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Psychisches Befinden und physische Belastbarkeit bei Donald Duck
geschrieben von: Jens ()
Datum: 27. November 2003 16:16

Ich schicke voraus, dass es sich hier um einen ersten Entwurf handelt, noch weit entfernt von einer Theorie, bzw. einem aus ihr resultierenden Gesetz.

Die Korrelation zwischen psychischer Befindlichkeit und physischer Belastbarkeit ist normaler Weise direkt proportional. Je stabiler die Psyche, je ausgeglichener, selbstbewusster, optimistischer der Mensch ist, desto größer auch seine physische Belastbarkeit. Nicht nur sind Heilungsprozesse beschleunigt, die Immunabwehr stärker, auch die Schmerzempfindlichkeit sinkt. Aber gilt das auch für Entenhausen und seine Bürger?

Bei Donald Duck glaube ich ein reziprokes Verhältnis entdeckt zu haben. Als signifikante Beispiele seien 1) der Bericht "Wunder der Tiefsee" herangezogen:
Donald erfährt von den Plänen Dagoberts und möchte sie in seiner Eigenschaft als Reporter sofort seinem Redakteur mitteilen. Voller Elan und Schwung läuft er vom Schiff, stolpert über ein Seil und fällt auf einen Kohlenhaufen. Die Sturztiefe schätze ich auf maximal 3m. Für Entenhausener Verhältnisse also ein sehr leichter Unfall. Die Folgen der zwei Stürze sind dagegen beträchtlich: Mehrstündige Ohnmacht und Amnesie. Ähnliches finden wir 2) im Bericht "Wie gewonnen, so zeronnen": Donald hopst frohen Mutes in einen Boxring, kassiert einen Haken und ist 4 Tage (!) ohnmächtig. In 3) "Der Supermensch" springt er siegessicher gegen eine Wand und ist zeitlich und räumlich desorientiert ("Wo bin ich, welcher Tag ist heute?"), in 4) "Nächtliche Ruhestörung" bewirkt der Ton eines Alphorns eine vieltägige Ohnmacht.
Dagegen lässt sich oft beobachten, dass er im Bewusstsein, in eine Katastrophe zu geraten oder gar sein Ende zu erleben ("Das ist das Ende" u.ä.) enormen Belastungen standhalten kann: In "Friedliche Ferien" stürzt er in einem Fass einen gigantischen Wasserfall hinunter und als Versicherungsvertreter, der seinen Onkel vor Unfällen bewahren muss ("Berufssorgen"), erträgt er schier Unglaubliches. So stürzt er in einem Waschzuber die Teufelsfälle hinunter und sieht nur ein wenig mitgenommen aus.

Gibt es Berichte, die meine Hypothese falsifizieren?

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Ergänzende Überlegung
geschrieben von: Jens ()
Datum: 27. November 2003 16:49

Vorstellbar wäre auch, dass dieses anscheinend reziproke Verhältnis aus einer sozusagen metapsychologischen, konsequenten Umsetzung des "Wer hoch steigt, wird tief fallen" resultiert, d.h. verinnerlichte bürgerliche Tugenden werden der körperlichen Erfahrung zugänglich gemacht . Das würde auch erklären, dass Donald, wenn er schon "am Boden liegt", eben nicht mehr "fallen" kann und deshalb von den Folgen der Stürze/Belastungen weitestgehend verschont bleibt.

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psychophysische Konstanz: Sonderfall Donald Duck?
geschrieben von: Louis de Lue ()
Datum: 29. Dezember 2003 20:59

Jens hat geschrieben, vor langer Zeit, und eine Antwort ist lange ausgeblieben. Nicht weil ich fort war, sondern weil der Jens einen dermassen dicken Faden angeknüpft hat, dass ich schlaflose...aber lest doch selbst!

> Die Korrelation zwischen psychischer Befindlichkeit und
> physischer Belastbarkeit ist normaler Weise direkt
> proportional.

Hier schon stock ich! Ich kann den Geist so hoch unmöglich preisen, dass sein Einfluss auf den Leib der einer linearen Korrelation entspräche.
Leib <----> Geist? Eher nein!
Es entspräche auch nicht dem in der Natur konsequent durchgehaltenem Prinzip des Agonisten und Antagonisten, das zur Stabilität eines jeden Systems grundlegend beiträgt.
Es sieht eher so aus, dass psychischer ebenso wie physischer Zustand Einflussgrössen sind, die jeweils in Abhängigkeit von innerer wie äusserer Ausgangslage (situative Varianz), im ZUSAMMENFLUSS (individuelle Integration) die momentane Gesamtverfassung eines Individuums bestimmen, und damit dessen Belastbarkeit. Dieses komplexe System ist unter normalen Umständen innerhalb weiter Grenzen stabil. Diese Stabilität bezeichne ich als die psychophysische Konstanz.
(Wer das als Diagramm überschaubarster Art wünscht bitte per Drahtpost bei mir anfordern. Oder, Brettmeister, verrate mir, wie stellt man hier ein JPEG oder TIFF hinein? Safari, OS X 10.3.2)

> Je stabiler die Psyche, je ausgeglichener, selbstbewusster, optimistischer der > Mensch ist, desto größer auch seine physische Belastbarkeit.Nicht nur sind
> Heilungsprozesse beschleunigt, die Immunabwehr stärker, auch
> die Schmerzempfindlichkeit sinkt. Aber gilt das auch für
> Entenhausen und seine Bürger?

