbarkeit in die Lebensbewältigung mit hinein, er "nimmt's mit Humor". Auch im "Rechenfehler" sagt er selbstkritisch: das beste Werkzeug ist ein Tand in eines tumben Toren Hand. Er meint tatsächlich sich. Damit hat er die Voraussetzung für die Entwicklung von Humor und Witz.
*"Der jâre ein kint, der witze ein man." (Hartmann von Aue über seinen Gregorius)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.02.16 11:07.

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Salvatore Speculatio ()
Datum: 14. Februar 2016 08:58

Quote
Theodora Tuschel

Witz, Komik, Humor zeichnen sich vielleicht gerade dadurch aus, dass sie sich Definitionen entziehen. Vielleicht sind Mathematiker und Naturwissenschaftler deshalb oft witzig - als Kontrastprogramm zu ihrem Job - und Literaturwissenschaftler leicht verbiestert. Es ist doch auffällig, dass so viele Donaldisten aus den MINT-Fächern kommen.

Damit wäre höchst elegant der Faden zum zählenden Papagei wieder hergestellt.

Auch Musiker und Ärzte haben ihren spezifischen Humor, mit dem sie sich das emotional sehr fordernde Leben erleichtern. Definitionen sind tatsächlich schwierig, aber Kategorien wurden von Freud (Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten) erarbeitet, auf die sich auch Salcia Landmann (Zur Soziologie des jüdischen Witzes) beruft. Donald Duck hat wie viele von uns ein "halb-magisches Bewusstsein", soll heißen, Erfolg ist der eigenen Begabung und Tüchtigkeit zuzuschreiben, Scheitern ist immer Pech oder die Schuld anderer. In diesem geistigen Klima entstehen Hohn, Spott, Schadenfreude, bei uns auch widerliche Witze wie "Türken-, Polen-, Judenwitze" etc. Das sind Schmähungen, die nichts mit dem echten Witz zu tun haben.

Gruß
Jens

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Beppo ()
Datum: 14. Februar 2016 09:38

Junger Effendi, der Ösi mit dem Bart war sicher ein interessanter Mensch, der eine große Bereicherung unseres Stammtischs gewesen wäre. Aber als Wissenschaftler genießt er bei mir keinen größeren Vertrauensvorschuss als zum Beispiel L. Ron Hubbard oder Wilhelm Reich. Er hat putzige Hypothesen aufgestellt, aber glauben tue ich daran nur, wenn es noch andere plausible Evidenzen gibt.

Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

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Re: Der zählende Papagei
geschrieben von: Salvatore Speculatio ()
Datum: 14. Februar 2016 10:03

Quote
Beppo
Junger Effendi,

Großer weißer Mann. Ich nix Indianer, nix Freudianer, gar nix *ianer. Die Strukturähnlichkeit zwischen Träumen und (echten) Witzen sind jedoch feststellbar. Widersinn im Sinn, Scheinauflösungen, Verdichtungen, Aufhebung der zeitlichen Ordnung finden wir im Witz, der sozusagen im Zeitraffer die explosive Erleichterung bewirkt wie der (oft widersinnige) Traum. Ein hübsches Beispiel:
Gestern habe ich meinen Freund Kohn besucht.
Habe geklingelt, war keine Klingel da.
Habe geklopft, war keine Tür da.
Ach, bin ich gar nicht erst hingegangen.
Gruß
Jens

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