Datum: 11. Mai 2015 12:53
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Findibus Ferschwindibus
Meine erste Donald-geschichte habe ich auch nicht aus dem Internet "heruntergeladen" (igitt), sondern dem Händler meines Groschengrabes in Heftform abgekauft.
Meine erste Donaldgeschichte habe ich auch nicht aus dem Internet heruntergeladen, schon alleine deswegen, weil es damals noch gar kein Internet gab. Aber für die Recherche zu Forschungszwecken und die Erstellung von Präsentationen ist es schon ganz hilfreich, wenn man die Panel in digitalisierter Form vorliegen hat und nicht das DoKuG mit Schere und Kleber bearbeiten muß (diese frevelhate Vorstellung ist rein als rhetorisches Mittel zum Zwecke der Provoktaion aufzufassen, keinesfalls als Absichtsäußerung!).
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Findibus Ferschwindibus
Als Anhänger der analogen Welt bin ich natürlich für die Wiedereinführung der analogen Version.
Nun ja. Analog ist schön, aber nicht überall. Ich habe auch noch eine Plattenspieler und auch jede Menge LPs, schon alleine weil der haptische Genuß beim Auflegen einer Langspielplatte den des Einlegens einer CD oder gar den des Drückens auf den MP3-Spieler deutlich überschreitet. Dafür überhört man auch gerne das Knistern, dessen Stärke ja schließlich mit der Häufigkeit des Abspielens in den letzten 4 Jahrzehnten korreliert. Aber seitdem ich letzten Herbst im MoMA in Manhattan vor einer Wand voller LP-Cover stand, von denen sich die Hälfte auch in meinem Plattenregal befindet, frage ich mich, ob nicht nur meine LPs, sondern auch meine Einstellung zu ihnen ins Museum gehören.
Comics sind ganz klar eine analoge Angelegenheit (zumindest die Duck-Berichte von Herrn Barks, bei Dilbert bin ich mir da schon nicht mehr so sicher). Eine PDF-Datei auf dem Kindle wird nie an die Barks Library heranreichen, aus mehreren offensichtlichen Gründen.
Ob wir jedoch unbedingt einen analogen Peinlichtest brauchen, möchte ich doch anzweifeln. Der gute Herr Peinlich war genausowenig unfehlbar wie die Präsidenten vor und nach ihm. Es war eine witzige Idee, und sie hatte einen guten Grundgedanken. Aber ein selbstgemaltes Portrait des kleinen Herrn Duck zum DoKuG zu erklären, ist zumindest diskussionswürdig. Ich jedenfalls habe auch keine Hemmungen, ein LTB als Untersetzer für meine Kaffetasse zu benutzen.
Der Dulle-Test dagegen ist uns von Herrn Barks überliefert worden, das ist etwas ganz anderes. Doch auch die analoge Postkartenform dieses Testes war schon ein Notbehelf, eine digitale Form bei der Online-Anmeldung wäre keinen Deut schlechter. Richtig geht der Dulle-Test nur mit Drehstuhl, Brett und Klötzen!
Aber diese Diskussion auf diese Art zu führen, geht eigentlich am Thema vorbei. Ich empfehle jedem Leser dieses Threads (sofern er Mitglied der D.O.N.A.L.D. ist), sich die Seiten 2 und 3 der Mitteilungen für Mitglieder 1/82 durchzulesen. Und sich dann die Frage zu stellen: "Würden wir diesen Herrn, der damals abgelehnt wurde, heute aufnehmen?" Die Antwort dürfte ziemlich klar "Ja" lauten, die Praxis der letzten Jahre zeigt das deutlich. Und daß in Rauischholzhausen nicht angestrebt wurde, diese Frage künftig mit "Nein" zu beantworten, ist auch ziemlich klar.
Und damit reduziert sich dieses ganze Thema auf die Frage: "Wollen wir in der D.O.N.A.L.D. nur Leute haben, die nicht nur donaldistisch forschen und sich austauschen wollen, sondern die auch noch das Weltbild der Gründerväter teilen?". Bei der Beantwortung dieser Frage sollten wir uns jedoch klar machen, daß sowohl die Gründerväter als auch ihr Weltbild im Aussterben begriffen ist.