Warum nicht? Du beschreibst hier das, was jedes regulierte System(siehe oben) anstrebt, nämlich die energiegünstige Mittellage. Es bedarf keines grossen Erhaltungsaufwandes für die Stabilität.

> Bei Donald Duck glaube ich ein reziprokes Verhältnis entdeckt
> zu haben. Als signifikante Beispiele ... 1) der Bericht
> "Wunder der Tiefsee" ... 2) ... "Wie gewonnen, so
> zeronnen"... 3) "Der Supermensch"... 4) "Nächtliche Ruhestörung"
> Dagegen lässt sich oft beobachten, dass er im Bewusstsein, in
> eine Katastrophe zu geraten oder gar sein Ende zu erleben ("Das
> ist das Ende" u.ä.) enormen Belastungen standhalten kann...

Was mir bei DD das Bemerkenswerte zu sein scheint, ist seine ungewöhnliche Art der individuellen Integration der Ausgangsbedingungen. Ich erkläre dies über die mehr als starke Vermutung, dass es sich bei ihm um einen auf rechts umerzogenen Linkshänder handelt, der zwangsläufig über Kreuz kompensiert.
Das heißt, physischer Schaden trifft psychisch und umgekehrt!
Dämmert's?

> Gibt es Berichte, die meine Hypothese falsifizieren?

Aber keinesfalls! Nur ist die Hypothese anders zu formulieren!

Nichts für ungut,
Constantin

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Re: psychophysische Konstanz: Sonderfall Donald Duck?
geschrieben von: Jens ()
Datum: 22. Januar 2004 10:05

Louis de Lue hat geschrieben:

> Jens hat geschrieben, [...]

> > Die Korrelation zwischen psychischer Befindlichkeit und
> > physischer Belastbarkeit ist normaler Weise direkt
> > proportional.

> Hier schon stock ich! Ich kann den Geist so hoch unmöglich
> preisen, dass sein Einfluss auf den Leib der einer linearen
> Korrelation entspräche.

Touche´ et d'accord: Das war eine von mir unglücklich gewählte Formulierung. Natürlich handelt es sich nicht um eine simple lineare Korrelation. Ein Zusammenhang zwischen - wie man heute sagt - "positive thinking" und physischer Belastbarkeit besteht gleichwohl.


> Leib <----> Geist? Eher nein!
> Es entspräche auch nicht dem in der Natur konsequent
> durchgehaltenem Prinzip des Agonisten und Antagonisten, das zur
> Stabilität eines jeden Systems grundlegend beiträgt.

Hier scheinst du aber einem allzu simplen mechanistisch/behaviouristischen Menschenbild zu huldigen.

[...]
> > Je stabiler die Psyche, je ausgeglichener, selbstbewusster,
> optimistischer der > Mensch ist, desto größer auch seine
> physische Belastbarkeit.Nicht nur sind
> > Heilungsprozesse beschleunigt, die Immunabwehr stärker,
> auch
> > die Schmerzempfindlichkeit sinkt. Aber gilt das auch für
> > Entenhausen und seine Bürger?

> Warum nicht? Du beschreibst hier das, was jedes regulierte
> System(siehe oben) anstrebt, nämlich die energiegünstige
> Mittellage.

Mhm, dieses Streben lässt sich in praxi selten beobachten. Ein Patient, der "sich aufgibt", stirbt eher als der positiv gestimmte "Kämpfer". Auch die von mir schon aufgelisteten Einflüsse (Schmerzempfindlichkeit, Immunabwehr etc) können belegt werden.


> > Bei Donald Duck glaube ich ein reziprokes Verhältnis
> entdeckt
> > zu haben. Als signifikante Beispiele ... 1) der Bericht
> > "Wunder der Tiefsee" ... 2) ... "Wie gewonnen, so
> > zeronnen"... 3) "Der Supermensch"... 4) "Nächtliche
> Ruhestörung"
> > Dagegen lässt sich oft beobachten, dass er im Bewusstsein,
> in
> > eine Katastrophe zu geraten oder gar sein Ende zu erleben
> ("Das
> > ist das Ende" u.ä.) enormen Belastungen standhalten
> kann...

> Was mir bei DD das Bemerkenswerte zu sein scheint, ist seine
> ungewöhnliche Art der individuellen Integration der
> Ausgangsbedingungen. Ich erkläre dies über die mehr als starke
> Vermutung, dass es sich bei ihm um einen auf rechts umerzogenen
> Linkshänder handelt, der zwangsläufig über Kreuz kompensiert.

M.E. besteht hier die Gefahr, dass deine Hypothese zur fixen Idee wird: Dieses "Umerziehen" von der "schlechten" zur "guten Hand" ist m.W. eine europäische, wenn nicht gar deutsche Unsitte und im anglo-amerikanischen Raum eher unüblich. Hier (in Gcool smiley ist Linkshändigkeit recht weit verbreitet, und niemand, weder Eltern noch Lehrer kämen auf die krude Idee, da was umerziehen zu wollen.

Beste Grüße

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