I have a dream
geschrieben von:
Ur-Bottervogel
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Datum: 24. März 2013 09:48
Wo bleibt das Positive? Hier! Hier! Gleich nach der Einleitung.
Zur Zeit machen sich einige Burschen mit geschwollenen Schädeln Sorgen um den Donaldismus: Es besteht die Gefahr, dass die Donaldisten aussterben wie die Neandertaler. Wir brauchen mehr junge lautere Donaldisten und unser Gedankengut soll sich im ganzen Universum verbreiten. Ich stimme dem voll zu, meine Herren. Gute Diagnose. Ihr habt die Glocken läuten hören. Einen rauf mit Mappe!
Jetzt haben die Herren ihre Therapie veröffentlicht, mit der man die Gebresten des Donaldismus heilen kann. Ein beeindruckendes in sich konsistentes Dokument, das man in seiner Schlüssigkeit nur mit den Plänen für den Berliner Flughafen vergleichen kann. Das Dokument hat jedes MdD gedruckt vorliegen. Nimm und lies! (GOtt zu St. Augustin, sehr gebildetes Zitat)
Als Remedium haben sie sich ein bürokratisches Monster ausgedacht. Die Brüsselisierung der D.O.N.A.L.D., das ist ihr Masterplan. Es soll zum Beispiel einen "Leitfaden für Betreiber von Webseiten und Social-Network-Nutzern mit Bezug zur D.O.N.A.L.D." geben. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: "Leitfaden für Betreiber von Webseiten und Social-Network-Nutzern mit Bezug zur D.O.N.A.L.D." Ein universeller Leitfaden für die Betreiber und für die Nutzer gleich dazu. Bei der Bundeswehr würden sie das LffBvWsuSNNmBzD abkürzen. Wer einen "Mentor" braucht, der soll ihn auf dem Dienstweg beim zentralen Mentorenverteilungsamt anfordern.
Als einfacher Bootsmann auf einer kleinen Fregatte verstehe ich das alles nicht. Vermutlich brauche ich einen Mentor. Mir wurde vorgeworfen, dass ich nur "Meine Suppe ess ich nicht!" sagen kann. Ich versuche mich darum mal an einem Gegenvorschlag, den ich für donaldistisch und trotzdem fast realistisch halte. I have a dream.
Sinn des Ganzen ist es, viele neue junge Rekruten zu finden, die sich auf dem Boden der freiheitlich donaldistischen Grundordnung bewegen. Zumindest, wenn man sie lange genug gedrillt hat. Donaldismus ist ja so schwer, dass man da als Autodidakt hoffnungslos aufgeschmissen ist. Gleichzeitig soll die Welt erfahren, was uns im Innersten zusammenhält. Das ist der Zweck, der die Mittel heiligen soll. Alles andere ist zweitrangig. Sind wir uns da einig? Ja? Super. Das Mantra lautet Wachstum durch Werbung. Zielgruppenorientierte Werbung. Das zieht heute am meisten.
So, jetzt kommt endlich das Positive. Ich esse meine Suppe nicht, aber ich will jeden Tag eingeschnittene Klöße haben. (Sogenannte konstruktive Kritik!)
Als Vorbild sehe ich Organisationen wie Greenpeace. Die Jungs sind berühmt, ohne sich irgendwo angewanzt zu haben. Das schaffen sie mit leicht subversiven Aktionen. Sie hängen zum Beispiel ein Transparent an einen Kühlturm. Der potentielle Nachwuchs wird dadurch ganz von selbst angelockt, wenn es ihn denn gibt.
Ich stelle anheim, dass wir nichts anderes tun als bei den Mairennen, aber voll öffentlich. Von den Medienlumpen machen wir regen Gebrauch, aber nach unseren Spielregeln, nicht so schleimig wie vorgeschlagen. Die kriegen eine Pressemitteilung, anonym und mit ausgeschnittenen Buchstaben. Das reicht. Das wird sie schon neugierig machen. Ich habe mir auch einen Leitfaden dafür ausgedacht. Achtung, Vorsicht, jetzt folgt der Leitfaden, bitte nicht überlesen, ist klein wie ein Zwergindianer: "Das soll jeder selbst wissen, wie er das macht".
Natürlich müssen unsere Aktionen mit donaldistischem Gedankengut gefüllt sein. Das können aber die Donaldisten vor Ort selbst erledigen. Ich stelle hier ein paar Ideen vor, nur als Beispiel. Manches hat es schon gegeben, aber eben nicht im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit.
Bei einer Kommunalwahl schlagen wir ein Schwein als Bürgermeister vor. Mit billigen, selbst kopierten Plakaten in der Innenstadt.
Im Kölner Dom führen wir eine Jagd nach dem Münstermännchen durch und singen dabei laut "Gold und Silber lieb ich sehr". Da kommt vielleicht die Polizei, aber Knast wie für die Schwestern in Russland gibt es dafür nicht.
Vier Riesenroboter marschieren durch die Stadt. Natürlich nur drei Meter oder so groß, es soll ja nicht in Arbeit ausarten. Die Berliner haben es ja auch geschafft, eine Seeschlange zu bauen.
Wir treffen uns an zentraler Stelle zum Wettbewerb und werfen Gulden über den Fluss.
Wir kündigen an, dass wir den See mit einem neuartigen Farbstoff rot färben wollen. Ob uns das gelingt, ist nicht so wichtig, Hauptsache wir erregen Aufsehen. Die richtige Art von Aufsehen. Irgendjemand muss halt auffällig mit einer Kiste im Boot herumrudern.
Wir stellen ein aus alten Schwämmen zusammengeklebtes Standbild des Stadtgründers auf den Marktplatz.
Wir schicken mitten in der Stadt einen Beutel Karamelbonbons mit einem Luftballon in den Himmel.
Wenn wir uns jeweils nur mit einem kleinen Schild "donald.org" zu erkennen geben, dann ist das völlig ausreichend. Wir wollen ja nur die richtigen Leute erreichen. Zielgruppenorientiert.
Mein Motto als Donaldist ist "Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich" (Konrad Adenauer zugeschrieben). Es wäre schön, wenn das Gleiche auch weiterhin für die D.O.N.A.L.D. gelten würde.
B.