Habe gerade keinen Zugriff auf meine Barks-Library (sie ist zuhause, ich bin im Büro) –
– aber ist sie eigentlich im Reformdeutsch gelettert? Und was passiert, wenn die Reform nun wieder zurück genommen äh, pardon: zurückgenommen wird? Wäre die ganze Ausgabe dann eine Riesen-Fehlfarbe, die uns in 30 Jahren beim Durchblättern noch daran erinnert, dass/daß man einmal dass mit ß bzw. daß mit doppel-s geschrieben hat?

Dieter

Hmmm ... ich habe auch gerade keinen Zugriff auf meine Barks Library (sie ist im Büro, ich bin zuhause) -
aber neulich fiel mir bei der Lektüre von WDC-Band 51 auf, daß in der Albatros-Geschichte "daß" mit "ß" geschrieben wurde.
Die Erklärung fand ich ein paar Seiten weiter in der Geschichte "Stille Nacht", wo Donald seine Neffen anraunzt:
"Ich lebe in Einklang mit unseren alten Bräuchen, und ihr werdet das auch tun!"
(notabene: "ihr" kleingeschrieben / klein geschrieben, d.h. Neuschreib.)

Habe gerade BL Onkel Dagobert 38 zur Hand (bin zuhause, nicht im Büro) - die Sprechblasen sind noch mit dem lieblichen ß gelettert, also z.B. daß, laß etc. - die Texte von Geoffrey Blum (im Deutschen von Uns Johnny) begnügen sich mit der neuen Schreibweise...

Christian

Habe gerade nichts zur Hand, (bin auf der Arbeit, meine Comics sind in Timbuktu) aber die Library wurde doch schon vor der Rechtschreibreform gestartet und dann auch nicht mehr geändert. Ich erinnere mich immer noch mit Freude daran, dassß Dagobert in dem Denkmalbericht sein Geld "zum Fenster rausscheißt". War nicht witzig im Library-Band, war noch weniger witzig, als die Story im HC-Band nachgedruckt wurde mit dem gleichen Fehler.

Wo immer es möglich ist, sollte die Library ohnehin nur als letzte Instanz genutzt werden, wenn man keinen Zugang zu den alten MM-Heften, TGDDs, Klassik-Alben oder sonstigen Veröffentlichungen hat.

So ißes.



Duck auf
Alex

Ich bin ein Ukrainer (sehr frei nach John F. Kennedy)

Ungläubiger
Kenntnisnehmer
Russischer
Aggressionen
In
Nahegelegenen
Europäischen
Regionen

Alleine die Verhunzungen anderer Sprachen, was die Ortografie anging, waren unerträglich. Eine Verstümmelung! Ohne jeden Sinn und Verstand! Ich bin heilfroh, daß es nun wieder anders kommt.

In den alten Heften lese ich vielleicht darum ganz gerne, weil sie eben nicht von diesen Verschlimmbesserungen durchzogen sind, die heutzutage selbst lektorierte Literatur mir jedenfalls zu Qual macht.

Wie schön, daß man hier so einhellig zur bewährten (bewehrten?!) Schreibweise steht. Das macht Sie alle wieder einmal recht sympathisch!
(Ein Theta ist nun mal ein Theta und kein Tau).

Stets, Ihrer aller Gabriele Holze-Mannbier

176-167 hat geschrieben:

Und was
> passiert, wenn die Reform nun wieder zurück genommen äh,
> pardon: zurückgenommen wird? Wäre die ganze Ausgabe dann eine
> Riesen-Fehlfarbe, die uns in 30 Jahren beim Durchblättern noch
> daran erinnert, dass/daß man einmal dass mit ß bzw. daß mit
> doppel-s geschrieben hat?

Hi Dieter,

dazu wird es nicht kommen... Der Widerstand kommt viel zu spät. Die alte Rechtschreibung hätte mit genau der Vehemenz von heute vor 7, 8 Jahren verteidigt weren müssen, als der neue Sch...rott noch nicht in den Schulen unterrichtet wurde, als Millionen von Büchern noch nicht umgeschrieben worden waren. Immense Unsumen für einen Mist, den keiner will... Die normative Kraft des Faktischen ist stärker als alle Vernunft.

Ich habe sogar Freudentänze aufgeführt, als ich las, daß nun Hauptmedien wie Bellt und Spargel wieder zur alten Rechtschreibung zurückkehren, und sofort Dankesmails geschickt an die Reaktionen.

Vielleicht ist man als DD-Liebhaber auch einfach dem Altbewährten hold und zugetan, egal ob es 70 Jahre alt ist oder noch älter.

Schon Schopenhauer sagte mal, das Neue könnte schon deshalb nicht immer das Beste sein, weil das Gute nicht lange neu bleibe.

Das kommt mir logisch vor.

Taurus