Datum: 26. November 2021 16:47
Das Eingangsbild eines derzeit vorbereiteten schwedischen Neuabdrucks des Kirkeböberichts. Links zum Vergleich der Urbarks. Präsentiert im Fressenbuch von Joakim Gunnarsson, dem Reducktör der schwedischen Disney-Hefte.
Ich wünschte, bei den Neuabdrucken in den deutschen Heften zeigten sie eine solche Liebe zur urbarksgetreuen Nachbildung der Einzelheit. Mein Herz jaucht, jubelt und trällert Gott im Himmel Lieder beim Betrachten des Schwedenbildes.
Das Wort "presenterar" sowie der Titel des Berichts sind gestalterisch genaustens dem Urbarks nachgebildet. Auch die Münzen wurden – mit geringfügig verschobener Position – übernommen. Der schwedische Titelschriftzug "Farbror Joakim" hat seine eigene Tradition – gleich unserm "Onkel Dagobert" –, drum unterscheidet er sich in der Gestaltung von Barksens "Uncle $crooge".
Das Sahnehäubchen des Ganzen: Bei der "Übersetzung" des Geräuschworts hat man das erste K des schwedischen "KLICK!" nicht etwa von einem Haus-Leonardo neu ins Bild schmieren lassen, sondern von Barksens "CLICK!" den letzten Buchstaben gedoppelt. Schappoo!
Wünschte ich mir, daß man in Deutschland bei einem
Heftneuabdruck mit gleicher Ehrfurcht und Sorgsamkeit vorginge, gebe ich indessen Daumen hoch für die Entscheidung, bei den Barks-Werkausgaben (
Barks Library,
Carl Barks Collection) das ursprüngliche Barksbild möglichst zu wahren, zu dem ich auch seine – vielfach künstlerisch ausgeführten – Titelschriftzüge sowie die Geräuschwörter zähle. Ich weiß, die Geräuschwörterfrage wird von vielen hier anders gesehen und ruft Leidenschaften hervor. Aber die Geräuschwörter sind ein Punkt, wo Barksbild und Fuchswort in einen Zwiestreit geraten und nur das eine über das andere obsiegen kann.
Im obigen Fall sind Übersetzung und Nachbildung des Geräuschworts latürnich herrlich einfach zu machen. Es muß nur ein Buchstabe geändert werden (das erste C von "CLICK!"), und dieser Buchstabe befindet sich auf einem zeichnerischen Leerraum. Zugleich wird im gleichen Geräuschwort der benötigte Ersetzbuchstabe K gleich mitgeliefert. Aber so bequem macht es einem das Barksbild nicht immer.
Wäre es oben nötig gewesen, den letzten Buchstaben zu ändern, hätte man unter Umständen die Linien des Tresortürrahmens, die das K berührt, teils löschen oder neu ziehen müssen. Und vielfach hat Barks seine plastischen Geräuschwörter wesentlich reicheren zeichnerischen Gebilden aufgesetzt, die man "rekonstruieren" (Barkslinien löschen, andere neu zeichnen) müßte, wollte man das Barksgeräusch durch das oft aus völlig anderen Lettern bestehende Fuchsgeräusch austauschen. Dergleichen Bildeingriffe würde ich, wenn zärtlich und gekonnt im Barksgeist ausgeführt, in Heftveröffentlichungen billigen, aber nicht in einer Barks-Werkausgabe, in der ich dem Barksbild den Erstrang einräume! Nein, es bleibt ein Zwiestreit.
Zu unseren Barks-Werkausgaben ist überdies zu sagen: Bei der
Barks Library hat man die Färbung von der amerikanischen
Carl Barks Library in Color übernommen, derweil die
Carl Barks Collection ein Fünf-Sprachen-Projekt von Egmont ist, mit einheitlicher Färbung der Berichte in allen Ausgaben. In beiden Fällen wäre es äußerst aufwendig gewesen, die plastischen, eingefärbten Barksgeräusche durch Fuchsgeräusche zu ersetzen.
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.11.21 03:37.