Datum: 01. August 2014 10:48
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Käsegehirn
Donald Duck gab es im TV bereits vor den Barksberichten. Trittbrettfahrerausflüsse konnten diese Filme nicht sein, da Barks zu der Zeit noch nix berichtet hatte. Es muss also bereits vor Barks eine, wenn auch verzerrte, Übertragung aus dem Entenhausenuniversum stattgefunden haben. Daran, dass die Disneystudios rein zufällig Donald Duck erfinden, den es dann tatsächlich in einem anderen Universum gibt, mag ich nicht recht glauben.
Habe über dieses Problem auch schon öfter gegrübelt. Sehr gut, daß das mal aufs Tapet gebracht wird.
Zu ergänzen ist noch, daß Barks bereits seit 1935 bei Disney tätig war und seit Einreichung der berühmten "Friseurstuhl-Szene" ("Modern Inventions", 1937 auf die Leinwand gekommen, meine ich) auch maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Donald-Duck-Filme und Ducks als Zeichentrickfigur hatte. Man kann wohl annehmen, daß in den Zeichentrick-Duck Barksens zu diesem Zeitpunkt wohl schon gegebenes Wissen vom wirklichen Donald Duck eingeflossen ist. Vielleicht kann Duck in den Zeichentrickfilmen ja deswegen nicht gescheit sprechen, weil Barks zu dieser Zeit von Stella Anatium nur einzelne Bilder oder Szenen empfing, aber noch nicht den dazugehörigen Soundtrack.
Bleibt aber das Problem, daß Disney schon Zeichentrickfilme mit einer Figur "Donald Duck" herstellte, als Barks im Studio noch mit Schneewittchen und anderem donaldfremden Kram beschäftigt war, ja, daß "Donald Duck" bereits seinen ersten Auftritt im Film hatte, als Barks noch in Minneapolis hockte und für den Eye-Opener lange Frauenbeine zeichnete.
Ich gehe deshalb ebenfalls davon aus, daß es 1934 in Südkalifornien, genau gesagt in den Disney-Studios, einen Empfang von sehr bruchstückhaften und verzerrten Informationen von Stella Anatium gegeben hat; erstmals eingearbeitet wurden diese Informationssplitter dann in der phantastischen Geschichte von der "weisen kleinen Henne". Möglicherweise hat auch Barks im fernen Minneapolis etwas von dieser ersten kleinen Dusche von Stella Anatium abbekommen und war er auch in der Lage, das Empfangszentrum zu verorten. Es kann doch kein Zufall sein, daß der Mann, der als einziger (abgesehen von Erika Fuchs) die Befähigung haben sollte, das wirkliche Entenhausen zu schauen, bald darauf seine Siebensachen packen und sich nach Westen zu den Disney-Studios aufmachen sollte, als hätte es ihn magisch dorthin gezogen wie den fliegenden Teppich nach Osten, zu den Ruinen von Kalah Kuh, wo tief verborgen der Magnetstein lag. Nein, das war kein Zufall, sondern Bestimmung. Barks
mußte nach Westen, nach Kalifornien, zu den Disney-Studios. Der Welt von Donald Duck zu künden war Barksens Sendung.
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.08.14 11:57.